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Du befindest dich im Forum: Kummer und Sorgen. Dieses Forum bietet dir die Möglichkeit, deine Sorgen nieder zu schreiben, welche nichts mit Liebe oder Herzschmerz zu tun haben. Liegt dir etwas auf dem Herzen, was dir Sorgen bereitet und du nicht weiter weisst? Dann wartet hier immer ein offenes Ohr auf dich. Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge.

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Alt 02.09.2016, 21:16   #1
Mikelinho
Some Jekyll, some Hyde
 
Registriert seit: 01/2010
Ort: K.A.
Beiträge: 6.674
Verloren

Ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Anderen kann ich manchmal helfen, mir nicht.
Ich fühle mich verloren im Nirgendwo, ohne Anker, ohne Hoffnung.
Während ich das schreibe kommen mir die Tränen, ich kann einfach nicht mehr und dauernd stark sein...

Was ist falsch an mir, warum hat sich seit paar Jahren alles so radikal ohne Wiederumkehr verändert?
Jeder Verlust, jede Lebensniederlage mehr zerschnmettert mich ein Stück mehr.
Vieles habe ich getan um diesem Sog zu entkommen, aber nach kurzer Sonne folgt das schier Unvermeidliche.
Ich dachte ich bin weiter, habe durch die vielen Rückschläge an Struktur und Härte gewonnen...aber es hat mich jedesmal mehr zu einem desillusioniertem Menschen werden lassen.
"Du musst aufstehen, weitergehen"...ich kann dieses Mantra selbst nicht mehr richtig beherzigen.
Immer gesagt, getan und allen Widrigkeiten so gut es geht getrotzt.
Die Fassade angepasster, das echte Ich immmer mehr versteckt.
Was änderte sich?

Einsamkeit, vor allem innere ist der Preis den ich jeden Tag bezahle, sei es durch die Umstände und den eigenen Rückzug.
Was ist das Leben wert wenn Du seit Jahren immer allein, auf Dich gestellt bist, Du nichts teilen kannst?
Ich könnte mir selbst aberviele tolle Antworten geben, aber letztlich bleibt die Erkenntnis gleich.
Du kannst Dich mit Diesem und Jenem ablenken noch und nöcher, hörst von den wenigen Freunden nur Gutgemeintes, auch Unterstützung.
Das hilft temporär, dennoch dreht sich Deine Welt nur in eine Richtung.
Wie sollten Unbeteiligte, Nichtinvolvierte das auch wirklich nachvollziehen können?
Ich bin dankbar dafür, aber auch das ist leider nur ein Placebo.
Eines, dass aufhört zu wirken wenn Du wieder in der Realität ankommst.

Vielleicht bin ich auch einfach zu schwach geworden um immer wieder so funktionieren wie es so Viele können.
Passt man überhaupt in diese Welt, warum immer weiter/wieder kämpfen...für was?
Für sich selbst wäre die 100-Euro-Antwort.
Wenn aber so vieles nur aus Kampf, nur wenig Freude besteht...wo liegt der Sinn, wo das Ende des Regenbogens?
Ich suche verzweifelt nach diesem Stückchen Glück auch einmal fur mich, dass aber unerreichbarer scheint denn je.
Alles gegeben, alles investiert, den Horizont erweitert, über Grenzen gegangen...um am Ende des Tages doch wieder auf Anfang zu kommen.

Aufgeben ist keine Option, so sagt man immer.
Ich ja auch oft und immer wieder, auch aus Naturellgründen.
Irgendwann ist es die einzige Möglichkeit die verbleibt, so sehr man sich auch dagegen sträubt.
Man fühlt sich wie Don Quijote, nur das die Windmühlen doch Riesen sind.
Du wirfst einen Stein, besiegst einen der Übermächtigen und wie bei der Hydra tauchen dennoch alsbald neue Ungeheuer auf.
Dir wird klar: Du kannst nur verlieren, keine Magie vorhanden, nichts wird und kann Dir dabei helfen.

Ich habe keine Kraft mehr dafür, alles analysiert, sich selbst zigmal durchleuchtet und neue Wege gegangen.
Es gibt eben doch Solche und Solche.
Nicht Jeder kann seines eigenes Glückes Schmied sein.
Das ist nur bis zu einem gewissem Punkt möglich.


Ich hätte nicht gedacht, dass ich selbst einmal in diesem Unterforum schreiben würde.
Aber so Vieles war und ist Illusion, selbstgeschaffene Hoffnung, Schattenspiel.
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Alt 02.09.2016, 21:16 #00
Administrator
Hallo Mikelinho, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 02.09.2016, 21:31   #2
Yella
Pluviophile
 
Registriert seit: 10/2014
Beiträge: 3.445
Erstmal: Es tut mir leid, dass du dich so fühlst und ich habe beim Lesen gerade einen Kloß im Hals gehabt.
Ich kann so gut nachempfinden wie es dir geht.
Scheiße ist das! Und daran gibt es auch nichts zu beschönigen.
Ich weiß, dass ewiger Kampf (an allen Fronten) unglaublich müde macht und so klingst du. Müde und kraftlos. Das tut mir echt leid.
Ich bin die falsche Person um dir hier Durchhalteparolen zu schreiben, sie kommen in so einem Zustand sowieso nicht an.

Hast du dir schon mal helfen lassen und wärst du bereit es (nochmal) zu tun?
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Alt 02.09.2016, 21:52   #3
gefallener stern
... nachtstern ...
 
Registriert seit: 06/2010
Ort: ... lost in space ...
Beiträge: 7.294
real würde ich dich gerne einfach in den Arm nehmen.

Worte.... Hast dich selbst schon genügend analysiert...
im Losungen suchen und finden bist du prima. Das hast du schon oft genug bewiesen. Aus dem Tal geht es auch wieder heraus!

einmal vielleicht werden wir den Sinn erfassen.
gib nicht auf.
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Alt 02.09.2016, 22:39   #4
elanor
Special Member
 
Registriert seit: 12/2010
Ort: Ruhrgebiet
Beiträge: 2.916
Lieber Mikel

ich weiß grade nicht was ich sagen soll.

Das tut mir echt leid!
So ein mist!

Was tun?

Vlt einfach mal ausbrechen? Einfach mal weg? Ist das eine Option?

Ich hoffe wirklich das es wieder Licht geben wird für dich!
Bald!
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Alt 03.09.2016, 08:45   #5
Mikelinho
Some Jekyll, some Hyde
Themenstarter
 
Registriert seit: 01/2010
Ort: K.A.
Beiträge: 6.674
Danke für Eure netten Worte, ich weiß das von Euch zu schätzen.

Ich kann gerade nicht viel schreiben bzw. sagen, bin mächtig am rudern mit mir selbst.
Es tut so unsagbar weh immer wieder irgendwann/wo zu scheitern und nicht zu wissen warum, wieso, weshalb schon wieder...
Es blockiert komplett meinen Zugang zum Licht.

Mir fällt es gerade unglaublich schwer den Grundoptimismus in mir wiederzuentdecken.
Immer auf's Neue wiedereinmal etwas zu müssen um etwas zu ändern löst allmählich meine Person, Persönlichkeit und alles irgendwie auf.
Ich würde so gern auch diesmal stark, stärker sein wie ich es schon so oft musste und konnte, aber es gelingt mir gerade überhaupt nicht.
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Alt 03.09.2016, 09:03   #6
002gast
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Und wenn du es einmal richtig zulässt, zu fallen, dich richtig " gehenzulassen" in diesen tiefen Fall?
Einmal richtig dich diesem Sog hingeben.
Die Kontrolle komplett abgeben und nimmer funktionieren zu müssen?


Ich tat das einmal, für gut 5 Wochen.

Ich ging freiwillig in eine Klinik, liess mich fallen. Schlafen, versorgt werden. Trauern können, so viel man will.

Den Akku komplett abladen lassen.

An die Wand starren, so lange man will. Nicht reden müssen.
( Ich hatte eine extrem schlimme Zeit hinter mir, in der ich nur funktionierte, in der ich komplett unterging. Naturgemäss.)

Ich wollte Hilfe.
Keine Medikamente. War dann 5 Wochen in einer Station für Depressive.

Es tat mir so gut.
Die Gespräche mit dem Psychiater, die Gruppe, alls das half mir.


Diese 5 Wochen gaben mir unendlich viel.


Es tat so gut, mal nicht stark sein zu müssen.
Sich komplett fallenzulassen.


Absolut schwach sein zu dürfen.

Weinen, verzweifeln, sich zurückziehen...ohne dass dich Jemand verwundert ansieht.


Und wenn du dir das mal erlaubst?

Der Weg führt dich wieder nach oben.

Der Akku ist komplett leer. Dann füllt er sich langsam wieder.


Ich umarme dich.
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Alt 03.09.2016, 09:12   #7
gefallener stern
... nachtstern ...
 
Registriert seit: 06/2010
Ort: ... lost in space ...
Beiträge: 7.294
Es ist keine Schande sich Hilfe zu suchen.
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Alt 03.09.2016, 09:13   #8
002gast
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von gefallener stern Beitrag anzeigen
Es ist keine Schande sich Hilfe zu suchen.
Richtig. Mir tat es unendlich gut.
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Alt 04.09.2016, 18:24   #9
Yella
Pluviophile
 
Registriert seit: 10/2014
Beiträge: 3.445
Man hört hier gar nichts mehr von dir. Ich hoffe, du hast das Wochenende einigermaßen überstanden!
Manchmal ist atmen das Einzige was am Leben hält und das geschieht Gott sei Dank automatisch.
Spätestens wenn du nicht mehr in der Lage bist anständig für dich selbst zu sorgen, dann geh zu deinem Arzt, er wird dir weiterhelfen. Besser wäre es natürlich, es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, aber ich weiß wie schwer dieser Schritt fällt.
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Alt 05.09.2016, 08:11   #10
Mikelinho
Some Jekyll, some Hyde
Themenstarter
 
Registriert seit: 01/2010
Ort: K.A.
Beiträge: 6.674
Hallo.

Das Wochenende habe ich überstanden, weil ich zu einem sehr lieben Menschen am Samstag gefahren bin und bis gestern Mittag auch noch dort war.
Alleine wüsste ich nicht, wie ich alles verpackt bekommen hätte, manchmal muss man doch fliehen.
Ich bin sehr dankbar, dass sich dieser Mensch Zeit für mich nahm und ich nicht isoliert war.
Ich bin zwar etwas mehr Mutes durch die Gespräche und die Hilfe, die ich angeboten bekam, dennoch fällt mir der Alltag allein jetzt schon wieder schwerer.
Da sind etliche Dinge miteinander verknüpft, die mir sehr zu schaffen machen und mich lähmen bzw. auch alte und neue Ängste schüren.

Zu der Frage, ob ich schonmal Hilfe in Anspruch genommen habe: ja.
Vielleicht hat mich das alles jetzt so überrollt, überrascht weil ich damals gefühlt sehr gestärkt trotz sehr schmerzhafter, oft verdrängter Vergangenheitsbewältigung aus dieser Hilfe zur Selbsthilfe herausging.
Man glaubt, zumindest ich tat das, jetzt "immuner", resistenter bei gewissen Dingen und Situationen zu sein.

Sich diesen Dingen damals richtig zu stellen zu tun war ein sehr mühsamer und anfangs auch widerwilliger Prozeß, der mir sehr viel abverlangte.
Ich bin damals in Abgründe zur Ursachenforschung gegangen, die bei mir sehr tiefe Wunden, Verletzungen aus Kindheits- und Jugendlichkeitstagen quasi imprägniert haben.
Und eben sich im weiterem Leben in andere Bereiche unbewusst auswirk(t)en, z. B. wie man in einer Situation x warum so reagiert.
An diese Stellen zu gelangen war ein psychischer Balanceakt, der mich in Sitzungen über meine Grenzen der Belastbarkeit führte, aber aufzeigte warum manches so ist wie es ist.
Das hat mich zwar erschreckt, aber logische Zusammenhänge erklärt.
Auch nimmt es ein wenig den aufsteigenden Schuldgedanken und die Selbstzweifel, auch wenn man selbst natürlich nicht von Allem völlig losgelöst ist.

Das Zusammenspiel von beiden jetzt problembeladenen Teilen, also privat und beruflich, ist momentan zuviel, auch geworden.
Eines kannst Du irgendwie wohl eine gewisse Zeit ausgleichen, auch wenn es keine Optimallösung ist und sein kann, beides wird immer mehr zu einer überwindbaren Mauer.
Normal zu funktionieren ist dann kaum noch möglich, es ist vielmehr ein Hangeln nach dem nächsten Steigeisen.
Mit der großen Ungewissheit und Angst, vielmehr "Gewissheit" es doch nicht zu erreichen und abzustürzen, weil man es ja so kennt.

Ich bin jetzt zuhause, weil ich auf Arbeit nicht so funktionieren kann wie es erwünscht, normal ist und ich dazu von mir selbst erwarte.
Das ist ein Eingeständnis meiner momentan großer Schwäche, die ich mir zwar nicht zum Vorwurf mache, aber dennoch ein bitteres Gefühl hinterlässt.
Man würde gerne wie Andere, wie auch selbst schon gemacht, aber es geht jetzt nicht (mehr)...

Mir ist aber, auch durch Gespräche und Ratschläge bewusst geworden, dass ich elementare Dinge verändern muss um wirklich mal einen Reset oder eine Art Neustart zu machen.
Da ist zuviel, dass ich immer wieder mit mir herumtrage und es oft kaschiere, ja auch sehr gut überspielen kann.
Man kann sehr gut eine andere Person sein, wenn man gewisse Stärken wie Sozialkompetenz als auch -Intelligenz und recht hohe Kommunikationsfähigkeiten in ausreichendem Maße besitzt.
Fluch als auch Segen zugleich, je nach Ausgangslage.
Das hilft Dir aber dann auch nicht weiter, wenn Du immer wieder scheiterst.

Auch wenn ich gehörigen Respekt, ja auch Angst vor diesen Veränderungen habe und in meinem Kopf schon spukt, dass es aus Gewohnheit ja eh wieder ein Satz mit X sein könnte möchte ich es probieren.
Wenigstens das.
Also quasi täglich grüßt das Murmeltier schon im Nacken... ich bemühe mich aber wieder etwas mehr Optimismus zu fühlen.


Danke nochmals für die bisher aufmunternden Worte, Ratschläge und mehr.
Auch besonders an Diejenigen, von denen ich es nicht unbedingt erwartet hätte oder derer, die mir per PN etwas Nettes schrieben.
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