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Du befindest dich im Forum: Kummer und Sorgen. Dieses Forum bietet dir die Möglichkeit, deine Sorgen nieder zu schreiben, welche nichts mit Liebe oder Herzschmerz zu tun haben. Liegt dir etwas auf dem Herzen, was dir Sorgen bereitet und du nicht weiter weisst? Dann wartet hier immer ein offenes Ohr auf dich. Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge.

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Alt 05.11.2016, 17:33   #1
Soulmirror
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Wenn Abweisung unter die Gürtellinie geht

Hey,
brauch mal eine Schulter zum ausweinen, liebe anonyme Internet Community.
Ich bin ein unsicherer Mensch. Ich weiß nicht wie das geht, mit den Gesprächen und den menschlichen Verhältnissen. Ich habe keinen Plan davon, wie man Freunde gewinnt, wie man Gespräche führt. Mein größter Horror ist sich vorzustellen wie ich wohl nach außen hin herüberkomme - und doch beschäftigt mich nichts so sehr. Wie wenn man sich nach dem Ende einer Beziehung fast zwanghaft fragt was der Grund war, und sich dann doch nicht so sicher ist, ob man die Kraft hätte sich dem wahren Grund entgegenzustellen.
Ich spüre eine Angst auf mir lasten, und wenn ich etwas zu sehr in die falsche Richtung denke, dann könnte ich eine Schwelle übertreten, wo sie ausbricht.

Ich kenne nun einen über Freunde von Bekannten, mit dem habe ich eine zeitlang etwas mehr geschrieben. Wir hatten ein gemeinsames Interesse, das so nur selten jemand hat, und über das wir uns angeregt unterhalten konnten. Zwei mal haben wir uns auch getroffen, und er entlockte mir ein paar etwas intimere Probleme, bei denen ich quasi Gefühls-Brainstorming betrieb.
Hierbei gehe ich von nur rein freundschaftlichen Gefühlen aus, es bestand zu keinem Zeitpunkt Interesse an mehr.
Leider war es nur noch ich die ihn ab einem bestimmten Punkt anschrieb und generell war ich es, die ihn nach den Treffen fragte. Irgendwann wurden seine Antworten auch knapp und irgendwie abweisend.
Da ich mir dachte es wäre besser zu fragen als sich mit seinen Interpretationen zurückzuziehen, fragte ich ihn, ob er denn momentan nicht so gesprächig sei. Er antwortete, er fände unsere Gespräche gezwungen. Ich wollte wissen, ob er denn dann lieber nicht schreiben würde, da meinte er wenn ich ihn so schon fragte, dann wolle er das tatsächlich nicht. Also fragte ich, was ich denn falsch gemacht habe, und, ach verdammt - eine Welle an ungefilterten, schonungslosen Informationen, die mich schlichtwegs überfordern!
Er wolle keine Energie investieren in jemanden, der negativ sei, ich hänge zu viel an der Vergangenheit, ich wolle immer Aufmerksamkeit mit meinem Analysieren, ich sei gezwungen und ich solle erstmal mit mir selber klar kommen bevor ich andere vor Entscheidungen werfe. Das alles untermalt von einem immer wiederkehrenden "kein Bock", als wolle er seine Unlust zu diesem Gespräch ausdrücken.

So. Ich bin nun überaus durcheinander. Klar, in jedem Punkt von ihm steckt irgendwo Wahrheit drin, ich gebe ihm recht, wenn ich auch überzeugt bin, dass man das hätte empathischer ausdrücken können.
Doch da frage ich mich, wie ich mich noch vor Menschen verhalten soll? Klar, als jemand, der vielleicht ehemals eine soziale Phobie gehabt habe, sind meine Gespräche sehr gezwungen. Dass ich Menschen Fragen stellen soll, um soziale Unsicherheit zu überwinden, sagt doch wohl jede Selbsthilfeseite, und dass ich permanent meine Fragen mit Smileys untermale ist bei mir Gang und Gebe seit ich mehrmals vorgeworfen bekommen habe, ich käme "zickig" und kalt rüber. Ich will niemandem das Gefühl geben, etwas unfreundlich zu meinen.
Ich hänge an der Vergangenheit, denn ich habe vieles nicht überwunden, und meine Gegenwart erinnert mich daran. Wie soll ich vergessen, gemobbt worden zu sein oder wenig Bestätigung von meinen Eltern bekommen zu haben, wenn ich jetzt, in der Gegenwart, Ängste und Selbstzweifel habe?
Und ich bin negativ, aber nicht pessimistisch.
Ich schäme mich nun wahnsinnig und weiß nicht, was ich weiter machen soll. Ganz ehrlich, ich kämpfe seit zehn Jahren mit meiner sozialen Unbeholfenheit, wünsche mir nichts mehr als gemocht zu werden, sich ein soziales Netz wie Normaltickende aufzubauen. Ich habe von vielem keine Ahnung und meine Selbstablehnung stellt sich mir absolut in den Weg. Von links, rechts, oben, unten fliegen die Informationen an wie man Gespräche führen soll, dabei man selbst bleiben, Menschen nciht mit Gefühlen in die Enge drängen, seinen Gefühlen Ausdruck verleihen, Ängste überwinden soll, nicht das tun soll, was einen fertig macht, seine Nische finden soll, sich an anderen orientieren um von Erfahreneren zu lernen, Freunde die Ballast sind hinter sich lassen soll, und dabei nie arrogant und lieblos werden - ich kann nicht! Ich weiß nicht weiter, weiß nicht wo ich was anpacken soll!
Ich bin traurig, verletzt und schäme mich zutiefst, und hinter all dem die Stimme: ich bin nicht gut genug, bin nicht bereit für die Welt, bin dies und das und bloß nur nichts was die anderen brauchen.
Ich denke schon ernsthaft darüber nach mir ein altes Klapphandy anzuschaffen, von allen sozialen Netzwerken zurückzutreten und alle künftigen Treffen mit Leuten abzusagen bloß weil es mich langsam echt erdrückt, dieses von-sich-selber-entfremdet zu sein, dieses nicht-wissen-was-man-will, das ständige sich beweisen wollen, das ständige Überlegen, wie! Es ist so so anstrengend, ich weiß nicht mehr, was ich tun soll!

Bitte, eine Reaktion, etwas Beistand, etwas Verständnis, ein guter Rat, ein Schulterklopfen tuts auch schon! Ich schäme mich so um meiner selbst!
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Alt 05.11.2016, 17:33 #00
Administrator
Hallo Soulmirror, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 05.11.2016, 17:48   #2
elanor
Special Member
 
Registriert seit: 12/2010
Ort: Ruhrgebiet
Beiträge: 2.916
Hallo

Ich weiß grade auf die schnelle nicht was ich sagen soll.

Ich habe grade keinen Rat.
Vlt bzw hoffentlich haben den andere.

Aber ich habe ein Stückchenweit Verständnis dafür wie du dich jetzt im nachhinein u auch allgemein fühlst.
Eine unangenehme Situation.
Nicht nur wegen dieser Bekanntschaft sondern auch wieder allgemein.

Auch wenn ich dir nicht mit irgendwelchen Tipps helfen kann wünsche ich dir alles Gute!
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Alt 05.11.2016, 17:48   #3
TeamU
Special Member
 
Registriert seit: 01/2011
Beiträge: 9.192
Du kannst dich hervorragend ausdrücken. Da fällt es schwer, sich vorzustellen, das du kein angenehmer Gesprächspartner bist.
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Alt 05.11.2016, 17:52   #4
Nightshade
Ex-Ehemann, -Lover, -Mod
 
Registriert seit: 09/2004
Ort: im Wald
Beiträge: 6.456
Zitat:
Zitat von Soulmirror Beitrag anzeigen
...bin dies und das und bloß nur nichts was die anderen brauchen.
Mal kurz und knapp zusammengefasst: Da liegt meiner Meinung nach das grundlegende Problem. Du richtest dein Leben auf andere aus und versuchst zu spiegeln oder zu erfüllen, wie sich dich angeblich sehen wollen. Das kann nicht funktionieren, zumindest nicht in dieser Absolutheit wie es hier rüberkommt.

Meine Empfehlung wäre: Versuche etwas zu finden, was dich persönlich erfüllt bzw. glücklich macht und zwar ganz bewusst, ohne dabei auf andere einzugehen. Also eine Beschäftigung mit dir und für dich selbst (Hobby wie Theaterbesuche, Kunstausstellungen, Fahrradfahren oder andere Sportart...Möglichkeiten gibt es viele und wenn es nur der regelmäßige Besuch der Sneak-Preview im Kino ist). Auf dieser Basis kann man dann (später!) aufbauen und ggfs. gleichgesinnte suchen (Interessengemeinschaft im Internet, Sportverein, Sporturlaub für Singles, Theatergemeinschaft, Kochkurs, Weiterbildung bei der Volkshochschule). Wenn man ein gemeinsames Interesse hat entwickeln sich Gesprächsthemen von ganz alleine und man bekommt soziale Kontakte.
Hört sich bei dir allerdings schon nach einem schweren Fall von Selbstzweifel und Unsicherheit an, hast du schon mal darüber nachgedacht ein paar Stunden Gesprächstherapie bei einem Verhaltenstherapeuten in Anspruch zu nehmen?
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Alt 05.11.2016, 18:06   #5
MiaMarietta
Special Member
 
Registriert seit: 02/2016
Ort: BW
Beiträge: 2.846
Hallo Soulmirror,

ich habe dir mal eine PN geschickt.
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Alt 05.11.2016, 20:21   #6
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo Soulmirror,

du musst dich nicht deiner selbst schämen und es wär
besser, könntest du dich mit deinen Macken, Schwä-
chen, Unsicherheiten usw. einfach annehmen und dir
selbst sagen: ich bin, wie ich bin und das ist gut so.

Du hängst zu viel an deiner Vergangenheit? Na dann
fang gleich damit an, diese endlich loszulassen und
im Hier und Jetzt zu leben. Er will nicht, gut. Akzep-
tiere es, jammere dem nicht nach, versuche dich im
Nachhinein nun bloß nicht, wieder den Vorstellungen
eines anderen Menschen anzupassen, sondern schau,
was dir ggf. hilft.

Du wurdest gemobbt, du hattest eine Sozialphobie,
aber auch das ist nun vorbei und irgendwie hast du da
heraus geschafft. Es ist ein Teil von dir, der aber in der
Vergangenheit liegt. Heute bestimmst du selbst und mit
neuen Erfahrungen, wie du dein Leben bestimmst. Du
hattest beim Jetzigen immerhin den Mut, die Sache mal
anzusprechen, während er sich heimlich lieber aus der
Affaire ziehen wollte, anstatt zu sagen, was ihm nicht
passt. Hut ab, kann ich da nur sagen. Nun weißt du
bescheid und unterliegst keinen weiteren Illusionen,
hast Klarheit für dein Leben. Auf in das nächste Pro-
jekt. Und du musst niemanden hinter her laufen, der
selbst kein Interesse an der Fortführung eurer Be-
kannschaft/ Freundschaft / Beziehung pflegt. Das ist,
was du daraus gelernt haben wirst. Es ist eine Wei-
terentwicklung für dich. Ein anderer, der echtes In-
teresse an dir, dem Menschen gehabt hätte, hätte
deine Unsicherheiten vermutlich "niedlich" gefun-
den und darüber stehen können. Für eine solche
Person hättest du nicht perfekt sein müssen, son-
dern hättest so sein dürfen, wie du eben bist. Al-
so mach weiter und suche dir Leute in deinem Um-
feld, die dich nehmen können, wie du eben bist.
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Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.11.2016, 21:07   #7
gabimaus
abgemeldet
..die Dramatik, so scheint es mir, steckt eigentlich im Verhalten unserer Gesellschaft. Es ist doch so, dass inzwischen mehr Zeit mit sich selbst zugebracht wird - oder sagen wir mal ''jeder ist sich selbst der Nächste'' - so jedenfalls mein Empfinden.

Wir können zwar überall nachlesen, wie wir uns richtig verhalten sollten, aber keiner sagt uns dazu, dass das Gegenüber eventuell gerade nicht geneigt ist zu ''empfangen'', was man ihm zu vermitteln versucht - zu sehr mit sich selbst beschäftigt.

Aber wie können wir nun zusammenkommen?

Soulmirror

dafür, dass sich andere Menschen keine Zeit für Dich nehmen wollen oder können, dafür kannst DU nichts und es gibt darum keinen Grund für Scham. Oder hast Du den Eindruck, dass sich jemand schämt, weil er Dich so behandelt? Das sollte er aber !

Mir kommt es so vor, als ob nur noch wenige überhaupt genügend Aufmerksamkeit für ihr Umfeld aufbringen.

Sind wir dabei, es ganz zu verlernen?
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gabimaus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.11.2016, 21:55   #8
HelftMir
Special Member
 
Registriert seit: 03/2008
Beiträge: 7.190
Du klingst intelligent, kannst Dich gut ausdrücken und wirkst sehr ehrlich zu Dir selbst.

Wer viel macht, hat auch viel zu erzählen. Und soziales Verhalten muß man u.U. auch richtig üben, wenn man länger einsam war. Back kleine Brötchen! Ein kurzer ungezwungener Smalltalk mit dem Nachbarn oder der Verkäuferin kann man schon als Fortschritt oder kleinen Erfolg verbuchen. Als nächstes die Anmeldung zum Sprachkurs/Kochkurs/Kletterverein/Schießmichtot , Hauptsache etwas, was Du ehrlich gern tust und nicht bloß, um Kontakt zu finden.

Gesprächstherapie fiel mir auch ein. Hast Du daran schon gedacht? Hat vielen meiner Freunde schon geholfen.
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Alt 06.11.2016, 11:37   #9
shiila
Special Member
 
Registriert seit: 03/2011
Ort: Munich
Beiträge: 3.927
Hi

Also, im Moment ist es besonders schlimm, weil dir dieser Bekannte diese ganzen negativen Dinge an den Kopf geworfen hat?
Hast du schon einmal überlegt, dass es evtl auch daran liegen könnte, dass er das getan hat, weil er sich seinerseits abgewiesen vorgekommen ist?
Du schreibst ja, es war zu keinem Zeitpunkt Interesse an mehr - bei dir nicht, bei ihm ja vielleicht schon.

Es ist nämlich eher ungewöhnlich, dass jemand in einer Bekanntschaft/noch nicht so lange dauernden Freundschaft mit solch harten Worten das Gegenüber zu verletzen versucht; es sei denn, diese Person hat von sich aus einen nicht so gefestigten Charakter oder ist ihrerseits verletzt.

Ich würde an deiner Stelle - rein als Gedankenspiel - mir die ganze Situation noch einmal mit der Prämisse vorstellen, dein Bekannter hätte Interesse an "mehr" gehabt.
Vielleicht kommst du dann zu einer Neubewertung.

Dann dazu, dass du meinst, das wäre eine Art Grundproblem von dir: Es ist mit Sicherheit ein wunder Punkt. Man neigt allerdings dazu (zumindest kenne ich das von mir), negative Geschehnisse dann immer diesem Punkt zuzurechnen (und damit sich selbst in der Annahme, mit einem selbst stimme etwas nicht, zu bestärken).
Auch hier hilft es dir vielleicht, das mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Ansonsten finde ich, wie hier schon geschrieben wurde, dass du dich sehr schön und reflektiert ausdrücken kannst und dir viele Gedanken über deine Mitmenschen machst, was wirklich eine besondere (und besonders schöne) Eigenschaft ist.
Versuch doch, dich selbst in Hinblick auf dies zu schätzen und lass dich von der negativen Energie anderer nicht zu sehr beeindrucken.

Liebe Grüße!!
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Alt 06.11.2016, 17:33   #10
wikinger11
Special Member
 
Registriert seit: 10/2010
Beiträge: 5.034
Ehrlich gesagt, habe ich schon ganz andere Abweisungen erlebt, die "unter die Gürtellinie" gingen. So wurde u. a. mein Geisteszustand in Frage gestellt und mir eine Internetsucht attestiert, die mich unfähig werden lässt, zwischen Realität und online-Welt zu unterscheiden.
Merkwürdigerweise hatte ich mit der Dame dann noch ein Date.
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wikinger11 ist offline   Mit Zitat antworten
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