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Alt 02.11.2009, 22:58   #1
black desire
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
geschichten/märchen über freundschaft

hallo, wie die überschrift schon sagt suche ich schöne geschichten oder märchen über freundschaft.

sowas in der art Märchen: Die Freundschaftskerze
so ganz das wahre habe ich aber noch nicht gefunden. vielleicht kennt jemand was schönes?


lg
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Alt 02.11.2009, 22:58 #00
Administrator
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Alt 09.11.2009, 08:08   #2
Loonatic
Member
 
Registriert seit: 10/2009
Beiträge: 58
Von halber und von ganzer Freundschaft

Ein Mann lag auf dem Sterbebett und ließ seinen Sohn zu sich rufen, um ihm noch einige heilsame Lehren zu geben. Vor allen Dingen, sagte er zu dem Sohne, sorge dafür, dir gute Freunde zu erwerben!

Ich besitze eine Menge guter Freunde, erwiderte der Sohn. Wenn das wahr ist, meinte der Vater, so hat das Glück seine Gaben ungleich an uns verteilt. Ich habe während meines langen Lebens nur einen halben Freund gefunden, du aber, der du noch jung an Jahren bist, hast bereits viele gute Freunde; wie groß ist denn ihre Zahl?

Dreissig, antwortete der Sohn.

Wir wollen sie doch einmal auf die Probe stellen, sagte der Vater. Töte ein Kalb, stecke es in einen Sack und trage es bei Nacht zu deinem ersten Freunde! Sag ihm, daß Du einen erschlagen habest, und bitte ihn, denselben in seinem Hause zu vergraben. Dann komme wieder und berichte mir, was du erlebtest.

Der Jüngling ging mit dem Sack zu dem ersten Freunde, klopfte leise an die Tür und bat, den Toten zu begraben, damit seine Tat nicht ruchbar werde. Der Freund jedoch antwortete, daß er sich seinetwegen nicht in Ungelegenheiten stürzen wolle, und schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Dieselbe Antwort erhielt er auch von den übrigen Freunden, die sich also alle in einer Nacht als unzuverlässig erwiesen. Er kehrte nun zu seinem Vater zurück und berichtete, wie schlecht es ihm ergangen sei.

Ich wußte wohl, sagte der Alte, daß wahre Freundschaft heutzutage selten ist. Begib Dich nun zu dem Manne, den ich meinen halben Freund nenne, und sieh, wie er sich benehmen wird.

In der nächsten Nacht suchte der Jüngling den Bezeichneten auf, teilte ihm seine mißliche Lage mit und bat ihn, den Getöteten zu vergraben. Der Mann gab sich vor seinem Gesinde den Anschein, als wenn er den Gast forttreibe. Sobald aber beide allein waren, sagte er, daß er ihm um seines Vaters willen helfen wolle, wenn auch sein Leben dabei auf dem Spiele stehe. Alsbald klärte ihn der Jüngling über den wahren Sachverhalt auf und dankte ihm für die bereitwillige Hilfe. Dann ging er zu seinem Vater und sagte ihm, wie trefflich sich der Mann bewährt habe.

Ich weiß aber nicht, Vater, warum du ihn einen halben Freund nennst. Mich dünkt, er könne mit Fug und Recht ein ganzer Freund heißen.

Ich nenne ihn deshalb so, erwiderte der Vater, weil ich ihn niemals mehr als nur zur Hälfte erprobt habe und weil ich mir selbst stets mehr traute als ihm. – Damit dir aber klar werde, wie ein ganzer Freund beschaffen ist, will ich dir die folgende Geschichte erzählen:

Ein reicher Bürger zu Alexandria hatte mit einem Kaufmann aus Bagdad innige Freundschaft geschlossen, und der letztere kehrte, wenn ihn Handelsgeschäfte nach Ägypten führten, jedesmal bei dem Freunde ein. Nun trug es sich zu, das der Ägypter um ein schönes Mädchen warb. Er erhielt das Jawort und führte die Braut schon vor der Hochzeit in sein Haus, wo er ihr jedoch ein eigenes Zimmer anwies. Gerade zu dieser Zeit stellte sich der Kaufmann aus Bagdad in Alexandria ein und begab sich gemäß seiner Gewohnheit in das Haus seines Freundes. Dieser nahm ihn mit der größten Freude auf und schärfte seiner Dienerschaft ein, das Möglichste zu tun, um dem Gast den Aufenthalt angenehm zu machen. Der erste Tag verlief in ungetrübter Fröhlichkeit, aber am zweiten Tage wurde der Kaufmann so krank, daß er das Bett hüten mußte. Die eilends herbeigerufenen Ärzte erklärten, daß die plötzliche Krankheit keinen körperlichen Grund habe, sondern seelischen Ursprungs sei, und daher bat der Alexandriner seinen Freund, ihm doch mitzuteilen, was ihn bekümmere.

Ich glaube, sagte der Gast, daß mein Unwohlsein in einer heftigen Leidenschaft zu einer Frau seinen Grund hat, die ich gestern in deinem Hause sah.

Das wird sich bald erweisen, erwiderte der Freund und ließ der Reihe nach sämtliche Frauen und Mädchen seines Hauses vor den Kaufmann treten, als letztes sogar seine eigene Braut. Sobald der Kranke sie sah, rief er: Ja, ja, sie ist es, von der ich Leben oder Tod zu erwarten habe!

Wenn sie dir Leben verleihen kann, erwiderte der Alexandriner, so möge Gott dir noch viele schöne Stunden geben, denn wenn die Jungfrau einwilligt, soll sie die deine werden. Das Mädchen war einverstanden, worauf die Krankheit den Kaufmann alsbald verließ und er wieder ganz gesund ward. Beim Abschied forderte er seinen Freund auf, ihn in Bagdad aufzusuchen, falls er einmal seiner bedürfe. Er selbst werde wohl kaum wieder nach Alexandria reisen, denn er habe vor, sich von seinen Geschäften zurückzuziehen und zur Ruhe zu setzen. Damit trennten sich die Freunde.

Nach einigen Jahren verarmte der Alexandriner gänzlich. Da gedachte er der Einladung seines Freundes, stahl sich heimlich aus der Stadt fort und machte sich auf den Weg nach Bagdad. Als er dort ankam, war der Abend bereits hereingebrochen und er scheute sich, den Freund zu so später Stunde noch zu behelligen. Er beschloß, in einer Hütte zu übernachten, die etwa einen Pfeilschuß weit von der Stadt entfernt lag. Er hatte sich eben zum Schlafen gelegt, da drang ein Mann in die Hütte ein und bald darauf ein zweiter, der dem ersten auf den Fersen war. Der Verfolger entdeckte den Flüchtling und tötete ihn. Kaum war der Mörder entflohen, erschienen sechs bewaffnete Männer in der Hütte. Als sie den Ägypter neben dem Toten sahen, ergriffen sie ihn und nahmen ihn mit sich fort, denn nach den Landesgesetzen galt derjenige als Mörder, welcher am Schauplatz des Verbrechens angetroffen wurde.

Er mußte die Nacht im Gefängnis zubringen und wurde am Morgen vor ein Gericht gebracht, wo die Verwandten des Ermordeten Anklage gegen ihn erhoben. Unter den Anwesenden befand sich auch der reiche Kaufmann. Er erkannte den Freund sofort, obwohl derselbe durch Hunger und Elend stark verändert war. Sobald er hörte, daß der Ägypter nach den Gesetzen des Landes zum Tode verurteilt ward, gedachte er der Wohltaten, die jener ihm in Alexandria erwiesen hatte, und beschloß, den Freund durch die Preisgabe seines eigenen Lebens zu retten. So sprang er denn auf, und rief mit lauter Stimme, daß der Ägypter unschuldig sei, da er selbst den Mord begangen habe. Nach diesem Geständnis ward nun der Fremde freigelassen und Kaufmann in Fesseln gelegt. Der wirkliche Mörder aber, welcher ebenfalls anwesend war, wurde durch den Vorgang so gerührt, das er es nicht erdulden konnte, einen Unschuldigen für sich leiden zu lassen. Deshalb trat er vor und bekannte seine Tat. Die unerhörte Begebenheit, das sich zwei Männer freiwillig den Fesseln überlieferten, versetzte den Richter so in Erstaunen, das er nicht wagte, ein Urteil zu fällen sondern die Entscheidung dem König überließ. Dieser ordnete an, daß die drei Männer nacheinander vorgeführt würden. Er befahl jedem derselben, sein Leben wahrheitsgemäß zu erzählen, und so kam der Sachverhalt an den Tag. Der König begnadigte den Mörder, weil er selbst seine Tat eingestanden hatte, um einen Unschuldigen zu retten, und erlegte ihm lediglich auf, eine Wallfahrt nach den Heiligen Stätten zu unternehmen. Der Kaufmann ließ seinem Freund die Wahl, ob er für alle Zeit bei ihm bleiben oder mit der Hälfte des Vermögens nach Ägypten heimkehren wolle. Der Alexandriner wählte das letztere und kam als reicher Mann in seine Heimat zurück, wo er bis zu seinem Ende ruhig lebte und niemals wieder einen Verlust erlitt. – Hier, mein Sohn, ist meine Geschichte zu Ende die dir zeigen sollte, wie eine ganze Freundschaft beschaffen ist, sprach der Vater und fügte hinzu: Das ganze Freundschaft selten ist, hast Du selbst erfahren: Von denen, die sich in den Tagen des Glücks deine Freunde nennen, bleibt in der Stunde der Not kaum einer übrig, der sich als zuverlässig erweist!

Nach diesen Worten starb der Vater. Der Sohn aber beherzigte, was er vernommen hatte und wählte fortan seine Freunde mit größerer Klugheit.

Märchen aus Island

Hatte ich hier schonmal gepostet unter meinem ersten Nick Leuchtturm77.. Ach ja.. Alte Zeiten..

Und trotz der Jahre die ins Land gingen isses immer noch eines meiner Lieblingsmärchen..
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