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Du befindest dich im Forum: Meine Gedichte. Schwinge die virtuelle Feder und lasse deiner Kreativität freien Lauf. Liebesgedichte oder solche mit einem Augenzwinkern finden hier ihren Platz. Voraussetzung ist Lesbarkeit und eine saubere Formatierung. Die Leser werden es zu schätzen wissen, wenn dein Text nicht im Blocksatz und mit vielen unnötigen Rechtschreibfehlern verfaßt wurde. Beachte bitte unbedingt das Urheberrecht Dritter!

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Alt 01.02.2011, 22:30   #11
semolina
abgemeldet
Zitat:
Zitat von Againstthegrain Beitrag anzeigen
PS: Dass es den Protagonisten nicht juckt, dass der Psychologe keine Augen hat und es auch keine Auswirkungen hat, ist beabsichtigt.
Mal ganz doof gefragt, löst sich das am Ende auf, oder bleibt das als Absurdität einfach im Raum stehen?

Ansonsten, einige Sachen gefallen mir ganz gut, andere nicht. Ich glaube, du hast das Zeug zum Schreiben, baust die Geschichte spannend auf und führst die Charaktere spannend ein. Ein bisschen weniger Pathos wäre vielleicht nicht verkehrt, aber in der Ich-Perspektive dient es ja auch zur Charakterisierung des Erzählers.

Hast du schon eine Vorstellung, wie es weiter geht oder schreibst du erst einmal einfach nur so?

Der Selbstmordversuch gleich am Anfang würde mich vielleicht irritieren, kann aber funktionieren. Ansonsten könnte man auch den Darsteller ersteinmal in seiner Umgebung zeigen, glückliches Familienumfeld, gutes Verhältnis zu den Eltern und dann der Selbstmordversuch einfach so, da fragt man sich dann als Leser automatisch, warum und liest weiter.
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semolina ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2011, 16:14   #12
Againstthegrain
abgemeldet
Themenstarter
Zitat:
Zitat von Catriona Beitrag anzeigen
Warum hast du es rausgenommen?
Ich freu mich auf die Fortsetzung.
Danke! Mir hat es nicht gefallen, und ich wollte noch ein wenig daran feilen.

Zitat:
Zitat von semolina Beitrag anzeigen
Mal ganz doof gefragt, löst sich das am Ende auf, oder bleibt das als Absurdität einfach im Raum stehen?
Das sollte nicht aufgeklärt werden, aber ich habe die ganze Geschichte sowieso nochmal überarbeitet, und da ist dieser Teil sowieso nicht mehr drin.

Zitat:
Zitat von semolina Beitrag anzeigen
Ansonsten, einige Sachen gefallen mir ganz gut, andere nicht. Ich glaube, du hast das Zeug zum Schreiben, baust die Geschichte spannend auf und führst die Charaktere spannend ein. Ein bisschen weniger Pathos wäre vielleicht nicht verkehrt, aber in der Ich-Perspektive dient es ja auch zur Charakterisierung des Erzählers.
Aus meiner Sichtweise ist es genau umgekehrt. Ich habe nicht das Gefühl, besonders gut schreiben zu können, aber meine Kitschsätze mag ich gerne

Zitat:
Zitat von semolina Beitrag anzeigen
Hast du schon eine Vorstellung, wie es weiter geht oder schreibst du erst einmal einfach nur so?
Ich habe eine ziemlich konkrete Vorstellung, was noch passieren wird. Bei vielen Dingen merkst du dann aber, dass sie nicht funktionieren, wenn du sie aufschreibst, deswegen ändere ich dann doch noch einiges. Aber die Aussage und das Grundgerüst stehen felsenfest.

Zitat:
Zitat von semolina Beitrag anzeigen
Der Selbstmordversuch gleich am Anfang würde mich vielleicht irritieren, kann aber funktionieren. Ansonsten könnte man auch den Darsteller ersteinmal in seiner Umgebung zeigen, glückliches Familienumfeld, gutes Verhältnis zu den Eltern und dann der Selbstmordversuch einfach so, da fragt man sich dann als Leser automatisch, warum und liest weiter.
Der Anfang soll auch irritieren. Eigentlich wollte ich den Beginn noch viel hektischer und fiebriger schreiben, aber das wirkte dann doch ein wenig billig, deswegen habe ich einen Mittelweg gewählt.

Den Protagonisten bei seiner "glücklichen Familie" zu zeigen, ist mir zu plakativ, genauso wie alles darauf zu schieben, dass er als Kind geschändet wurde, und deswegen nicht mehr klar kommt. Es wäre am Anfang zwar fesselnder, wenn ich direkt einen Grund bekäme, wieso er sich umbringen will, der auch noch nachvollziehbar ist. Aber das opfere ich gerne für ein bischien mehr Charaktertiefe, oder einem Protagonisten, mit dem ich als Schreiber mich identifizieren kann.

PS: Danke für den Post
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Againstthegrain ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.02.2011, 15:27   #13
Againstthegrain
abgemeldet
Themenstarter
Also, ich hab hier nochmal den Anfang, den ich neu geschrieben habe. Mir gefällt es besser als die erste Version. Dennoch nervt mich immernoch etwas daran, es wirkt auf mich zu "schnell". Aber andererseits will ich den Text nicht mit unnötigen Details vollstopfen.

Achtung, hier kommt ein Brocken Text.
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(1)

440 Tage vor seinem Tod durch eine Grippe entschloss sich Adam, seinem Leben selbstständig ein Ende zu setzen. Es war Morgens oder Mittags oder Abends, einige Sonnenstrahlen zehrten sich durch das einzige kleine Fenster seiner Wohnung und ließen sich ironisch auf dem alten Tisch herab, wo etwa zwei Dutzend Schlaftabletten regungslos und unordentlich verstreut auf dem Tisch lagen. Wie lähmend stickig die Wohnung inzwischen war, bemerkte Adam nicht, da er die Wohnung seit Wochen nicht verlassen hatte. Er war grundsätzlich ein sauberer Mensch gewesen, doch er wollte sich nicht aufgeben, wie eine bereits gescheiterte Existenz es tun würde, es sollte plakativ und edel sein, der Niedergang einer Existenz sollte voll ausgekostet werden, und die Menschen sollten mit aufgerissenen Augen den Finger auf das Leid deuten, dass die Gesellschaft in ihrer alles überstrahlenden Ignoranz bisher übersehen hat.

Unverbraucht sterben. Niemand würde um das, was er während der Dauer seines Lebens gewesen ist, trauern. Seine Mutter würde lediglich darum trauern, dass sie ihrem einzigen Sohn nicht einen Funken Effizienz abgewinnen konnte, und es jetzt zu spät war, diese Effizienz aus ihm heraus zu prügeln. Seine Schwestern würden um das, was aus ihm hätte werden können, trauern. Das, was er war, würde vollkommen aus dem Fokus geraten. Und das war es, was er wollte. Er wollte, dass die Menschen vergessen, wer er war. Er wollte, dass die verschmutzte Erinnerung an ihn durch ein kleines warmes Licht in jedem kleinen beschränkten Hinterkopf seines kleinen ätzenden Bekanntenkreises ersetzt werden würde. Am Ende würde es allen besser gehen, wenn sie nicht an ihn dachten, während sie weinten oder auf sein Grab spuckten, sondern an das, was sie sehen wollten.

Von seinem Edelmut war spätestens nach vier Tabletten, die er anfangs ordentlich auf dem Tisch ausgebreitet hatte (und die jetzt verstreut herumwirbelten) nichts mehr zu sehen. Wie im Rausch griff er sich irgendeine Tablette heraus, beförderte sie mit leicht zittriger Hand in den Mund, und versuchte zu schlucken, bevor sich der bittere Geschmack in seinem Mund ausbreiten konnte. Er musste viele Tabletten nehmen, denn es waren nur schwache Schlaftabletten, die er auftreiben konnte. Von seiner kleinen Schwester wusste er, dass sie es mit 24 Tabletten fast geschafft hatte, am Ende aber doch von den Ärzten zurückgeholt werden konnte. Sie war jedoch viel zierlicher als er, weswegen er sich mindestens 40 Tabletten vorgenommen hatte, was jedoch schnell eine utopische Zahl zu sein schien.

Die Kopfschmerzen, die er eindeutig unterschätzt hatte, versuchte er mit anderen, vertrauteren Schmerzen zu unterdrücken - ein Schlag gegen den Kopf, das war ihm jetzt lieber als die nicht greifbare Übelkeit im Magen und das entfernte Hämmern im Kopf. Außerdem half es, wach zu bleiben. Adam nahm allen Schwung, den er erreichen konnte, bis sein Hinterkopf geräuschlos die Unterseite seines Nackens berührte. Eine halbe Sekunde später schlug sein Kopf mit einem dumpfen Schmettern gegen die hellgraue Tapete. Eine Krankheit kann das Gesündeste sein, dass das Leben dir bietet.

Einige warme Tropfen Blut gerannen über seine Stirn, links an seiner Nase vorbei über den fest geschlossenen Mund hinunter zu seinem Kinn, an dem sich der kleine rote Fluss zu einem kleinen roten See an staute, ehe er von Adams rechter Hand beseitigt wurde. An der Wand zeichnete sich ein S-Förmiges Muster ab. Gewöhnung an den Schmerz trat schneller als erwartet ein und wäre fast in Gleichgültigkeit versiegt, wenn die ständigen Schläge nicht zu der starken Orientierungslosigkeit, die er im Moment bemerkte, geführt hätte. Sein Bewusstsein vergaß den Schmerz und befahl seiner Hand, nach mehr Tabletten zu greifen und mehr Tabletten zu schlucken und das erbrechen zumindest noch ein wenig zu unterdrücken, der involuntäre Teil seines Körpers hingegen brachte sein Herz dazu, so laut zu schlagen, dass es ihm inzwischen unmöglich schien, seinen eigenen Gedanken zu folgen oder selbige zu fassen.

Durch das immer schwerer zu bewältigende Schlucken breitete sich der bittere Geschmack der Pillen weiter in seinem Mund aus bis er erbrach. Sein wildes Schnauben wurde schließlich lauter als sein Herzschlag, der ihm jede Sekunde aufs neue ins Ohr dröhnte. Die wenigen Gedanken, die noch in ihm kreisten, wurden fragmentierter, doch es waren noch seine Gedanken, sie waren nicht an Rationalität gebunden, aber sie waren an ihn gebunden. Seine Beine kribbelten, erst leicht - dann jedoch, als würde Irgendetwas von Innen aus ihnen herausplatzen. Der Schmerz wuchs. Adam sackte nach hinten, und ließ los. Der Schmerz wuchs ins Nichts und Adam folgte ihm.

(2)

Adam hatte einen Traum über einen Traum über einen Clown, der adrett gekleidet war wie ein japanischer Beamter. Der Clown rettete die Welt und sagte, das wäre kein großes Ding.
Aufwachen ist wie einschlafen, nur die Dinge, die vor einem ausgebreitet werden, im besten Falle Ungewissheit, lassen uns beides unterschiedlich wahrnehmen.

Sie sprach die selbe Sprache wie er, aber sie sprach doch anders. Ein subtiler Akzent, den er nicht zuordnen konnte, ließ jedes ihrer Worte wirken, als würde sie damit jonglieren wie mit einem heißen Stück Kohle, dass in den Händen schmerzt – sie vermied es, auf einer Silbe länger zu verweilen, als unbedingt nötig war, und wenn sie es doch tat, horchten alle um sie herum auf, weil es klang, als würde sie eine Botschaft von enormer Wichtigkeit überbringen, die letzte Botschaft des verstorbenen Königs. Die letzte Botschaft des verstorbenen Königs war: „Sie sehen ja richtig Scheiße aus. Wollen sie einen Schluck Wasser?“

Sie sah nicht aus wie die Krankenschwester aus deinem Lieblingsporno, eher wie die Mutter deines besten Freundes. Adam öffnete kurz die Augen, um sie sofort wieder krampfig zu verschließen. Das Krankenhauszimmer sah aus ein Krankenhauszimmer und das Krankenhauszimmer war hell. In der Zeit, die er sich in seiner Wohnung verbarrikadiert hatte, ging das Licht immer nur von einem Punkt aus – der grellen Lampe neben dem kleinen Fenster, es war kontrolliert. Hier im jedoch bahnte sich das Licht durch die großen Fenster einen Weg zu der Wand, die weißer war als jede weiße Weste eines jeden weißen Mittelständers es nicht war, und zischte unruhig durch den Raum. Er sah die längst nicht mehr junge Frau unruhig an, bis er merkte, dass er sie nicht unruhig genug aussah, um ihr zu vermitteln, dass sie verschwinden soll.

Er knurrte ihr unterwürfig oder wütend oder selbst mitleidig Irgendetwas entgegen, was sie zwar nicht als klares „Ja“ oder „Nein“ deuten konnte, aber wollte. Also verschwand sie kurz und kreuzte mit einem bei jedem Schritt erneut bebenden Glas Wasser auf. Er trank, er erbrach. Die Geschwindigkeit und die Souveränität, mit der sie ausgerechnet auf diese Situation reagierte, erweckte bei Adam den Eindruck, dass Kotze wegwischen wohl die Disziplin ist, in der sie die meiste Übung hatte. Ihm gefiel diese Vorstellung. Nachdem der Boden wieder sauber war, klopfte sie ihm auf die Schulter. „Sammeln Sie sich erst mal.“

Ein Blick auf seine Gliedmaßen und seinen Körper gab keinen Hinweis auf eine Verkrüppelung irgendeiner Art.
„Sieht so aus, als wäre ich fit genug, um mir bald wieder mit den anderen Affen Knochen auf den Kopf zu schlagen.“

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Evtl. sind noch einige Rechtschreibfehler drin, das habe ich noch nicht geprüft. Das mache ich, wenn ich fertig mit allem bin.
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