Was haltet ihr von diesem Ausbildungszeugnis - sollte man zu einem Anwalt gehen?
Das Ausbildunsgverhältnis wurde im beiderseitigem Einvernehmen per Aufhebungsvertrag aufgelöst, und mir wurde ein faires Zeugnis zugesichert. Meiner Meinung nach ist dieses Zeugnis aber ungültig und eine Frechheit und müsste einer 5 oder 6 entsprechen, da durch die Blume gesagt wird, das ich in diesem Beruf unfähig sei. Was aber nicht sein kann, da ich jetzt in meinem neuen Ausbildungsbetrieb den Antrag auf Lehrzeitverkürzung gestellt habe, und er bewilligt wurde. Auch wieist dieses Zeugnis erhebliche Formfehler auf, wie das "+ -", normalerweise müsste das vollständige Geburtsdatum drin stehen.
**Ausbildungszeugnis Herr ... geboren am - + , war vom .... bis zum .... als Auszubildender in unserem Unternehmen tätig. Als Bürokaufmann (Auszubildender) gehörten zu seinem Aufgabenbereich die Mitgliederverwaltung, der anfallende Schriftverkehr, die Ablage von Korrespondenz und verschiedenster Unterlagen sowie allgemeine Vorgänge der Buchhaltung. Herr .... verfügt über ein solides Grundwissen in seinem Arbeitsbereich. Er ist mit Unterstützung seiner Vorgesetzten neuen Situationen gewachsen und in der Lage, komplizierte Zusammenhänge nachzuvollziehen. Herr .... zeigte Einsatzbereitschaft und Eigeninitiative. Und ist dem üblichen Arbeitsanfall gewachsen. Im vertrauten Zusammenhang kann er sich auf seine Urteilsfähigkeit stützen. Herr .... arbeitete zuverlässig und gewissenhaft. Er bewältigt seinen Arbeitsbereich sicher und findet brauchbare Lösungen. Herr .... hat die übertragenen Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt. Das persönliche Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war höflich und korrekt. Seine Führung gab uns zu Beanstandungen keinen Anlass. Herr ..... scheidet mit dem heutigen Tage im gegenseitigen Einvernehmen mit einem Aufhebungsvertrag aus unseren Unternehmen aus. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.** . |
Du hast Anspruch auf ein wohlwollendes Zeugnis. Das vorliegende ist alles andere als wohlwollend und beinhaltet gravierende Negativbewertungen. Auf Wunsch kann ich Dir das gerne auch aufdröseln. Sinnvoller ist es, das Zeuignis einfach neu zu formulieren. Dazu bracuht es erst mal keinen Anwalt, dessen Kosten Du zu tragen hast. Wende Dich einfach an die Firma. Oft ist es so dass sie unnötige Arbeit vermeiden wollen und auf Anfrage dann doch von sich aus ein wohlwollendes Zeugnis ausstellen.
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Das Zeugnis jedenfalls zeigt keinerlei Wohlwollen. Mit Copy & Paste sind die Standardfloskeln zusammengeschoben worden. Die entscheidenden Adjektive wurden bestimmt ganz absichtlich nicht verwendet. |
**Ausbildungszeugnis Herr ... geboren am - + , war vom .... bis zum .... als Auszubildender in unserem Unternehmen tätig. -+ geht gar nicht. Sonderzeichen oder sonstige Hieroglyphen haben in einem Zeugnis nichts verloren. Sie signalisieren Unregelmäßigkeiten, bieten mein Telefonat über den Bewerber an. Das gilt auch für ** Als Bürokaufmann (Auszubildender) gehörten zu seinem Aufgabenbereich die Mitgliederverwaltung, der anfallende Schriftverkehr, die Ablage von Korrespondenz und verschiedenster Unterlagen sowie allgemeine Vorgänge der Buchhaltung. Viiiel zu allgemein gehalten und zu wenig aufgedröselt. Weiterhin ist gar nicht auf Deine Ausbildung eingegangen. Das wäre das Wichtigste und der Dreh- und Angelpunkt an der Aufgabenbeschreibung. Mit anderen Worten: Du hast nichts gelernt. Herr .... verfügt über ein solides Grundwissen in seinem Arbeitsbereich. Du hast keine Ahnung, hast gerade mal "Grundwissen" und das ohne Bewertung - Note 6. Er ist mit Unterstützung seiner Vorgesetzten neuen Situationen gewachsen und in der Lage, komplizierte Zusammenhänge nachzuvollziehen. Du kommst mit den Aufgaben nicht klar, brauchst Hilfe. Herr .... zeigte Einsatzbereitschaft und Eigeninitiative. Und ist dem üblichen Arbeitsanfall gewachsen. Du bist nicht belastbar, kommst gerade so mit dem Berufsalltag zurecht. Im vertrauten Zusammenhang kann er sich auf seine Urteilsfähigkeit stützen. Du kannst nur in Deinem Trott arbeiten und bist unflexibel. Herr .... arbeitete zuverlässig und gewissenhaft. Note 5. Es fehlen bewertende Attribute wie "stets" oder "immer" oder verwandte Formulierungen. Er bewältigt seinen Arbeitsbereich sicher und findet brauchbare Lösungen. Du findest einen Weg, Deinen Arbeitsalltag zu bewältigen und wenn es auch ein Ausweg ist. Herr .... hat die übertragenen Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt. Immerhin eine 3, warum auch immer. Das persönliche Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war höflich und korrekt. Seine Führung gab uns zu Beanstandungen keinen Anlass. Es gab Beanstandungen. Es fehlt das "stets" und die Erwähnung von Beanstandungen, die es angeblich nicht gab besagt dass es Beanstandungen gab. Herr ..... scheidet mit dem heutigen Tage im gegenseitigen Einvernehmen mit einem Aufhebungsvertrag aus unseren Unternehmen aus. Den Aufhebungsvertrag erwähnt man nicht. Das Unternehen ist froh dass Du weg bist. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.** Für welche Zukunft? Privat? Beruflich? Muss bezeichnet werden. Ansonsten ist das erneut ein erleichtertes Aufatmen da Du weg bist. Es fehlt trotz Aufhebungsvertrag die Bedauerungsklausel ("Wir bedauern dass das Ausbildungsverhältnis vorzeitig aufgelöst wurde...") Und die Sternchen? Heisst "Ruf uns an bevor Du diesen Bewerber einstellst!" Lass das Zeugnis einfach komplett neu schreiben. Das hier ist Makulatur. |
Zeugniss neu schreiben lassen. Aber nicht von dem Unternehmen sondern von jemand der sich damit auskennt.
Firma dann zum absegnen vorlegen. |
Falls du bei der Gewerkschaft bist helfen die dir auch mal drüber zu lesen und zu erklären was es bedeutet.
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Exzellent aufgedröselt, Valentino. :yeah: Da läuft es einem schon eiskalt den Rücken herunter...
@ Zwatzel: Was könnte dein ehemaliger Ausbildungsbetrieb denn für Beweggründe gehabt haben, dir so ein zeugnis auszustellen? Da muss ja irgendetwas vorgefallen sein? Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein zeugnis einfach so erstellt wird. Gab es denn öfter Konflikte? |
Ist wieder ein zweischneidiges Schwert. Eine Geschichte die man von zwei Seiten sehen muss. Der Auszubildene wird wohl kaum zugeben dass er sich dämlich angestellt hat, faul war oder unzuverlässig und in dem Beruf nicht sehr fähig. Vielleicht denkt er sogar er hätte immer alles gegeben und das war eben nicht sehr viel und der Arbeitgeber sieht es eben anders. Hat man schon oft erlebt, auch in Geschäften oder so, da war z.b großer Kundenandrang und der Azubi stand gemütlich da und rauchte eine und wunderte sich dann wenn der chef ihn anschnauzte wieso er nicht da aushalf. Oder der Azubi saß an der Kasse und es war ne Riesenschlange und man bat ihn doch den Preis von etwas einzuholen oder sich zu erkundigen und er ließ ein lautes genervtes Stöhnen vernehmen. Sowas ist eben ein No-Go und viele sind sich deren Tragweite nicht mal bewußt. Man braucht nur mal irgendwo zu stehen und z.b auf sein Handy zu gucken (ohne dass es ja gerade bei jungen Leuten nie geht) während wo anders Not am Mann ist. Sowas tut man einfach nicht es kommt immer zuerst die Arbeit und auch wenn in dem Moment gerade keiner was sagt so wird sowas in der Ausbildung immer stets registriert. Ich glaube keiner sagt was , wenn man sich bemüht aber dann Fehler macht aber die meistne merken gar nicht wie dreist ihr Verhalten ist.
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