Steuern wir auf eine bargeldlose Welt zu?
Wie wir ja mitbekommen haben, wird sich die 500 Euro Note nächstes Jahr verabschieden, um angeblich der Kriminalität entgegen zu wirken. So zumindestens wurde es von der Politik begründet.
Es existieren aber auch schon Pläne, das Bargeld komplett abzuschaffen, sodass nur noch digitales Geld zur Verfügung stehen wird. Die Banken stellen sich schon darauf ein und haben jetzt Bankkarten rausgebracht, mit denen man "berührungslos" also mittels Funktechnik an der Kasse bezahlen kann. Das ist ein eindeutiges Zeichen dafür, in welche Richtung wir uns bewegen. Ich sehe das sehr kritisch. Habe in ner Doku gesehen, das es geplant ist, für jeden Menschen eine Datenbank zu erstellen, wo dann alle einkäufe und aktivitäten, die mit Geld bezahlt werden, ein lebenlang abgespeichert wird und man dann ganz genau die vorlieben und neigungen der Menschen kennt. Das ganze konsumverhalten wird dann in diesen Datenbanken analysiert und ausgewertet. Das ist einfach nur noch krank. Was soll man dazu noch sagen? Was haltet ihr davon? Eine Welt ohne Bargeld? Nur noch Digital bezahlen? Kein physisches Geld mehr in der Hand zu haben? Verlieren wir dann nicht komplett den Bezug zum Geld? Welche Vor und Nachteile seht ihr persönlich im Bargeldlosen Zahlen und unterstützt ihr die Abschaffung des Bargeldes oder seid ihr dagegen? |
Tausche Bequemlichkeit durch Technik gegen Überwachung.
Wie überall. Allmählich spricht sich herum, daß auch Technik eine Form des Totalitarismus ist. Herdentiere lieben so etwas, Individualisten weniger. |
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Du wirst mitmachen, wie wir alle.
Es ist doch so bequem, wenn du nicht mehr an der Kasse anstehen musst, sondern einfach aus dem Laden spazierst und dabei per RFID zahlst. Und die arme Kassiererin muß ihre harte Arbeit auch nicht mehr tun...alles also nur zu unser aller Wohl. |
"Es wird geplant". Von wem? Ich habe noch von keinem bedeutenden Menschen gehört, der das Bargeld komplett abschaffen will.
Mit Sicherheit gibt es Überlegungen - was die Vorteile wären und was die Nachteile. Firmen wie Supermärkte wollen natürlich Kartenzahlungen (gerne kontaktlos) fördern. Bargeld kostet schließlich. Zitat:
Kartenzahlungen sind schon jetzt für jeden Standard, der es will. Und wer sieht dann, wann ich wieviel Geld bei Aldi ausgegeben habe? Meine Bank. Und die ist durch Gesetze daran gehindert, diese Daten an irgendwen zu verkaufen. Datenschutz ist ein ganz wichtiges Thema und wird in den kommenden Jahren immer wichtiger. Daran sollte man alle Parteien regelmäßig erinnern. Deshalb sollte man auch Gesetze diesbezüglich hinterfragen, auch wenn sie auf Kriminalität oder Terrorismus abzielen. Aber wer sind denn nun die, die eine solche Überwachung planen? Die Banken? Der Staat? Schäuble? Es klingt in dieser Diskussion immer, als ob es um eine böse Macht geht, gegen die man sich wehren müsse. Dabei sollten wir den Datenwahn als das betrachten, was er ist: Eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung. Mit Daten kann man Geld verdienen - also wollen da Leute ran. Das ist völlig klar. Und aktuell kann jeder entscheiden, wieviele Daten er bereitstellt. Apple und Google sammeln fröhlich Daten über dein Surfverhalten. Google mal als Junggeselle ein paar Minuten nach Windeln. Plötzlich kriegst du auf fast allen Webseiten völlig andere Werbung. Niemand zwingt dich, ein Smartphone zu benutzen. Niemand zwingt dich, Payback Punkte zu sammeln. Und niemand zwingt dich, Facebook, WhatsApp, Twitter zu benutzen. Und der 500€-Schein hat mit dem Alltag doch ohnehin nichts zu tun. Die Kritik an der Abschaffung kann ich aber nachvollziehen. Ist eine Abwägungssache. Auf der einen Seite Geldwäsche und Finanzkriminalität bekämpfen, auf der anderen Seite die "Freiheit" mit einem 500er zahlen zu können. |
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Daß der Weg zu immer mehr bargeldlosen bezahlen geht kann man sehen, aber daß deshalb das Bargeld abgeschafft wird glaube ich kaum. Wie soll das praktisch funktionieren? Wenn z.B. Schulkinder auf den Weg nach Hause an einen Eis-Laden vorbei gehen und da mit Karte oder Handy oder wie auch immer, nur ohne Bargeld bezahlen MÜSSEN.
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@Stan: :yeah:
Ich glaube, dass jeder nur mögliche Missbrauch eines Systems als Gegebenheit einkalkuliert werden muss. Von daher sollte man die Pros und Kontras gründlich in Erwägung ziehen. Mit dem Zwang zu bargeldlosem Zahlungsverkehr säße eine Regierung z.B. theoretisch am Geldhahn, und wer den Geldhahn willkürlich auf-und zudrehen kann, könnte auch ideologischen Druck ausüben, erpressen, etc. (Frauen sollten im Namen des Volkes 3 Kinder kriegen, oder nicht? :boese: ). Erfahrungsgemäß ist das eine Frage der Zeit und, vielleicht aktueller denn je, der politischen Umstände, wann und wofür eine komplexe und exklusive Infrastruktur missbraucht werden würde. Finanzdelinquenten sowie kriminelle Kreise schaffen sich ohnehin IMMER eigene Kanäle, denn sie bilden Subkulturen mit Infrastrukturen, die über immense Energien und Mittel verfügen, die sich schon immer der Kontrolle entzogen haben (hatte gerade neulich eine Diskussion mit einem befreundeten Finanzbeamten hierüber). Nachweislich existieren schon heute ganz offiziell Algorhythmen, mit denen Unternehmen 500.000 bis 1 Mio. Datensätze auswerten und analysieren können - pro Stunde! - Da wäre es mir zu riskant, dass Regierungen (auch "feindliche") aus einer komplexen bargeldlosen Infrastruktur heraus plötzlich ein zentralistisches Steuerungsmittel in der Hand hielten. und je nach Bedarf anwenden? Die politische Lage eines Landes könnte sich schnell wandeln, und Datenschutzgesetze, wie alle Gesetze, könnten gebeugt, abgeändert oder ganz abgeschafft werden. Mit der Abschaffung von Bargeld schafft man leider nicht Habgier, Geiz, kriminelle Energie oder Betrug ab. Man belastet breite Bevölkerungsschichten mit noch mehr bevorstehenden Veränderungen, Kontrollverlust-Ängsten, etc.. Profiteure dürften die glücklichen Enthusiasten sein, die das Privileg eines kreativen Vordenkers im Elfenbeinturm mit langfristig finanzierten, projektübergreifenden Tätigkeiten besitzen, die richtig richtig Spaß machen. ;) |
Zitat:
Am Zustandekommen zahlloser Zustände, die wir beklagen, haben wir selbst mitgewirkt. "Wir", das bin ich und alle, die ich kenne. Also auch du. Wir tun immer wieder, was wir "eigentlich" für falsch halten. Und so wirst auch du im Supermarkt kaufen - und damit zum Ruin des Mittelstands beigetragen haben. Und so wirst auch du lieber billige Bananen statt teure kaufen - und so die Anpflanzung riesiger Plantagen fördern. Und so wirst auch du Nutella essen - oder sonst Produkte verwenden, die Palmöl enthalten. Seife zum Beispiel. Und so die Abholzung der Urwälder mit verursachen. Und so wirst auch du Benzin verbrennen und zu viel heizen. Und so weiter. WENN also RFID-bezahlen Mode wird (bei METRO macht man es bereits) werde auch ICH bequem durch die personallosen Kassen latschen und damit - helfen, das Bargeld abzuschaffen - helfen, Personal zu entlassen - helfen, daß meine lückenlosen Konsum-Profile erstellt werden etc.pp. Wenn du das alles nicht tust, wen du bisher schon dazu beiträgst, die Welt zu retten - Gratulation. Aber ich glaube es nicht. |
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