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samtpfote 18.03.2006 12:50

Beatmungsmaschine abschalten...
 
Hallo liebe LTler,

ich bin auf der Suche nach Menschen, die schon einmal vor der schweren Aufgabe standen, den Zeitpunkt des Sterbens bei einem nahestehenden Menschen zu bestimmen.

Am Montag wurde ich von zwei Ärzten vor diese Entscheidung gestellt. Meine Mutter lag im künstlichen Koma und hatte während dieser Zeit so schwere Schlaganfälle erlitten, dass der Hirntod eingetreten ist.

Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Es geht mir hier nicht um eine Diskussion um den Hirntod - es war vollkommen klar, dass die "Sterbephase" eingetreten ist. Der "point of no return" war gekommen und es war auch klar, dass meine Mutter nicht gewollt hätte, dass man sie in solch einer Phase mit Maschinen künstlich am Leben erhält.

Trotz allem ist es für mein Empfinden die fürchterlichste Entscheidung, vor der ich je stand. Trotz der äußeren Umstände und des sehr einfühlsamen Umganges der Ärzte komme ich nicht von dem Gedanken los, dass ich in ein natürliches Geschehen eingegriffen habe und sie zudem praktisch aufgegeben habe. Mein Verstand hilft mir da im Moment kein Stück weiter.

Hat jemand schon Ähnliches erlebt? Ich wäre dankbar für einen Gedankenaustausch, gerne auch per PN.

satinella 18.03.2006 13:13

Liebe Samtpfote...ich habe dir dazu eine Pn geschrieben :knuddel:

lenabalena 18.03.2006 13:14

liebe samtpfote,

tut mir sehr leid,was du da miterleben musst bzw musstest,ich war noch nicht in einer solchen situation,versuche mich aber,in dich hineinzuversetzen.

vielleicht solltest du von dem gedanken wegkommen,dass du deine mutter aufgegeben hast.versuche es vielleicht eher so zu betrachten,dass du sie erlöst hast?

des weiteren: ist es denn so,dass du in ein "natürliches" geschehen eingegriffen hast?doch eher nicht,oder?ich meine,deine mutter war wohl schon an geräte angecshlossen,die sie am leben hielten,oder hab ich das missverstanden?wäre sie denn,wenn man nicht mit geräten etc eingegriffen hätte,nicht schon gestorben,und wäre DIES dann nicht das natürliche,in das man per ärztehand eingegriffen hat?

Zoppo Trump 18.03.2006 13:32

Zitat:

Zitat von samtpfote
Am Montag wurde ich von zwei Ärzten vor diese Entscheidung gestellt.

Zunächst einmal, Samtpfote, mein Beileid zum Verlust Deiner Mutter. Einen Elternteil zu verlieren, ist sicherlich eine schmerzliche Situation. Aber was Dein Problem angeht: Für Dich wurde der Zeitpunkt des Todes Deiner Mutter nur ein "zusätzliches" Problem, weil die Ärzte Dir die Entscheidung über den Zeitpunkt des Geräteabschaltens überlassen haben. Hätten sie nicht stillschweigend die Geräte ausschalten können? Was Du als "einfühlsamen Umgang der Ärzte" bezeichnest, hat Dein jetziges Problem überhaupt erst in die Welt gesetzt. Manchmal verstehe ich die Ärzte in solchen Situationen nicht.

samtpfote 18.03.2006 13:36

Zitat:

Zitat von Satin
Liebe Samtpfote...ich habe dir dazu eine Pn geschrieben :knuddel:

Lieben Dank Satin - hast Antwort :knuddel:

samtpfote 18.03.2006 13:41

Zitat:

Zitat von lenabalena
ich meine,deine mutter war wohl schon an geräte angecshlossen,die sie am leben hielten,oder hab ich das missverstanden?wäre sie denn,wenn man nicht mit geräten etc eingegriffen hätte,nicht schon gestorben,und wäre DIES dann nicht das natürliche,in das man per ärztehand eingegriffen hat?

Danke lenabalena!
Ja, Du hast natürlich Recht. Drum schreib ich auch, dass mir der Verstand im Moment nicht weiterhilft.

Für den Laien sieht so ein Mensch halt "einfach nur" schlafend aus. Warm, rosig, lebendig - halt schlafend. Diesen Anblick verbindest Du nicht mit dem Sterben.

Da geht ein solches Durcheinander im Kopf los, das ist schwer zu erklären.

samtpfote 18.03.2006 13:46

Zitat:

Zitat von Zoppo Trump
Für Dich wurde der Zeitpunkt des Todes Deiner Mutter nur ein "besonderes" Problem, weil die Ärzte Dir die Entscheidung über den Zeitpunkt des Geräteabschaltens überlassen haben. Hätten sie nicht stillschweigend die Geräte ausschalten können? Was Du als "einfühlsamen Umgang der Ärzte" bezeichnest, hat Dein jetziges Problem überhaupt erst in die Welt gesetzt. Manchmal verstehe ich die Ärzte in solchen Situationen nicht.

Dir auch lieben Dank Zoppo :knuddel:

So habe ich es bisher noch nicht gesehen. Mir ist eingefallen, dass eine 3. Ärztin (die das Gespräch mit den beiden anderen mitbekommen hatte) meinte, das sei gar nicht nötig (die Maschinen abzuschalten). Vielleicht ein Versuch, mir das abzunehmen?

Allerdings habe ich ja bis zum Schluß bei meiner Mutter gesessen und natürlich mitbekommen, wie an den Geräten manipuliert wurde.

Grundsätzlich hast Du aber vollkommen Recht.

samtpfote 18.03.2006 18:59

und @ wusch: Dir möchte ich nochmal für unser Telefonat danken :knuddel: Ich hab zwar viel telefoniert dieser Tage, aber auch unser Gespräch hat mir sehr gut getan!!
Lieben Dank dafür :knuddel:

kisslizz 18.03.2006 20:20

sry

kisslizz 18.03.2006 20:21

ich kenne wusch zwar nicht aber ich liebe ihn.. 8-) :nicken:

auch von mir das beileid :knuddel:


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