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23.03.2017, 21:22 | #1 |
Junior Member
Registriert seit: 01/2016
Beiträge: 3
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Muss man verliebt sein, damit sich Liebe entwickelt?
Hallo ihr,
ich weiß, dass es für Liebe keine Definition gibt und es ein Gefühl ist, aber trotzdem würde ich gerne mal eure Meinungen hören. Mein Freund und ich kenne uns jetzt 5 Monate und sind "fest" seit ca. 2-3 Monaten zusammen, aber so genau haben wir das nicht festgelegt. Was mir im Momen Sorgen macht, ist, dass wir quasi beide nicht ineinander verliebt sind oder gar lieben, auch wenn sich das vielleicht dämlich anhört. Natürlich ist da diese Anziehung und man will am liebsten die ganze Zeit Zeit miteinander verbringen und man hat sich extrem gerne und es sind Gefühle im Spiel, aber dieses richtige Verknallt sein kam irgendwie nie zustande. Unsere Beziehung war auch von Anfang an sehr kompliziert, er wohnt ein paar Stunden entfernt, seine Eltern sind extrem schwierig, es steht im Raum, ob er seinen Master in den USA macht. Also einige Punkte, die das von Anfang an nicht zugelassen, dass alles nur leicht und schön war, weil man das halt immer im Hinterkopf hat und es das einfach erschwert sich komplett drauf einzulassen. Als wir dieses Gespräch über "fest zusammen sein" hatten hat er mir gesagt, dass er eigentlich findet, dass man erst fest zusammen ist, wenn man sich liebt. Allerdings finde ich, dass Liebe ja wächst und das höchstens erstmal verliebt sein ist. Nichtsdestotrotz sind wir jetzt zusammen, aber letztens gab es wieder Diskussionen bezüglich Entfernung und wie schwierig es für ihn ist sich am Wochenende die Zeit aufzuteilen zwischen Familie, Freunden und mir und dann kam von ihm der Satz "Ich habe auch einfach Angst, dass dieses Liebesgefühl nicht kommt.". Grundsätzlich würde ich selbst auch nicht zum jetzigen Punkt behaupten können, dass ich ihn wahrhaftig liebe, aber dieser Satz ist natürlich nicht schön zu hören und es gab bei mir erst vor Kurzem schon Momente, wo ich ihn angesehen hab und sehr viel empfunden habe und gerade, weil sich das bei mir vor Kurzem viel mehr entwickelt hat, hat mich der Satz sehr getroffen, weil sich bei ihm ja dann scheinbar nicht dieses Gefühl oder mehr entwickelt hat. Ich finde es auch so schwierig über das Wort Liebe zu diskutieren und ich denke auch, dass die Umstände es sehr erschwert haben, dass sich da so ein verliebt sein entwickelt hat bzw. dass wir uns für "Liebe" auch noch nicht lang genug kennen. Allerdings würden ja einige Leute einem den Vogeln zeigen, wenn man sagt man ist zusammen, aber liebt sich nicht. Ich frage mich gerade einfach, ob es normal ist, dass es in manchen Beziehungen lange dauert bis man sich der Liebe sicher oder bewusst ist oder ob das Gefühl grundsätzlich da sein muss. Wie war oder ist das bei euch? Was meint ihr dazu? Ich hoffe auf Antworten, viele Grüße |
23.03.2017, 21:22 | #00 |
Administrator
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Hallo vickymicky, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
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23.03.2017, 21:30 | #2 | ||
Special Member
Registriert seit: 02/2016
Ort: BW
Beiträge: 2.857
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Liebe muss immer erst wachsen. Die ist nie automatisch da. Und ja, ich persönlich bin davon überzeugt, dass das große Verliebtsein auch übersprungen werden kann.
Vielleicht ist ja das, was ihr habt, eigentlich schon sehr viel mehr.
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24.03.2017, 06:39 | #3 | ||
Registriert seit: 07/2010
Ort: Am Rande der Lüneburger Heide
Beiträge: 11.219
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Verliebtsein wird komplett überbewertet....Liebe entwickelt sich...oder eben nicht. Das braucht Zeit.
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24.03.2017, 07:57 | #4 | ||
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Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.568
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Euer Problem ist, dass ihr alles in Schubladen packen wollt. Ihr scheint eine Checkliste abzuarbeiten, wann man sie wie verhält und am besten, was man wann empfinden sollte und wie das alles vom Namen her heißt.
Damit kann man sich prima in die Nesseln setzen. Denn Emotionen sind nichts, was man sich bei Amazon kaufen kann, ebensowenig eine "Beziehung" oder das "fest zusammen Sein". Wenn sich zwei Menschen kennenlernen, dann sind die Übergänge komplett fließend. Das betrifft sowohl die Emotionen als auch die dazugehörige Verbundenheit. Die Marotte, die viele Menschen haben, alles objektisieren zu wollen, ist nur der klägliche Versuch, Kontrolle über etwas zu haben, was nicht zu kontrollieren ist, weil die Interaktion zwischen zwei Menschen zu jedem Zeitpunkt freiwillig ist. Fazit: Tut euch einen Gefallen und hört auf, alles beim Namen nennen zu wollen. Liebe ist nichts weiter als eine Worthülse. Dadurch entsteht keine Substanz. Allenfalls baut man dadurch Druck auf und verdirbt sich die Zeit miteinander, weil man Probleme schafft, wo keine sind. Dabei ist es viel einfacher: Euer Zusammensein ist das ständige Ziehen einer Bilanz. Solang die Vorteile die Nachteile aufwiegen, lohnt sich das für euch. Ansonsten nicht mehr. Hört auf, nach Konventionen zu handeln, lasst die Sache laufen und genießt eure Zeit ohne Titel, solang sie euch erhatenswert erscheint.
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24.03.2017, 08:42 | #5 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Die temporäre Ver(w)irrung durch "verliebt sein" erleichtert es Manchem, mag für Manche sogar notwendig sein um einige Anfangshürden zu überspringen.
Nicht immer ist das aber auch in irgendeinem Sinne "nützlich" oder "gut". Jede/r von uns weiss ja, wieviel schlechte Beziehungen es auch gibt ... und zwar meistens aus echter Verliebtheit entstandene. Schließlich macht Verliebtsein blind. Aber in einem absoluten Sinn ist Verliebtheit sicher nicht "notwendig", um eine gute Beziehung oder eine dauerhafte Liebe aufzubauen. Mglw. ist sie in manchen Fällen sogar eher störend. Ob aber DU zu denjenigen gehörst, die das Begeisterungsgefühl, das Außer-sich-sein, u.U. den Größenwahn der Verliebtheit braucht, um die eigene Beziehung überhaupt ernst zu nehmen, aufzubauen und zu leben, kannst nur allein Du entscheiden. Da musst Du ganz allein nach Deinem Bauchgefühl gehen, einen anderen Ratgeber gibt es dafür m.E. nicht.
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24.03.2017, 21:10 | #6 | ||
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
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Hallo vickymicky,
ihr seid zusammen, um euch besser kennen zu lernen und das, was ihr im Moment an Anziehung zueinander empfindet aus- zuleben. Nicht die Umstände (seine Familie usw.) stehen euch dabei im Weg, sondern ihr euch selbst, mit diesen Forderungen aneinander und bei weitem (zu diesem Zeitpunkt) überzogenen Erwartungen daran, was das, was ihr gerade miteinander pflegt darstellen soll. Ihr geiselt euch damit selbst und sabotiert genau damit ein unbeschwertes Miteinander. Bei euch sollte doch der- zeit eher im Vordergrund stehen, eine angenehme Zeit miteinan- der zu verbringen, sich besser kennen zu lernen und eine emoti- onale bzw. wirklich intime Beziehung aufzubauen, so ihr das denn wollt. Ihr legt hingegen den Schwerpunkt auf Schwierigkeiten, die sich angeblich ergeben "könnten" usw. usf. Kein Wunder in mei- nen Augen, wenn man sich da emotional "wappnet" und lieber Mauern aufbaut/ aufrecht erhält, weil damit ja so viel Enttäu- schung erwartet wird, die es heißt, abzuwehren. Selbsterfüllen- de Prophezeihung, fällt mir dazu nur ein. Zunächst einmal verliebt ineinander zu sein, heißt meines Er- achtens nichts anderes, als sich anziehend zu finden, das aus- leben zu wollen und sich dabei (im besten Fall) besser kennen lernen zu können, um zu schauen, ob man das vertiefen möch- te. Aber selbst hier ist es wichtig, Spannungen auszuhalten und sich nicht gleich viel zu Nahe zu sein, sondern auch Distanzierun- gen auszuhalten/ zuzulassen. Verliebtheit mag einem ja wie ein Rausch erscheinen, sollte aber nicht wie eine Droge wirken, in- dem man sich vom anderen emotional abhängig macht. Also, genießt es doch einfach, euch anziehend zu finden. Nie- mand weiß, was die Zukunft bringt. Aber macht nicht gleich alles kaputt, was doch so schön sein kann, nur weil ihr den Moment nicht genießen könnt und sofort Verbindlichkeiten einfordert.
Geändert von Lilly 22 (24.03.2017 um 21:14 Uhr) |
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