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20.04.2017, 20:11 | #1 |
Junior Member
Registriert seit: 01/2016
Beiträge: 3
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Liegt es an mir oder ist er einfach nicht der Richtige?
So, also ich hoffe mir können hier ein paar Leute einen guten Ratschlag geben oder einen neuen Blinkwinkel, weil ich schön langsam an mir selbst verzweifle.
Ich bin seit ca. 6 Monaten mit meinem Freund zusammen und man muss dazu sagen, dass ich davor lange für mein Alter (24) single war. Ich war fast 5 Jahre single und hatte nur eine ernsthaftere Beziehung mit 17-19. Bei ihm dachte ich er wäre die Liebe meines Lebens gewesen, aber es kam dann auch raus, dass er mich betrogen hat und mittlerweile denk ich auch nicht mehr so, aber nach dieser Beziehung hatte ich quasi am laufenden Band irgendwie Pech was Männer oder Beziehungen angeht. Ich bin immer nur auf Männer gestoßen, die mir dann irgendwann einen Korb gegeben haben, meistens mit der Begründung, dass sie grad nichts Festes wollen. Vor circa einem halben Jahr bin ich dann endlich an den Punkt gekommen wo mir Männer eigentlich egal waren und ich angefangen hab mich wirklich glücklich alleine zu fühlen und nicht mehr auf der Suche nach einer Beziehung war und natürlich habe ich genau zu dem Zeitpunkt dann meinen jetzigen Freund kennengelernt. Bei ihm gab es allerdings von Anfang an ein paar grundlegende "Schwierigkeiten", er wohnt 3 Stunden entfernt, hat ein ziemlich extremes (für meine Verhältnisse nicht mehr normal) Verhältnis zu seinen Eltern und es ist bis jetzt eigentlich unklar wo er ab August leben wird, da er dann vermutlich einen neuen Job bekommt irgendwo anders. Es war von Anfang an auch da nicht ganz leicht, weil ich bei ihm auch viel zu schnell zu viel wollte und im Endeffekt nach einem Monat schon wollte, dass wir jetzt fest zusammen sind etc obwohl ihm das eigentlich noch zu früh war. Aber ich wahrscheinlich erfahrungsbedingt irgendwie versuche alle direkt an mich zu binden. Irgendwie hab ich dann aber alles bekommen was ich wollte und wir sind fest zusammen und eigentlich passen auch die Grundvoraussetzungen und er ist mir extrem wichtig und der Gedanke ihn zu verlieren bringt mich um. Jedoch ist es wirklich so, dass ich fast jede Woche einen Streitpunkt finde, der die ganze Beziehung in Frage stellt und der mich komplett an allem zweifeln lässt. Egal ob es darum geht, dass er zu wenig Zeit für mich hat bzw. seine Familie und Freunde oft vorgehen oder ob er mir nicht oft genug schreibt oder anruft oder wo er in Zukunft hingeht wegen der Arbeit. Es kommen wirklich jede Woche bei mir aus irgendeinem Grund immer tausend Fragezeichen auf und ich kann dann auch nicht anders als einen Streit zu beginnen und mich zu fragen ob es nicht besser wäre wenn ich Schluss machen würde. Das immer wiederkehrende Thema ist, dass er am Wochenende meistens Probleme hat Familie, Freunde und mich unter einen Hut zu kriegen und ich mich dann sehr schnell vernachlässigt fühle. Er hat es aber dann auch schon gemacht, dass er unter der Woche direkt nach der Arbeit zu mir gefahren ist und um 5 Uhr in der früh wieder in die Arbeit (wegen der 3 Stunden Fahrt) und mir eigentlich schon öfter bewiesen, dass ihm viel dran liegt mich zu sehen. Aber egal was er tut ich habe das Gefühl, dass es mir nie reicht und ich nie zufrieden oder glücklich damit bin. Ich weiß mittlerweile einfach nicht, ob ich wirklich ein bisschen beziehungsunfähig geworden bin in den letzten Jahren durch meine schlechten Erfahrungen oder ob man wenn es der "Richtige" ist einfach sicher ist und ob es dann unabhängig von bisherigen Erfahrungen einfach "einfach" ist. Ich weiß nicht wie es sein kann oder sollte, ich habe da keine Erfahrungswerte, aber es kann einfach nicht sein, dass ich jede Woche verzweifelt bin weil mich irgendwas so sehr stört in der Beziehung. Trotzdem bringe ich es nicht über's Herz die Beziehung zu beenden, weil es mir einfach unglaublich wichtig ist und ich nicht weiß, ob es überhaupt jemanden gäbe, bei dem ich dann einfach zufrieden wäre und alles einfacher. Manchmal denke ich ich suche schon direkt nach irgendwelchen Punkten, die er falsch macht oder was mich verletzt und woraus ich dann wieder einen riesigen Streit mache. Aber meine Frage ist nun einfach ob es an mir liegt und ich an mir selbst arbeiten muss und das auch in dieser Beziehung oder ob es bei der richtigen Person einfach nicht so ist und ich mir sicherer wäre. Ich weiß einfach nicht wie das so weitergehen soll und ich denke er verzweifelt auch langsam wenn ich im jede Woche Vorträge halte und überlege alles zu beenden... |
20.04.2017, 20:11 | #00 |
Administrator
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Hallo vickymicky, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
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20.04.2017, 20:53 | #2 | ||
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
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Hallo vickymicky,
ja, das eigentliche Problem wird wohl bei dir selbst liegen. Bindungsunfähigkeit zeigt sich u.a. auch darin, dass man die Beziehung aus unbewussten Ängsten heraus selbst sabotiert, bis sie irgendwann tatsächlich (am ewigen Streiten, Herum- kritisieren des anderen, Unterstellungen und sonstigen Un- freundlichenkeiten, die man an den Tag legen mag oder ein- fach nur ständigem Zweifeln) scheitert und man darin seine "Bestätigung" sieht, für im Grunde seine eigene Liebensun- würdigkeit usw. In jungen Jahren neigt man darüber hinaus oft dazu, seine Beziehung nur irgendwie idealisieren zu wollen, anstatt das genießen zu können, was man wirklich hat und was eigent- lich so auch gut ist. Du scheinst hier z.B. eine idealisierte Vorstellung darüber zu pflegen, wie etwas in einer Bezie- hung gefälligst zu sein hat, ohne das korrigierend zu über- prüfen. Dabei übersiehst du völlig den Menschen, mit dem du eigentlich zusammen bist, seine guten Seiten, seine Be- mühungen und sein Recht darauf, dir freiwillig nur das zu geben, was er will und daneben auch für sein eigenes Glück sorgen zu dürfen. Du schränkst ihn in allem ein, scheinst kein "gutes Haar" an ihm zu lassen und er soll dich gefäl- ligst glücklich machen. Nur ist Letzteres eben überhaupt nicht seine Aufgabe. Neben all diesem gibt es natürlich Werte, die wir mit der Zeit herausbilden und die in etwa die Rahmenbedingun- gen von dem sind, unter denen wir eine Beziehung als gut empfinden würden. Meist liegen diese in den Berei- chen: gemeinsame Art und Weise der Kommunikation und des Respektes, des Sexuallebens, der Freizeitge- staltung, der Familienplanung und dem Einbinden des Partners ins eigene Leben, Hobbies bzw. dem Freundes- kreis. Hier bilden sich dann sozusagen Toleranzbereiche aus, wo der Partner zu passen sollte, weil es ansonsten auf Dauer eher scheitern wird. Legst du also z.B. selbst viel Wert auf eine gesunde und gute Art der Kommuni- kation, wirst du nichts mit einem Kommunikationsmuf- fel anfangen können, dem du alles aus der Nase ziehen musst. Legst du wert auf einen respektvollen Umgang miteinander, wirst du nichts mit einem Partner anfan- gen können, der dich ständig nur kritisiert, der dich terrorisiert und z.B. abwertet. Legst du Wert darauf, dass euer Sexualleben ausgiebig, exklusiv usw. ist, wirst du nichts mit einem Partner anfangen können, dessen Libido gering ausgebildet ist und der diese gern auch mit anderen Frauen teilt. Planst du für dich, mal eine große Familie haben zu wollen und dein Partner hingegen will lieber allein mit dir blei- ben und dafür die Welt umreisen, wird das auch nicht funktionieren. Möchtest du im Familienkreis deines Partners eingebunden werden, ebenso wie bei seinen Freunden oder hast sogar seine Hobbies, die er aber mit Leidenschaft pflegen möchte, wird auch dies nicht funktionieren usw. usf. Da hilft es dann auch nicht, faule Kompromisse einzugehen oder seinen Partner zu etwas zwingen zu wollen, nur, weil es deinen Vorstellungen entspricht, denn auch dein Partner hat ein Recht darauf, seine ei- genen Bedürfnisse und Werte pflegen zu dürfen. Anders sieht es vielleicht mit Sachen, wie der Lieb- lingsfarbe, dem Lieblingsverein usw. aus. Da kann man durchaus toleranter sein, ohne, dass das gleich einen faulen Kompromiss darstellen würde. Aber, was glaubst du, weshalb du so unzufrieden bist, wenn du deinen Freund jetzt mal außen vor lässt? Gibt es etwas, dass dir Angst, Sorge bereitet? Wie steht es um dein Selbstwertgefühl? Ja, hieran kannst du arbei- ten. Und im Übrigen wär es sicher besser, könntest du dei- nem Freund gegenüber mehr Wertschätzung seiner Per- son zeigen.
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21.04.2017, 12:39 | #3 | |||||||||
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Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.568
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Eine altersgemäß übliche Klischeedenke, die oft nur in die Enttäuschung führen kann. Märchenwelt trifft auf Realität. Zitat:
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Gerade die Grundvoraussetzungen passen null. Weder Deine Einstellung noch seine Situation sind passend. Zitat:
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Dein Pech ist, dass er auf Deine Art angesprungen ist. Und Dein größeres Pech ist, dass Du während dieser Jahre nicht begriffen hast, worauf es bei einem Kontakt wirklich ankommt und was er bedeutet. Ich kann Dir nur empfehlen, Dich von diesem Kontakt zu lösen und anzufangen, die Zeit als Single für Dich zu nutzen, um mit Dir selbst klarzukommen und Deinen Selbstwert und Dein Glück allein zu finden. Dann hast Du vielleicht eine Chance, einen Kontakt mit mehr als Abhängigkeit und Verlustangst zu begegnen und bist auf diese Weise fähig, zu genießen anstatt zu zweifeln. Aber vor allem, Dir Deiner bewusst zu werden und zu bleiben.
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21.04.2017, 14:09 | #4 | ||||
Special Member
Registriert seit: 08/2010
Ort: RLP
Beiträge: 5.400
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Du hast dich auf jemanden eingelassen von dem du all das bereits wusstest und jetzt kannst du damit offenbar trotzdem nicht leben und diese Tatsachen akzeptieren, sondern reibst dich daran auf. Aus meiner Sicht passt es einfach nicht. Du möchtest dass er in deiner Nähe ist und bleibt und dass er viel Zeit mit dir verbringt. Trotzdem hast du dir einen Mann ausgesucht der auch sehr viel Wert auf andere Menschen in seinem Leben legt mit denen er Zeit verbringen möchte, der generell schon weiter weg wohnt und vielleicht ganz woanders hin zieht. Ich glaube wenn du ehrlich zu dir selbst bist wirst du erkennen, dass es keinen Sinn macht bei ihm zu bleiben ohne die momentane Situation annehmen zu können.
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