indecisive

Jetzt hab ich hier ja schon richtig lange nicht mehr geschrieben... falls überhaupt noch jemand meine Beiträge hier liest, gibt's jetzt hier ein Update =)
Also ich war natürlich nicht bei seiner Geburtstagsfeier - das wollt ich mir dann doch nicht antun. Am Wochenende danach war ich dann mit einer guten Freundin und Arbeitskollegen von ihr unterwegs und fand es eine grandiose Idee, im volltrunkenen Zustand mitten in der Nacht alleine noch in mein Stammlokal zu gehen. Gut. Er war auch dort. Ich hab ihn nur kurz gesehen und bon sofort ins Nachbarlokal "geflüchtet", wo ich erwartungsgemäß mal recht lange geweint habe und dann noch lange mit der Kellnerin dort geredet hab. Bin dann irgendwann heim gefahren. Am nächsten Tag ging es mir dann natürlich nicht sonderlich gut, aber was soll man tun. Wieso bin ich auch so blöd?

Ein paar Tage später habe ich ihm dann geschrieben, da ich Mitte Juli weg fahre (mit der Arbeit) und ich sicherstellen wollte, dass er sich dann um unsere Ratten kümmert. Wir haben dann kurz miteinander geschrieben und dann noch gut 1,5h telefoniert... haben über alles Mögliche geredet - hat sich richtig und gut angefühlt. Gestern hab ich ihn dann wieder zufällig im Stammlokal getroffen - auch hier war dann ein normales Gespräch möglich....

Er fehlt mir trotzdem noch sehr, aber ich merke durch diese Sachen, dass ich auf einem guten Weg bin, das alles zu verarbeiten und damit abzuschließen....und ich hoffe für ihn, dass er auf einem ähnlich guten Weg ist...

Lao-bay-bay

Das klingt doch erst einmal positiv für dich. Klar geht es immer ein wenig hoch und runter, aber wenn du am Ende das Gefühl hast, dass es sich bessert, ist das doch super

gabimaus

ok ..

Kann es nicht sein, dass ER sich seitdem unendlich befreit fühlt ?

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand, der gerade mit seinem eigenen Kram nicht zurecht kommt, sich besser mit Verantwortung und Zuwendung für Partnerin und Tiere versteht.

Jetzt kann er sich und Dir ja mal beweisen, wie ernst es ihm mit seiner Veränderung ist

Ich drück Euch die Daumen

Kronika

Ich finde für einen Monat und ohne Kontaktsperre klingt es, als ob du das alles schon krass gut hin bekommst. Ging es dir nach dem persönlichen Treffen gut, wo ein normales Gespräch möglich war?
Zumindest scheint er ja einige Schritt zu unternehmen um sein Leben wieder zu ordnen. Denkst du noch an ein Wieder-zusammen-kommen in der Zukunft oder willst du inzwischen wirklich mit ihm abschließen?

indecisive

@Gabimaus: Ich glaube, wir Beide fühlen uns befreit. Er hat ja Schluss gemacht, kann mir schon vorstellen, dass er sich gut fühlt. Ich weiß von ihm nur, dass er recht viel unterwegs ist, v.a. abends und zumindest Pläne in Richtung Ausbildung machen hat - aber Genaueres weiß ich nicht. Als er die Sachen geholt hat und wir uns anschließend ausgesprochen haben (3 Tage nach der Trennung), meinte er nach einer gewissen Zeit, dass es ihm weh tun, neben mir zu sitzen - ist aber auch verständlich, nach so kurzer Zeit.
Außerdem weiß ich, dass er sich große Schuldgefühle macht bzw. gemacht hat und mir immer wieder anbietet, mir bei irgendwelchen Sachen zu helfen, sollte ich Hilfe benötigen. (Beispiel: Meine Mutter hat sich letztens die Hand gebrochen, wodurch sie zb nicht Auto fahren kann bzw. Hilfe mit ihrem Hund braucht - hier hat er auch seine Hilfe angeboten.) Ich nehme diese Hilfe nicht in Anspruch, schon allein, weil ich derzeit allein klar komme bzw. klar kommen muss. Er weiß aber auch, dass ich eher der Typ Frau ist, der unabhängig und selbstständig ist.

@Kronika: Ich freu mich für ihn, dass er sein Leben ordnet und Schritte in diese Richtung geht. Ich kann dir nicht sagen, ob ich einen 2. Versuch starten möchte, oder nicht. Derzeit ist es eigentlich eher so, dass ich immer mehr realisiere, dass es zwischen ihm und mir trotz vieler, vieler Gemeinsamkeiten halt auch ein paar Unterschiede gibt, zB was die Ausbildung bzw. den Zugang zu Bildung betrifft. Er ist unheimlich gescheit und war mir intellektuell gesehen mehr als gewachsen - mit ein Grund, warum ich mich überhaupt in ihn verliebt habe. Aber ich hab halt nun Mal einen FH Abschluss, einen geregelten Job und weitere Bildungspläne. Er hat auch große Pläne, hat aber durch seine Kindheit keinen guten Zugang zur Schule bzw. institutioneller Bildung, da er viel ablehnt und einiges mit Angst besetzt ist. Das frustriert ihn natürlich - mich hat es nie gestört, ich wollte und will nur, dass es ihm gut mit dem geht, was er tut. Er hätte enormes Potential, interessiert sich für sehr vieles - aber das Absitzen in der Schule ist halt nicht seins. Und mit 29 Jahren überhaupt keinen Schulabschluss zu haben, erschwert halt die Jobsuche enorm - ist leider so. Er hat trotzdem immer gearbeitet und ist jetzt nicht das, was man als "Sozialschmarotzer" oder Ähnliches bezeichnen würde....

Er ist einfach ein ganz spezieller Mensch und ich bin sehr dankbar, dass ich ihn kennen gelernt hab. Ich möchte ihn auch in meinem Leben nicht mehr missen. Wer weiß schon, was die Zukunft bringt? Eine gute Freundschaft wird tendenziell möglich sein, wenn die Zeit dafür reif ist. Aber für den Moment ist Abstand gut und mein Fokus liegt derzeit komplett auf mir und meinem Leben.

indecisive

Heut ist es wieder mal schlimmer.....Ich bin die ganze Zeit unruhig und muss leider doch recht viel an ihn denken. Es ist trotzdem nicht so, dass ich ihn zurück haben möchte, aber schwierig ist es trotzdem gerade.
Was ist in diesem Monat alles passiert? Nun, zudem war ich mit meiner Arbeit auf Urlaub von 12. - 18.7., es war ein Arbeitsurlaub, der trotz allem sehr entspannt war. In der Zeit waren unsere Ratten bei ihm - sind sie zum gegebenen Zeitpunkt noch.
In der Zeit des Urlaubs habe ich recht wenig an ihn gedacht, hin und wieder dann halt doch, v.a. wenn ich Motorradfahrer auf Tour gesehen habe. Wir hatten schon länger vor, mit seiner Maschine auf Urlaub zu fahren - konkret nach Kroatien, wo ich jetzt eben mit der Arbeit war. Allerdings hielten sich diese Gedanken in Grenzen.
Ich dachte viel mehr an einen anderen Menschen, der sich da jetzt irgendwie in meinen Kopf gedrängt hat (hierzu gibt es einen anderen Thread von mir: SMS geschrieben, dann kurz telefoniert... genauer Titel fällt mir jetzt nicht ein). Nun gut.
Als ich wieder zurück war, kam sofort eine unglaubliche Wut in mir auf - ich wollte mich nicht bei ihm wegen der Ratten melden, wollte einfach noch ein bisschen "Urlaub" haben, da ich auch im Anschluss ein paar Tage frei hatte. Das war gut. Ich hatte sehr lustige Tage und Abende mit meinen Freunden bzw. Freundinnen, habe mich jetzt ENDLICH zu der Weiterbildung angemeldet, die ich schon länger plane und und und.
Es läuft soweit ganz gut - ich hab sogar wieder mit Sport angefangen (leider bin ich dann gestern beim Inline Skaten gestürzt und hab jetzt ein schmerzendes Knie, weshalb ich heute nichts machen kann...)

Hinzu kommt, dass ich momentan richtig viel Freizeit habe, die ich auch ganz gut nutzen kann, denk ich. Und trotzdem ziehe ich mich derzeit zurück, gehe nicht viel aus - auch deswegen, weil ich einfach keinen Bock darauf hab, mich zu betrinken - im Stammlokal würde es durch nur wieder ausarten...außerdem könnte ich ihn dort treffen, was ich momentan einfach überhaupt nicht möchte.

Habe auch zwischendurch kurz mit ihm telefoniert, da wir uns eigentlich gestern treffen wollten, um eine Regelung für die Ratten zu finden.Für mich ist es derzeit eine Einschränkung, sie bei mir zu haben, aber ganz verabschieden kann ich mich nicht von ihnen. Jetzt sind sie halt noch bei ihm und ich zermartere mir das Hirn, ob ich die Tiere bei mir haben möchte oder nicht....Ich hab die beiden Tiere sehr lieb, aber es war doch geplant, dass wir die Tiere gemeinsam versorgen, erziehen und uns gemeinsam um sie kümmern. Es waren UNSERE Haustiere... und jetzt ist er nicht mehr da - also gibt es kein "UNS" mehr.... Und ja, diese Tatsache beschäftigt mich tatsächlich sehr viel. Wie gesagt, ich hab sie ja auch gern bei mir, aber ich kann dann bspw. nicht durchlüften lassen, wenn sie herumlaufen, hab ein schlechtes Gewissen, wenn sie längere Zeit nicht draußen sein konnten (weil ich arbeite oder sonst wo unterwegs bin...). Es ist auch jetzt entspannt, sie nicht bei mir zu haben.... trotzdem fehlen sie mir.

Ich bin einfach gerade sehr ratlos.... weiß nicht, was ich möchte usw. Ich möchte auch nicht, dass ich wegen der Ratten immer mit ihm Kontakt haben muss - ihn bei etwaigen Übergaben sehen muss usw. - eigentlich möchte ich derzeit alle Verbindungen zu ihm kappen, um für mich wieder klar zu kommen....

Kronika

Das ist finde ich auch ein sehr wichtiger Punkt. Damit würde letztlich nur die Lösung bleiben dass einer von euch die Tiere komplett zu sich nimmt (der andere muss ja deswegen nicht zwangsweise haustierlos bleiben) oder ihr sie abgebt.
Ist sicher keine leichte Entscheidung - auch ob du überhaupt wenn gerne diejenige wärst, die sich um die Ratten kümmert - aber ich glaube egal zu was du dich am Ende entschließt, wird das nach einiger Zeit okay für dich sein. Du kannst ja beiden Alternativen Vorteile abgewinnen.

indecisive

Damit hast du wohl recht, kronika. Das gute ist ja, dass er mir wegen der Tiere zumindest keinen Stress macht...Soll heißen, ich kann mir die Zeit nehmen, die ich halt nun mal brauche, um mir klar zu werden, was ich möchte. Würd ich jetzt in ein paar Tagen/Wochen/Monaten drauf kommen, die Beiden doch wieder haben zu wollen, wäre es wahrscheinlich kein Problem... Für den Moment sind sie bei ihm und das ist gut so, denke ich... Schauen wir mal, wie's weiter geht und was die Zukunft bringt.

Das Leben geht so oder so weiter, egal wie....

indecisive

Heute ist wieder mal einer der "schlechteren" Tage..... ich habe frei - unerwartet, da mir mein Dienst heute ausgefallen ist. Dazu kommt, dass diese Woche das Sziget - Festival ist, wo ich die letzten 5 Jahre jedes Jahr war. Das war immer meine Woche, in der ich wieder Energie getankt habe.
Heuer bin ich aus mehreren Gründen nicht gefahren - hat aber nicht wirklich was mit meinem Exfreund zu tun. Es drückt nur auf meine Stimmung, dass ich heuer nicht dabei sein kann bzw. selbst wenn ich auf ein, zwei Tage hinfahren würde, nicht die Gruppe dort wäre, mit der ich die letzten Jahre dort war.

Aber zurück zum Thema.
Heute ist wieder einer der schlechten Tage. Er fehlt mir. Ich habe das starke Bedürfnis, ihn einfach anzurufen und mit ihm zu plaudern. Im Kopf gehe ich die Gründe durch, warum eine Beziehung zwischen uns Beiden einfach keinen Sinn hat. Gründe, die mir in der Beziehung egal waren, die ich aber jetzt heran ziehe, um mir die Trennung von ihm zu erleichtern. Gründe wie zB:

- Er hat keine abgeschlossene Schulausbildung. Mit 29. Ich habe einen Studienabschluss und fange im September die Ausbildung zur Psychotherapeutin an. Er wird dann hoffentlich seinen Pflichtschulabschluss machen und dann sein Potenzial nutzen. Hoffentlich.

- Er hat Schulden und nimmt weiter Kredite auf, geht weiterhin seinem teuren Hobby, dem Motorrad Fahren, nach. Seine Mutter hat in den letzten Monaten (das letzte halbe Jahr!) seine Miete komplett übernommen. Ihm wurde mehrfach das Internet bzw. auch der Strom abgedreht, da er in Zahlungsverzug war. Ich habe das während unserer Beziehung immer darauf geschoben, dass er halt einfach nicht zu Hause sondern bei mir war und dementsprechend halt auch die Mahnungen usw. nicht mit bekommen hat. Aber er ist auch nie zumindest kurz heim gefahren wegen der Post.

- Er zockt und nutzt das Zocken, um aus der Realität zu fliehen (seine Worte!)

- Er ist kein Familienmensch und hat ein eher schwieriges Verhältnis zu seinen Eltern. Sein älterer Bruder ist ihm sehr wichtig, allerdings ist dieser mit fast 40 auf dem besten Weg zum Alkoholiker, leidet unter Depressionen und hat sein Leben auch mehr schlecht als recht im Griff. Ich habe eine sehr große Familie, die ich großteils jeden Sonntag bei meiner Mutter zum Mittagessen sehe und dort den Nachmittag verbringe. Also vorausgesetzt, ich muss nicht arbeiten. Auch meinen Vater treffe ich regelmäßig zum Plaudern.

- Er ist emotional noch kaputter als ich. Kann zB nicht weinen und zieht sich komplett in sich selbst bzw in die Computerwelt zurück, wenn ihn etwas belastet, statt darüber zu sprechen. Obwohl ich sagen muss, dass er sich mir gegenüber sehr geöffnet hat. Hat mir ja auch immer wieder gesagt, dass er bei mir offener als bei irgendjemandem vorher war. Aber das kann ja auch alles nur Gerede gewesen sein.

Ich habe diese "Gründe" deswegen immer wieder auch "relativiert", weil ich ihn auch nicht schlecht reden möchte, nicht über ihn lästern möchte oder sonstiges. Die 1,5 Jahre mit ihm waren die meiste Zeit wunderschön, haben sich einfach gut angefühlt. Diese Zeit ist jetzt vorüber. Aber deswegen ist er kein schlechter Mensch. Es hat halt nicht sollen sein.

Und während ich diese Zeilen schreibe, stehen mir schon wieder die Tränen in den Augen.

Wie gesagt. Heute ist einer der schlechteren Tage.

Kronika

Hallo indecisive,

trotz des "schlechten Tags" fand ich deinen Beitrag sehr überlegt und mir scheint er genau die richtigen Gedanken zu enthalten.
Du bist dir bewusst, dass er dir fehlt, aber du kennst auch genau die Gründe, die gegen eine Beziehung mit ihm sprechen. Vielleicht waren sie dir während der Beziehung noch nicht so wichtig - aber von außen betrachtet sind das ziemlich viele nicht gerade banale Punkte.
Ich glaube auch, dass einige davon eure Beziehung im Laufe der Zeit immer mehr belastet hätten.

Ganz sicher hatte er auch seine guten Seiten, aber er klingt auch wie jemand mit sehr vielen Problemen, der sein Leben ganz und gar nicht im Griff hat. Daher glaube ich dass die Trennung langfristig gut für dich sein wird - auch wenn ich den Spruch selbst schon nicht leiden kann.

Du selbst hast schon mit deinen Worten den besten Abschluss gefunden:
Ich finde das ist ein sehr schönes Fazit... Mir gibt das selbst ein bisschen Frieden und dafür danke ich dir. Heute ist auch einer meiner schlechteren Tage und ich glaube ich weiß in etwa, wie du dich fühlst... :/ Du gehst aber scheinbar sehr gut damit um!
Es ist auch okay mal wieder einen Trauertag einzulegen finde ich.