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Du befindest dich im Forum: Probleme nach der Trennung. Du hast verlassen oder wurdest verlassen. Wie geht es weiter? Wie geht man mit dem Trennungsschmerz um? Gleichgesinnte und Verständnisvolle tauschen sich hier aus und geben Ratschläge für einen Neubeginn. Bitte beachtet, daß es hier um persönliche Probleme geht, bei welchen Hilfe und Ratschläge gefragt sind. Den Finger in die Wunde des Threaderstellers zu legen, trägt nicht zur Problemlösung bei. Wir bitten euch deshalb, hier mit Feingefühl zu agieren.

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Alt 27.08.2015, 19:09   #1
ixenoy
Junior Member
 
Registriert seit: 08/2015
Beiträge: 11
Schluss am ersten Urlaubstag

Hallo zusammen,

ich (29) bin zum ersten Mal in diesem Forum und habe mich angemeldet, weil ich mir von der Seele schreiben muss. Ich habe keinerlei Erfahrungen mit Foren, hoffe aber, dass mir dieser Beitrag hilft, meinen Schmerz ein wenig zu verarbeiten...


In den letzten Wochen gab es zwischen meinem Freund und mir immer mal wieder kleine Unstimmigkeiten. In meinen Augen waren es keine gravierenden Probleme, sondern eher Kleinigkeiten zwischen uns, die man durch vernünftige Gespräche hätte aus dem Weg schaffen können.
Wenn ihn etwas gestört hat, hat er es jedoch nicht angesprochen, sondern ist mir tagelang aus dem Weg gegangen. Konfliktlösende Gespräche zwischen uns scheiterten, weil er der Meinung war, nur er verhält sich korrekt und die Fehler würden bei mir liegen.

Bereits vor Monaten hatten wir einen zweiwöchigen Sommerurlaub in Griechenland geplant mit anschließendem Besuch einer Hochzeit von Freunden von mir (ebenfalls in Griechenland).
In den Tagen vor der Abreise hat er sich schon sehr zurückgezogen und kaum noch mit mir gesprochen. Ich habe keine Möglichkeit gefunden, an ihn heranzukommen. Ich war allerdings der Ansicht, dass wir uns im Urlaub wieder annähern würden, da auch beruflicher Stress sein Verhalten in meinen Augen beeinflusst hat. Mit dieser positiven Einstellung und auch Wunsch meinerseits stellte ich mich auf den Urlaub ein, denn ich liebte ihn und wollte wieder die Harmonie von früher zwischen uns herstellen.

Am ersten Urlaubstag kam dann jedoch der Schock für mich. Wir waren erst ein paar Stunden in Griechenland, als er mir mitteilte, dass die Beziehung für ihn beendet sei. Diese Nachricht zog mir den Boden unter den Füßen weg. Hinterher warf er noch den Satz, dass er natürlich trotzdem mit mir die Hochzeit am Ende des Urlaubs besuchen würde, denn das hätte er mir ja mal versprochen.
Ich war völlig am Ende. Ich befand mich in einem fremden Land mit fremden Menschen und fremder Sprache. Die einzig vertraute Person in der Nähe beendete soeben die Beziehung zu mir. Diese ganze Situation erdrückte mich, ich fiel emotional in ein riesen Loch und habe mich so alleine gefühlt wie noch nie in meinem Leben. Ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen und wollte nur noch nach Hause in eine vertraute Umgebung, zu vertrauten Menschen. Da ich es nicht mehr ausgehalten habe, flog ich am Folgetag zurück nach Deutschland. Die Hochzeit habe ich sehr schweren Herzens abgesagt, da ich das psychisch nicht überstanden hätte. Ich habe nicht gewusst, wie ich die zwei Wochen Urlaub in Griechenland überhaupt hätte überstehen sollen.

Dieser Vorfall liegt erst ein paar Tage zurück. Ich bin nervlich immer noch am Ende und kann nicht glauben, was passiert ist. Der Schmerz, dass die Beziehung beendet ist, sitzt sehr tief. Einen zusätzlichen Schlag hat mir jedoch die Art und Weise erteilt, wie er die Beziehung beendet hat: am ersten Urlaubstag - und das, obwohl er wusste, wie sehr ich mich seit Monaten auf die Hochzeit gefreut habe.
Ich bin seit Tagen nur am weinen und weiß nicht mehr weiter. Ich schaffe es nicht gegen den Schmerz ankommen und mich wieder zu fangen. Ich kann kaum etwas essen und bin nervlich am Ende...

Geändert von ixenoy (27.08.2015 um 19:32 Uhr)
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Alt 27.08.2015, 19:09 #00
Administrator
Hallo ixenoy, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 27.08.2015, 21:03   #2
Demandred
Et invidiosum
 
Registriert seit: 01/2013
Beiträge: 7.286
Also entweder hast Du Dir etwas in der Beziehung geleistet und das war die Retour-Kutsche -oder aber- in Deinem Ex-Freund schlummerte eine Seite, die zur Trennung zum Vorschein kam.
Dein Freund hat eure Beziehung nicht beendet, er hat sie vernichtet.

Ich kann Dir nur aus Erfahrung sagen, dass dieser Schmerz vergehen wird und Du danach nie wieder so leiden wirst wie jetzt. Ein hoher Preis, aber fürs weitere Leben von unschätzbaren Wert.
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Alt 27.08.2015, 21:08   #3
gabimaus
abgemeldet
Zitat:
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Hallo zusammen,

ich (29) bin zum ersten Mal in diesem Forum und habe mich angemeldet, weil ich mir von der Seele schreiben muss. Ich habe keinerlei Erfahrungen mit Foren, hoffe aber, dass mir dieser Beitrag hilft, meinen Schmerz ein wenig zu verarbeiten...


In den letzten Wochen gab es zwischen meinem Freund und mir immer mal wieder kleine Unstimmigkeiten. In meinen Augen waren es keine gravierenden Probleme, sondern eher Kleinigkeiten zwischen uns, die man durch vernünftige Gespräche hätte aus dem Weg schaffen können.
Wenn ihn etwas gestört hat, hat er es jedoch nicht angesprochen, sondern ist mir tagelang aus dem Weg gegangen. Konfliktlösende Gespräche zwischen uns scheiterten, weil er der Meinung war, nur er verhält sich korrekt und die Fehler würden bei mir liegen.

Bereits vor Monaten hatten wir einen zweiwöchigen Sommerurlaub in Griechenland geplant mit anschließendem Besuch einer Hochzeit von Freunden von mir (ebenfalls in Griechenland).
In den Tagen vor der Abreise hat er sich schon sehr zurückgezogen und kaum noch mit mir gesprochen. Ich habe keine Möglichkeit gefunden, an ihn heranzukommen. Ich war allerdings der Ansicht, dass wir uns im Urlaub wieder annähern würden, da auch beruflicher Stress sein Verhalten in meinen Augen beeinflusst hat. Mit dieser positiven Einstellung und auch Wunsch meinerseits stellte ich mich auf den Urlaub ein, denn ich liebte ihn und wollte wieder die Harmonie von früher zwischen uns herstellen.

Am ersten Urlaubstag kam dann jedoch der Schock für mich. Wir waren erst ein paar Stunden in Griechenland, als er mir mitteilte, dass die Beziehung für ihn beendet sei. Diese Nachricht zog mir den Boden unter den Füßen weg. Hinterher warf er noch den Satz, dass er natürlich trotzdem mit mir die Hochzeit am Ende des Urlaubs besuchen würde, denn das hätte er mir ja mal versprochen.
Ich war völlig am Ende. Ich befand mich in einem fremden Land mit fremden Menschen und fremder Sprache. Die einzig vertraute Person in der Nähe beendete soeben die Beziehung zu mir. Diese ganze Situation erdrückte mich, ich fiel emotional in ein riesen Loch und habe mich so alleine gefühlt wie noch nie in meinem Leben. Ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen und wollte nur noch nach Hause in eine vertraute Umgebung, zu vertrauten Menschen. Da ich es nicht mehr ausgehalten habe, flog ich am Folgetag zurück nach Deutschland. Die Hochzeit habe ich sehr schweren Herzens abgesagt, da ich das psychisch nicht überstanden hätte. Ich habe nicht gewusst, wie ich die zwei Wochen Urlaub in Griechenland überhaupt hätte überstehen sollen.

Dieser Vorfall liegt erst ein paar Tage zurück. Ich bin nervlich immer noch am Ende und kann nicht glauben, was passiert ist. Der Schmerz, dass die Beziehung beendet ist, sitzt sehr tief. Einen zusätzlichen Schlag hat mir jedoch die Art und Weise erteilt, wie er die Beziehung beendet hat: am ersten Urlaubstag - und das, obwohl er wusste, wie sehr ich mich seit Monaten auf die Hochzeit gefreut habe.
Ich bin seit Tagen nur am weinen und weiß nicht mehr weiter. Ich schaffe es nicht gegen den Schmerz ankommen und mich wieder zu fangen. Ich kann kaum etwas essen und bin nervlich am Ende...
Es wäre vielleicht nützlich, wenn Du mal einige Beispiele Eurer Unstimmigkeiten nennen würdest.
Ich weiß, dass es fast immer die ''Kleinigkeiten'' sind, an denen man sich gegenseitig hochschaukelt.

Wie lange kennt Ihr Euch?
Habt Ihr zusammen gelebt?

Auch ist ganz typisch, dass fast immer einer der Partner der Ansicht ist, dass der jeweils andere schuld ist an den Unstimmigkeiten.
Du hast recht, man muss darüber reden - doch wann ist dafür der richtige Zeitpunkt und wer bestimmt ihn ?

Da haben wir schon gleich die nächste Unstimmigkeit.

Du hast ja auch ganz ähnlich reagiert, indem Du Dir vormachen wolltest, dass es ''im Urlaub schon alles wieder gut werden wird'' - nein und nein - das wird nicht alles gut, nur weil man in Urlaub ist.

Im Zweifelsfall ist immer JETZT genau der richtige Zeitpunkt, um Missverständnisse zu klären - wenn der Partner auch seine Bereitschaft zur Klärung deutlich zeigt.

Dein Freund muss also schon länger unsicher gewesen sein, was Eure Beziehung angeht. Warum er mit Dir nicht darüber gesprochen hat?

Oder hast Du nur nicht zugehört?
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gabimaus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.08.2015, 21:29   #4
Kronika
Special Member
 
Registriert seit: 08/2010
Ort: RLP
Beiträge: 5.400
Wirklich eine denkbar miese Art von ihm, wie er das beendet hat.
Auf lange Sicht wird dir das wahrscheinlich bei der Erkenntnis helfen, das so jemand bei diesem Verhalten auch absolut nicht der passende Mann für dich gewesen sein kann :/ Aber jetzt kommt es erstmal darauf, dass du die schlimme erste Zeit überstehst.

Wie ist denn deine Wohnsituation? Hast du deine Familie oder irgendwen um dich?
Wie ist es mit Fotos, Erinnerungen, Sachen von ihm? Hast du die in eine Kiste oder so gepackt und aus deinem Sichtfeld geräumt?

Mir ging das mit dem Essen genauso. Ich denke das ist ganz normal. Der Körper schafft das. Versuch regelmäßig etwas zu dir zu nehmen, auch wenn es erstmal nicht so viel ist. Mit anderen gemeinsam zu essen hat mir ein bisschen geholfen (vor allem wenn die sich darum gekümmert haben dass es überhaupt etwas zu essen gab, als ich kaum dazu in der Lage war). Der Zeitpunkt wird kommen wo es auch wieder besser wird, selbst wenn es ein paar Wochen dauert.

Viel reden und schreiben darüber war hilfreich. Nicht immer natürlich... aber allgemein lenken Meinungen von außen die Gedanken oft in sinnvollere Bahnen, während man selbst sich nur in einem schmerzhaften und und negativen Kreis dreht. Nicht alles kann man natürlich direkt annehmen, aber mit der Zeit nimmt man auch mal andere Perspektiven ein.
Irgendwann merkt man dann auch dass man es erstmal genug durchgekaut hat. Und so wird es dir bestimmt auch mit dem Weinen gehen. Früher oder später.
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Kronika ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2015, 09:53   #5
ixenoy
Junior Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 08/2015
Beiträge: 11
Vielen Dank für eure Antorten.

Wir waren in einigen Punkten unterschiedliche Menschen. Ich benötige zum Beispiel in einer Beziehung meinen Freiraum und möchte auch weiterhin meinem Sport nachgehen oder mich ab und zu mit einer Freundin treffen. Er wollte am liebsten jeden Tag zusammen verbringen und war leicht gekränkt, wenn ich mal gesagt habe, dass ich einen Abend für mich brauche. Wir hatten beide zwar unsere Wohnungen, haben aber quasi zusammengelebt, da immer einer bei dem anderen war.
Uns sind unsere unterschiedlichen Persönlichkeiten durchaus bewusst gewesen. Deshalb war es für mich auch so wichtig, dass auf den anderen eingegangen werden muss und dass man miteinander kommunizieren muss, damit die Beziehung Bestand hat. Zu Beginn hat dies auch wunderbar funktioniert, nur irgendwann hat er angefangen sich zurückzuziehen ohne mir mitzuteilen, was los ist. Ich habe ihn gebeten mir sofort zu sagen, wenn ihn etwas stört, aber das konnte er irgendwie nicht.

Kronika, du sprichst es an. Mir geht es vorrangig darum, wie ich durch diese für mich furchtbare Zeit durchkomme. Natürlich tut die Erkenntnis weh, dass man einen Menschen verloren hat, und man fragt sich dauerhaft, wie es dazu kommen konnte. Mir ist aber auch bewussst, dass ich seine Entscheidung (obwohl ich es so gerne würde) nicht rückgängig machen kann und wohl lernen muss, damit zu leben. So blöd es auch klingt, ich hoffe, dass mir seine Art und Weise, wie er die Beziehung beendet hat, irgendwann helfen wird, schneller damit zurecht zu kommen. Denn dieser Schmerz sind besonders tief und ich kann ihn bis heute nicht realisieren, wie er das auf diesem Weg tun konnte.

Seit ich wieder zurück in Deutschland bin, versuche ich meine Wohnung zu meiden. Dort halte ich es momentan kaum aus. Ich habe bereits am ersten Tag alle Sachen von ihm weggeräumt in der Hoffnung, dass mir weniger Erinnerungen hochkommen.
Ebenso versuche ich viel bei Freunden und der Familie zu sein. Nur irgendwann komme ich an den Punkt, dass mich die "Gesellschaft" erdrückt und ich nur meine Ruhe haben möchte.

Ich bin vorhin auf deine Geschichte gestoßen, Kronika. Es tut mir weh zu lesen, was du durchgemacht hast. Ich bewundere aber auch, mit welcher Kraft du den Weg der Besserung gehst. Ich hoffe, dass ich meinen Weg nur ansatzweise so gut meistern werde.
Einige Parallelen erkenne ich bei unseren Geschichten, deshalb kann ich mich gut in deine Situation versetzen. Wie geht es dir denn mittlerweile nach der schwierigen Anfangszeit?
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Alt 28.08.2015, 10:08   #6
Kaesekuchen
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Du bist also am zweiten Tag zurückgeflogen. Und er? Ist er mitgeflogen? Oder hat er sich den Urlaub gegönnt?
Wie ist euer Kontakt jetzt? Hattet ihr noch mal Kontakt? Willst du Kontakt? Hast du noch Hoffnungen?
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Alt 28.08.2015, 10:10   #7
amelji
Golden Member
 
Registriert seit: 05/2013
Beiträge: 1.189
Es tut schon weh beim Lesen, so verlassen zu werden.
  • ans Wasser fahren und dem Rauschen der Wellen zuhören.
  • Tiere sind auch super Balsam für die Seele, wenn du sie magst. Ich ging immer ins nahe gelegene Tierheimheim und habe einen Hund von dort Gassi geführt. Sie sind sehr dankbar, da diese Hunde kaum raus kommen und ich war ebenfalls dankbar.
  • Malen: Hat eine therapeutische Wirkung und ist wahnsinnig beruhigend. Acryl Malen z.B. und dabei die Farben mischen oder spachteln...
  • Im Wald spazieren gehen, die Lichtverhältnisse ansehen, die Rinde der Bäume spüren, sich hinsetzen und den Geräuschen lauschen.
  • An Aussichtspunkte fahren und die Aussicht, das Weite und das Leben unten beobachten.
  • Fotografieren: alles wozu man Lust hat

Als es mir einmal sehr schlecht ging (hatte PTBS) fühlte es sich wie ein Art Identitätsverlust an und ich musste wieder lernen zu mir zu finden, keine Ahnung ob du verstehst was ich meine. Mir haben auch liebe Menschen wie der Frisör, eine Kosmetikberatung geholfen und es gab im Laufe dieser Phase immer wieder fremde Leute, die ein Gespür für mich hatten und mir auch wahnsinnig geholfen haben mit ihrer Art. Besonders die Kosmetikerin damals vergesse ich nie wieder Also lass es dir gut gehen, lass dich verwöhnen und nimm alles was man dir bietet an.
Und wegen dem Essen; jetzt einfach in kleinen Portionen, was du vorher am liebsten hattest. Und wenn du müde bist einfach schlafen gehen, man braucht sich nicht zwingen wach zu bleiben.
Ich wünsche dir viel Kraft und gute Erholung und auch wenn du es jetzt nicht weisst oder gar wissen willst: Aus jedem Tief kommt man gestärkt hervor.
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Geändert von amelji (28.08.2015 um 10:23 Uhr)
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Alt 28.08.2015, 12:40   #8
indecisive
Senior Member
 
Registriert seit: 03/2008
Ort: Wien, Österreich
Beiträge: 978
Puh...also es gibt ja wohl kaum eine unangenehmere Art, verlassen zu werden. Das ist echt fies und zeigt doch nur, dass er einfach kein Gefühl für die Bedürfnisse andere Menschen hatte. Oder dass es ihm wirklich alles zuviel war und er einfach "raus musste". Egal, aus welchen Gründen er so gehandelt hat - es tut weh.

Es tut mir so Leid für dich, liebe ixenoy, dass du sowas durchleben musst. Aber: ES WIRD LEICHTER! Und irgendwann wirst du aufwachen und der Schmerz ist weg, hat vielleicht für Wut oder Zorn Platz gemacht. Lass deinen Gefühlen den Raum, den sie beanspruchen, unterdrücken bringt hier recht wenig.

Auch wenn der Urlaub, den du dir sicherlich durch harte Arbeit verdient hast, jetzt nicht so ist, wie du dir das erhofft und auch erwartet hast, versuch trotzdem, die Zeit zu genießen. Ich musste nach meiner letzten Trennung im Juni heuer am nächsten Tag arbeiten - das war Horror!! Geh fort, lass alles raus und betrink dich auch mal (aber Vorsicht: Umgib dich beim Trinken mit Menschen, die dich gut kennen und wo du auch aufgefangen wirst, wenn die Gefühle hochkommen!). Natürlich ist Alkohol keine dauerhafte Lösung, aber ein bisschen darfst du das. Du hast Urlaub und du kannst die Zeit nutzen, um die ersten, wirklich schlimmen Gefühle zu verarbeiten....

Ansonsten finde ich auch die Vorschläge von amelji gut. Falls wieder mal der Gedanke kommt, dass du ihn zurück haben willst, versuch dir doch vor Augen zu halten, was alles eben NICHT gepasst hat:

- Ihr Beide habt unterschiedliche Bedürfnisse, was Nähe/Distanz betrifft. Du brauchst mal Zeit für dich bzw. für deine Freunde, was er nicht zulassen konnte - richtig?

- Er konnte deiner Bitte, mit dir ehrlich und offen zu sprechen, falls etwas nicht passt, nicht nachkommen, sondern hat alles eher in sich rein gefressen und so schlussendlich vieles kaputt gemacht.

- Er hat die "Schuld" an allem nur bei DIR gesucht und nicht auch bei sich selbst. Abgesehen davon, dass ich persönlich es für wenig sinnvoll halte, nach Schuldigen zu suchen. Zu einer Beziehung gehören (meistens) 2 Leute. Wenn einer davon die Beziehung aufgibt bzw. keine Kommunikation mehr besteht, bringt es nichts.

- Er hat eure Beziehung auf eine extrem besch****** Art und Weise beendet.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft, liebe ixenoy. =)
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indecisive ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2015, 15:01   #9
Kronika
Special Member
 
Registriert seit: 08/2010
Ort: RLP
Beiträge: 5.400
Hallo ixenoy,

ja ich sehe auch Parallelen. Unterschiedliche Persönlichkeiten und einen Mann der die Dinge statt offen zu kommunizieren lieber in sich reinfrisst :/

Wenn du schon soweit bist dass du siehst dass du seine Entscheidung nicht rückgängig machen kannst sondern lernen musst, damit zu leben, dann bist du schon ein gutes Stück weiter als die meisten nach der Trennung, die sich in den ersten Wochen nur darum drehen wie sie den anderen zurück bekommen können. Akzeptanz ist ja wie man sagt der erste Schritt zur Heilung. Von daher finde ich, dass du das sehr gut angehst bisher.

Auch dass du schon die Erinnerungen weggeräumt hast und versuchst viel mit vertrauten Personen zusammen zu sein. Man muss ja auch nicht ewig bleiben wenn man irgendwo hin geht. Du merkst ja wenn du dann wieder Zeit für dich alleine brauchst. Und das ist auch okay so. Aktuell bin ich zum Beispiel auch wieder viel für mich oder bin bei meiner Familie, weil sich alles andere nach Überforderung anfühlt. Ich kann aber inzwischen auch schon wieder besser mit mir alleine sein und z.B. lesen oder lernen oder einfach früh schlafen (anfangs konnte ich mich darauf kaum konzentrieren). Sich ab und an überwinden was zu machen, vor allem wenn andere sich bemühen und dich einladen, ist glaube ich gut. Und ansonsten hör einfach auf dich selbst. Sich zusätzlich unter Druck setzen kann ja auch nicht die Lösung sein.

Zitat:
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Ich bin vorhin auf deine Geschichte gestoßen, Kronika. Es tut mir weh zu lesen, was du durchgemacht hast. Ich bewundere aber auch, mit welcher Kraft du den Weg der Besserung gehst.
Danke Ich wundere mich ja immer ein wenig dass ich stark rüber zu kommen scheine obwohl ich mich selbst oft so jämmerlich fühle, aber es ist natürlich schön und die guten Wünsche freuen mich. Ich denke jedenfalls dass du bisher schon die richtigen Schritte unternimmst und drücke alle Daumen, dass es bei dir bald aufwärts geht. Ich kann mich auch noch so gut an die letzten Wochen erinnern, dass ich mich nah dran fühle wenn ich deine Geschichte lese und es macht mich sehr traurig für dich was passiert ist

Zitat:
Zitat von ixenoy Beitrag anzeigen
Wie geht es dir denn mittlerweile nach der schwierigen Anfangszeit?
Also um wenigstens ein bisschen was aufmunterndes zu sagen: Mir geht es auf jeden Fall besser als in den ersten 3 Wochen. Vor allem die körperlichen Probleme (nichts essen und kaum schlafen) sind viel viel besser, die Akzeptanz ist eher da, die Verzweiflung nicht mehr so tief und "alles verschlingend".

Es wäre gelogen zu sagen dass es gut ist oder nicht mehr weh tut oder irgendwie schon so wäre, wie ich mir das wünschen würde. Aber die Themen die mich umtreiben haben sich verändert. Dass er mich verlassen hat und sagt er liebt mich nicht mehr ist immer noch ein wenig wie ein böser Traum, aber es ist inzwischen die meiste Zeit weiter weg... meine Gedanken gehen jetzt mehr in die Richtung "wie soll es weiter gehen, was sind jetzt noch meine Ankerpunkte im Leben, wie komme ich wieder auf einen grünen Zweig, wie kann ich irgendwann einen neuen Partner finden" als sich zu 90% um ihn und unsere Beziehung zu drehen (das sind jetzt vielleicht noch 30% :p). Aber Antworten finde ich auf die ganzen Fragen noch nicht...
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Kronika ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.08.2015, 09:44   #10
ixenoy
Junior Member
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Registriert seit: 08/2015
Beiträge: 11
Er ist ebenfalls zurückgeflogen. Fast die ganze zweite Urlaubswoche hätten wir mit den anderen Hochzeitsgästen verbracht - was hätte er da auch tun sollen? Es waren immerhin meine Freunde, die gestern heirateten. Bei diesen Worten zieht es mir die Kehle zusammen... Ein ganzes Jahr lang habe ich mich auf diese Hochzeit gefreut und plötzlich ist sie von einem Moment auf den nächsten verpufft.

Ich habe den Kontakt völlig abgebrochen. Er hat mir zwei Tage nach dem Rückflug noch eine E-Mail geschrieben, in der er mir mitteilte, wie schlecht es ihm doch geht und was ich sozusagen alles nicht erfüllen konnte als Partner. Diese E-Mail hat mir das Gefühl des Nachtretens gegeben. Ich war am Boden zerstört und er setzt noch einen drauf. Als hätte er absolut keinen Schimmer, wie ich mich fühlen würde.
Seine Sachen, die er noch bei mir hatte, habe ich einem Freund gegeben, der mir angeboten hat, den Austausch durchführen. Ich schaffe dies einfach nicht. Ich möchte ihn momentan weder sehen noch etwas von ihm hören. Mir schnürrt es die Kehle zusammen, wenn ich daran denke, ich könnte ihm zufällig begegnen.

Danke auch für eure positiven Zusprüche. Das kaum etwas essen können ist schon schlimm genug, viel mehr macht mir jedoch mein Schlaf zu schaffen. Ständig träume ich von ihm, was mich mit Schrecken wieder aufwachen lässt. Das geht schon seit Tagen so. Ich habe fast schon Angst zu schlafen. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich. Es zerreißt mich innerlich.
Morgens habe ich dann mein absolutes Tief, wie auch jetzt. Meine Tränen stehen mir in den Augen und ich weiß nicht, wie ich dagegen ankämpfen soll. Ich verspüre eine absolute Leere und fange erst jetzt an richtig zu realisieren, was passiert ist. Es ist furchtbar, einfach nur furchtbar. Ich fühle mich absolut hilflos. Ich glaube, ich weiß, was du meinst, amelji.

indecisive, ich hoffe so sehr, dass du Recht damit hast, dass der Schmerz Wut und Zorn Platz macht. Ich halte das nicht mehr lange aus, es zerfrisst mich jeden Tag auf's Neue und ich kann bisher nicht sagen, dass es eine Besserung gegeben hat. Ich versuche ebenfalls mir vor Augen zu führen, welch Handlungen mich von ihm verletzt haben und was alles nicht gepasst hat. Deine Aufzählungen (z.B. unterschiedliche Bedürfnisse) sind dabei sehr zutreffend! Ich ertappe mich jedoch immer dabei, dass mir sofort die positiven Momente in den Sinn kommen. Dies liegt einfach an meiner Persönlichkeit, dass ich mich an den letzten Grashalm klammere und eher die positiven Dinge suche anstatt die negativen im Vordergrund zu sehen nach dem Ende einer Beziehung. Ich denke mir immer: Es war doch mal so wunderbar, diesen Zustand muss man doch wieder herstellen können...

Kronika, je mehr ich von deiner Geschichte lese, desto mehr fühle ich mich mit dir verbunden. Du sprichst mir aus der Seele. Wie du dich gefühl hast, was du durchgemacht hast. Als ob du schon vor Wochen mein jetziges Befinden niedergeschrieben hast. Auch einzelne Punkte (keine Liebe mehr seinerseits, Verlassen von ihm, Schlafstörungen, leeres Bett) treffen zu. Obwohl ich dich nicht kenne, fühle ich mich mit dir auf eine Art und Weise verbunden und wünsche uns, dass wir diese schwierige Zeit durchstehen.

Irgendwie stehe ich gerade schon wieder neben mir... Ich weiß nicht, wie ich dieses Wochenende angehen soll. Montag habe ich nach dem Urlaub meinen ersten Arbeitstag. Mir grault es vor den Fragen meiner Kollegen, wie mein Urlaub war und wie es auf der Hochzeit in Griechenland war. Ich habe Angst in Tränen auszubrechen. Der Schmerz sitzt einfach tief, auch jetzt laufen mir die Tränen... Ich bin einfach verzweifelt...
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