dampfhans

Hallo Leute,

mir ist in den letzten Wochen etwas aufgefallen.
Immer wieder scheinen hier Leute zu stranden, die ähnlich wie ich in Situationen geraten sind, in denen sie das Gefühl haben mehr gegeben zu haben als bekommen zu haben. Sie halten sich selbst für "gute Jungs", denken das sie doch geliebt werden müssten da sie sich so um ihre partner gekümmert haben, und sie haben oft Beziehungen mit "problematischen" Partnern, von denen sie emotional abhängig werden. Sie werden zu Therapeuten, Helfer, Verteidigern und untergraben ihre eigenen Bedürfnisse und ihr eigenes Wohlergehen "im Namen der Liebe".

Ich hab mir das buch no more mr. niceguy von dr. robert a. glover durchgelesen. Es ist leider auf englisch, aber mir stockte danach wirklich kurz der atem. ich lege es euch wirklich ans herz!

kurz einige eigenschaften des nice guys:
- nice guys wollen problemlöser sein und sich kümmern
- sie suchen die zustimmung und die erlaubnis anderer
- sie vermeiden konflikte
- sie glauben sie müssten ihre eigenen fehler herunterspielen oder vertuschen
- sie suchen "den richtigen" weg dinge zu tun
- sie unterdrücken ihre eigenen gefühle
- sie versuchen anders als ihr vater zu sein
- sie haben schwierigkeiten damit ihre eigenen bedürfnisse vorne an zu stellen

dabei sind sie:
- manipulativ
- kontrollierend
- passiv-agressiv
- innerlich voller zorn
- emotional abhängig
- haben schwierigkeiten grenzen zu setzen
- oft sozial isoliert
- angezogen von situationen oder personen die "repariert" werden müssen
- sie haben oft beziehungen mit partnern die sie als "projekte" oder "ungeschliffene diamanten" ansehen.


Ich habe jetzt hier schon viele Beiträge von Männern hier gelesen, und es scheint immer wieder ähnlich zu sein wie bei mir. Der Typ der das Buch geschrieben hat ist Psychologe und hat sich auf diese Art von Männern spezialisiert. Ich werde jetzt ein Programm machen um mich zu ändern und meine Sicht auf die Welt zu ändern. Ich stehe am Anfang, aber ich bin mir sicher das ich das schaffe.
Wenn jemand mit machen will lade ich herzlich dazu ein!

hoefti

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Sydney

<< sollte eigentlich mitmachen, aber ich trau mich ja nichtmal hier meine probleme richtig offen zu legen *smile*

GBY Syd

Sam Hayne

Beschreib doch mal, was der gute Mann an Lösungvorschlägen auf der Pfanne hat.

Lao-bay-bay

Nimms mir nicht übel, aber das ist einfach FALSCH.
Ein Buch kann dir nicht sagen wer du bist, was du tuen sollst oder sonst irgend etwas. Jeder Mensch ist anders, und deine Auflistung was "Nice Guys" für Eigenschaften haben ist Humbug.
Woher weis ich das? Nun ja, Ich und auch meine besten Kumpel sind das, was du als "Nice Guys" bezeichnest, und kein einzigster von uns ist so drauf, wie du es beschreibst.
Ich habe auch schon einige Seminare, Semester etc. in Psychologie belegt und weis wovon ich rede. Stell dir doch mal die Frage: "Weshalb hab ich mir das Buch gekauft? An welche Zielgruppe wendet sich der Autor?"
Verstehst du was ich meine? DU bist Zielgruppe, und deswegen ist es für dich selbstverständlich, dass das Buch dir die Wahrheit sagt.
Sei lieber ehrlich zu dir selbst "Nice Guy"
Bist du denn echt so, wie das Buch es dir sagt? Ich bin mir sicher, du bist anders, vielleicht nicht total, aber garantiert zu 50%.
Ich würde mich nicht darauf einlassen, mir von einen Buch sagen zu lassen wer ich bin, selbst wenn es von Gott persönlich verfasst wäre.

"Du bist der Autor deines Buches... mit jeden Tag schreibst du eine neue Seite. Ob es ein Roman, ein Thriller oder was auch immer ist... das entscheidest ganz allein du."

Trey

Wenn du nur eine ins Bett kriegen willst, ok, da kann man so eine Schiene fahren. Aber für eine Beziehung? Ne, die soll mich so lieben wie ICH bin und nicht das vorgespielte Ich

Toblerone

also wenn ich an meinen Ex denke...dünkt er mich anders als hier beschrieben #gruebel#

Dr. Grey

Solche Bücher bergen eine große Problematik in sich:

Eigentlich beinhalten sie für eher unsichere Menschen ein paar gute
Tipps in Beziehungsfragen. Gut wären diese Tipps aber nur dann, wenn die
Leser nicht alles für bare Münze nähmen, sondern sich nur ein paar wesent-
liche Dinge herausziehen. Leider wird dann aber alles 1:1 als die absolute
Lösung angesehen und somit geht wieder alles schief.

Dieses "Nice Guy" Buch ist nichts anderes als das sogenannte Regelbuch für
Frauen. Wie angle ich mir einen Mann, oder wie das heißt.

Solange man sich seine eigene Meinung bewahren kann und beim Lesen dieser
Bücher ein paar gute Ansätze findet, ist alles ok. Sobald man es zu seiner
persönlichen Bibel erklärt und denkt, Kennenlernen und Beziehungen nach
Bücheranleitung führen zu müssen, ist man schon auf dem falschen Weg.

Also Jungs, nehmt das alles nicht so ernst!

DjNova

Am besten ist immer noch, sei du selbst und lerne aus deinen Fehlern. Einfach zu befolgen und auf lange Sicht die beste Methode, finde ich persönlich. Es gibt bestimmt noch tausend andere Dinge, aber im Endeffekt läuft es auf die beiden genannten hinaus.

Wie gesagt, meine persönliche Meinung. Die Sache mit dem Mr.Nice Guy wird sowieso zu oft für bare Münze genommen. Und diese Bücher liefern nur generelle Beispiele und Hilfelösungen. Meist werden die Lösungen aber immer 1:1 kopiert und die Leute wundern sich warum es trotzdem nicht klappt :p

Rvbg

also ich muss / kann ehrlich zugeben, dass da gewisse eigenschaften vollkommen auf mich manchmal zutrafen:
- manipulativ
- kontrollierend
- passiv-agressiv
- innerlich voller zorn
- emotional abhängig
- haben schwierigkeiten grenzen zu setzen

Gerade das "kontrollierend" war bei mir immer ein großes Problem, ich bin zwar direkt nicht stark eifersüchtig oder so, aber habe einen starken Kontrolltrieb was die Partnerin angeht. Ich weiß, dass mein Verhalten, dass ich an den Tag legte / lege (versuche es zu verbessern) sehr stark dominant war teils, und ich die Partnerin als Eigentum betrachtete. Jetzt nicht in dem Sinne, das ich gewaltätig oder sonst irgendwie in diese Richtung je gewesen wäre. Nein, aber das ich sie halt doch irgendwie als "meins" betrachtete. Äußerte sich dann darin, dass ich sie wenn sie mal 2 h ned auf ne sms antwortete am Abend wütend war.
Naja zum Schlusswort: War jetzt viel wirres Zeug von mir, ist auch schon spät. Auf alle Fälle fallen einem die größten Fehler halt immer erst später auf. Aber wie DjNova sagte, daraus lernen muss man. Deswegen macht man Fehler, um aus ihnen zu lernen !

DjNova

Nein man macht Fehler, weil man es zu der Zeit nicht besser wusste irgendwann kommt dann die Zeit wo manch einer diese einsieht und sich dann auch dementsprechend ändert.
Natürlich treffen die meisten Dinge auf einen zu, wenn man sich eh mit dem Mr. Nice Guy Schema identifiziert.