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Alt 17.06.2005, 09:04  
Carla727
Golden Member
 
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Beiträge: 1.246
Wollte auch noch mal was zum Smithie sagen:

Nur weil jemand, in diesem Fall eine Frau, sagt daß ihre Beziehung mit einem Mann vor Allem an Geldsorgen gescheitert ist, weil sie zu einem Problem für die Beziehung wurden - heisst daß noch lange nicht, daß diese Frau nicht damit zurecht gekommen ist, daß ihr Partner ihr keine Geschenke machen, sie nirgends hin einladen konnte, etc.

Wenn das Geld knapp wird, der eine keine Arbeit hat, immer mehr verzichten und zurückstecken muss, wenn Rechnungen auf dem Tisch liegen, die nicht bezahlt werden können, wenn der Schuldenberg höher und höher wird - dann kann eine Menge Frust, Angst, Unzufriedenheit und Selbstzweifel eine Beziehung unglaublich belasten.

In einer Beziehung - so sehr man sich auch bemühen mag es nicht zu tun - entladen sich eine Menge solcher Belastungen auf den Partener. Der Mensch, mit dem man täglich oder fast täglich zusammen ist, auf denjenigen der dabei ist wen die nächste Rechnung ins Haus flattert, auf denjenigen der zuhause ist, wenn der andere von einem erfloglosen Tag auf der Arbeitssuche nachhause kommt.

Nicht immer können Paare diese Belastung meistern, manchmal liegt es an dem Paar und ihrem Verhältnis zu einander, manchmal liegt es an einem Partner, weil seine Geldsorgen seine Person insofern zum Negativen verändern, als daß er eben (und zwar verständlicherweise) so sehr von diesen negativen Gefühlen (Frust, etc.) vereinahmt wird, daß es ihm schwer fällt, seine Beziehung zu führen.
An dem Satz, daß wer sich selbst nicht lieben kann, auch jemand anderen nicht lieben kann, ist viel wahres dran:
Wer besipielsweise lange arbeitslos ist, von Selbstzweifeln geplagt - dem wird es immer schwerer fallen, seinem Partner / seiner Partnerin gegenüber unbeschwert und liebevoll zu begegnen. Vielleicht der Nähe aus dem Weg gehen, vielleicht wegen Kleinigkeiten fsat schon cholerisch reagieren, etc.

NUr weil es bei meinem Freund und mir jetzt funktioniert - wiegesagt, als wir uns kennenlernten, war er arbeitslo - ich weiß nicht wie die Siuation sich entwickelt hätte, wenn er weiterhin arbeitslos geblieben wäre. Das sind seelische Belastungen die sích unweigerlich auf die Beziehung auswirken.

Und: Wirklich schwer wird es bei Paaren, die Kinder haben - sich eben nicht nur selbst verantwortlich sind (so wie mein Freund und ich zB) sondern eine Familie ernähren müssen, vielleicht ein gemeinsames Haus besitzen, auf das immer mehr Hypotheken genommen werden, gemeinsame Verbindlichkeiten, gemeinsame Konten, etc. Vielleicht noch eine Oma oder einen Opa zur Pflege aufgenommen, vielleicht eine gemeinsame Firma, die kurz vor der Insolvenz steht - das sind Sorgen die mein Freund und ich einfach nicht haben, das ist eine ganz andere Dimension. Und solche finanziellen Belastungen treiben Menschen sogar zum Selbstmord - das Scheitern der Beziehung erfolgt oft lange davor und das hat nichts mit dem nicht zu sättigenden Konsumdurst des einen Teils zu tun, sonden damit daß Belastungen jeder Art, erst Recht Existenzängste, auch zu Lasten einer Bezieung gehen.

Carla
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