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Alt 18.08.2005, 21:12  
Toktok
night strike specialist
 
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Zitat:
Zitat von Kuhfladen
nur, eben die religiöse "was auch immer" liegt mir absolut fern. ich kann es dir nicht mal so recht mit worten erklären weil ich nicht weiß wie ich dir, als gläubigen, erklären soll das ich an genau das an was du glaubst überhaupt nicht glaube. wie erklärt man also etwas das nicht da ist oder was für MICH nicht existiert.
Gar nicht, Kuhfladen, lasse das mal MadHatters Sorge sein.
Theisten, also gottgläubige religiöse Menschen, sind von der Existenz Gottes überzeugt, auch wenn sich MadHatter hier schön davor drückt, sich direkt an Gottesbeweisen zu versuchen. Spirituelle, religiöse, in höchstem Maße irrationale Erfahrungen mit Gott, Liebe und daraus abgeleiteten Moralvorstellungen haben leider keinen sonderlichen argumentativen Wert.
Ach ja, MadHatters Sorge. Er behauptet ja (mehr oder weniger indirekt), es gebe Gott. Derartige Aussagen lassen sich allerdings aus strukturellen Gründen nicht einfach so widerlegen, ebensowenig wie die Behauptungen, "es gibt das Ungeheuer von Loch Ness", "in Schweden gibt es Trolle", oder "der Yeti existiert".
All diese "Es-gibt"-Sätze lassen sich nicht widerlegen. Bestenfalls lassen sie sich beweisen, beispielsweise durch ein Photo, oder durch Inaugenscheinnahme.
Die Behauptung "es gibt Gott" lässt sich auf zuvor genanntem Weg allerdings nicht beweisen, weil Gott ja als transzendentes Wesen konzipiert ist und als solches nicht sinnlich wahrgenommen werden kann.
Halten wir also erst mal fest, dass sich die Behauptung "Gott existiert" weder beweisen, noch widerlegen lässt. Dass Gott möglicherweise existiert, weil man es nicht widerlegen kann, ist als Sachverhalt betrachtet sicherlich kein gutes Argument für seine Existenz.
Sei beruhigt, Kuhfladen, denn du brauchst dir eigentlich nicht die Mühe zu machen Gottes Existenz zu widerlegen. Die Beweislast liegt nämlich grundsätzlich bei demjenigen, der etwas behauptet. Wo kämen wir hin, wenn wir die Existenz von jedem hinnehmen müßten, was wir nicht widerlegen können, oder was nur möglich ist. Es ist hier also Aufgabe des Theisten, um Zustimmung zu finden, die Existenz Gottes zu belegen, nicht etwa die des Atheisten, Gottes Nichtexistenz plausibel zu machen. Als Atheist kann man hinterher immer noch die Belege des Theisten sichten und kritisieren.
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