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Alt 21.08.2005, 21:47  
MadHatter
Cosmic Hobo
 
Registriert seit: 03/2004
Ort: Im Wunderland
Beiträge: 2.754
@Toktok:

Zitat:
Das Gewissen, welches uns vernünftig handeln lässt, ist eine eigene mentale Instanz, welches zwei Aspekte hat: Erstens vermittelt es uns den Sinn für das Sittliche; es versieht uns also mit den Elementen der Moral. Zweitens zeigt es uns den Sinn für Pflicht, indem es moralisch rechtes Verhalten billigt.
Habe ich das so zu verstehen, dass du sagst, dass das Gewissen die einzige moralische Instanz des Menschen ist und den ethischen Kodex vorgeben soll?

Zudem gehe ich nicht davon aus, dass das Gewissen die "Vox Dei" ist. Sie hängt mit der individuellen Wahrheit jeder Person zusammen, kann jedoch nur ansatzweise darauf verweisen, wie der Mensch gemeint sind.


Zitat:
Dieser Nihilismus geht einher mit einer Weltangst, die oft aus dem mechanistischen Weltbild heraus erklärt wird, in welchem keine Integration des bewußten Menschen möglich ist. Es kommt zu einem Bruch zwischen Mensch und Welt, Geist und Natur, weil sich der Mensch gegenüber der Natur als unpassend fühlt und sich so in der Welt wie ein Heimatloser Fremdling in der Öde fühlt.
Das ist schon richtig, aber selbst das halte ich noch nicht mal für so zentral, denn vielmehr wurmt es mich, dass das naturalistische Weltbild dabei ist, die Moral des Menschen in einer bedenkenswerten Weise umzugestalten.
Ich werde da bei Gelegenheit genauer drauf eingehen, weil Andrews Meinung genau in diese Richung zielt.


Zitat:
Unsere Erklärungen sind längst nicht mehr mechanistisch; immerhin leben wir in einer kreativen, schöpferischen und dynamischen Natur, in der sich der Mensch nicht mehr als Fremdling auffassen muss.
Faktisch ist es jedoch anders.
Wir sind nun mal der schöpferischen Natur enthoben und es muss ein sinnvoller Mittelweg gefunden werden, wie wir diese Tatsache sinnvoll in unser Leben integrieren. Ich denke auch, dass die Ableitung menschenlichen Verhaltens ausschließlich nach naturalistischen Mustern mehr Gefahren als Chancen birgt.

Zitat:
Auch die Wissenschaften sind nicht mehr mechanistisch, doch machen sie dennoch - wie der Mechanismus - drei weniger angenehme Merkmale des Universums aus: Unendlichkeit, Gleichgültigkeit, Schweigsamkeit.
Inwiefern sind die Wissenschaften nicht mehr mechanistisch?


@Kuhfladen:

Zitat:
weißt du es wirklich? nein, weil es eben ein teil der wahrheit ist die du nicht akzeptieren kannst weil es für dich nur eine wahrheit gibt.
:Neutrino-schuettler

Zitat:
der unterschied ist nur der das du mit meinem weltbild nicht zurecht kommst und anscheinend das individuum nicht schätzt, denn sonst würdest du nicht ständig davon reden wie unwichtig wir eigentlich sind da wir einer höheren instanz untergeordnet sind.
Immer das gleiche. Zur Individualität siehe Beitrag 178.
Zudem: Jeder einzelne Mensch ist gewollt und hat Anteil an Gottes Würde- wie kann das Individualität zerstören?
Nur weil wir nicht mehr die Kings auf diesem Planeten sind?

Im Christentum beispielweise ist der in sich gekrümmte Mensch, der nur auf sich selbst bezogen ist, die Ursünde.

Ich bejahe Individualität, aber wir müssten doch einsehen, dass wir nicht autonom sind, sondern erst durch die Beziehungen und durch die Liebe von anderen Menschen wir selbst werden.
Wer sein Leben mit Gott teilt, einer Liebe, die wieder herum an allem anderen Leben Anteil hat, wird sich deswegen bemühen, auch sein Leben intensiv mit anderen Menschen zu teilen.

Das ist es, was zählt und was der Glaube an Christus ausdrückt: In der liebenden Hinwendung zu anderen Menschen sich selbst zu erkennen.

Schreib dazu mal was konstruktives, anstatt deine ewigen Nörgeleien, die meist von keiner Sachkenntnis getrübt sind.


Zitat:
und noch was, es findet absolut eine beeinflussung im schulunterricht statt. so naiv kannst du nicht sein. alles was wir tun, unsere gesamte umwelt beeinflusst uns. warum sollte das ausgerechnet vor der schule halt machen.
Die Schule soll kritisches Denken entwickeln und genauso sind die Fächer strukturiert. Da die Institution Schule diese Rahmenvorgabe beachtet, ist die Gefahr einer Beeinflussung kaum gegeben. Anders verhält es sich jedoch im Privatleben der Schüler, wo diese Vorgabe nicht mehr existiert.
Zudem muss ich letzte zustimmen: Es ist teilweise ein Witz, was in vielen Schulen so abläuft.
Darum finde ich deine Aufregung um den Religionsunterricht einfach nur völlig überzogen.
MadHatter ist offline