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Alt 06.04.2006, 18:06  
Kuhfladen
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Zitat von Grant
Siehste, welch ein Glück, kann man wie gewohnt dem Westen alle Schuld in die Schuhe schieben. Islamisten wissen sehr genau wie sie mit dem Westen spielen können, sie sind immer die Opfer, wir immer die Täter. Das war schon immer so. Die meisten wissen noch immer nicht, dass ohne den Islam es nie zum ersten Kreuzzug gekommen wäre.
ich will eigentlich weder darauf hinaus dem islam noch dem westen eine kollektivschuld zuzuweisen.
hier geht es doch im grunde darum einen ausweg aus einer situation zu finden der nicht im totalen chaos endet. und ich bin davon überzeugt das ein totaler abzug fremder truppen aus dem irak zu einem noch größeren chaos und leid in der zivilbevölkerung führen würde.
das sowohl die amerikaner als auch die briten im jetzigen umfang im irak keine besonders glückliche stellung haben geschweige denn eine gute figur machen ist offensichtlich. aber wenn man schon fehler aus der vergangenheit vermeiden möchte, dann ist ein totaler abzug das falscheste was man machen kann. ich meine das ein schrittweiser übergang zu einer von der un geführten schutzmacht erfolgen muss. hier könnte man durchaus mit bedacht und augenmerk auf die gefühle der iraker entscheiden wer dort präsent sein soll. ich denke das sogar die meisten iraker mit solch einer lösung leben könnten ohne dabei das gefühl zu haben von einer "besatzungsmacht" bestimmt zu werden.
ich weiß das es keine leichte aufgabe ist so etwas zu realisieren, nur solange keine vernünftigen alternativen zur verfügung stehen ist es müßig über einen sofortigen abzug aller fremden truppen zu diskutieren.
die alternativen die toktok bislang aufzuzeigen versuchte führen meiner meinung nach allerdings in die falsche richtung.
das ist keine lösung, das ist einfach nur alles stehen und liegen lassen und die leute sich und ihren problemen selbst überlassen nachdem man einen problemfall beseitigt hat.
das ist es auch was man den alliierten, ganz besonders den usa, ankreiden kann. ohne un mandat und ohne zu bedenken "was kommt danach" in den irak einzumarschieren.
mit welcher motivation sie diesen schritt damals getan haben spielt doch aber bei der jetzigen problemstellung keine rolle mehr. man muss vom jetzt ausgehen und für morgen sorgen und nicht weiter monatelang sich daran festklammern was gestern war.
das kann man in aller ruhe immer noch nebenbei tun, aber das hilft den menschen im irak kein bißchen weiter.
wären morgen alle alliierten truppen einfach weg, dann bin ich sicher das es nicht lange dauern wird bis man genau diesen umstand den alliierten vorwerfen wird und sich beklagt das sie das land in einer derart instabilen lage sich selbst überlassen haben.
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