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Alt 08.05.2006, 18:38  
Toktok
night strike specialist
 
Registriert seit: 05/2001
Beiträge: 5.545
Zitat:
Zitat von Grant
Es gibt viel Positives,
Was denn zum Beispiel?

Zitat:
Zitat von Grant
aber das ist nicht so interessant für solche Nasen wie dich.
"Für solche Nasen"? Ohne Beleidigungen kommst du wohl nicht aus.
Aber wie dem auch sei: Jeder positive Bericht wäre sehr wohl äußerst interessant für mich. Das Problem ist, dass du zwar sagst, es gebe "viel Positives", aber nirgendwo mit der Sprache herausrückst, was das denn sei.
Dass Hussain gestürzt wurde und sich Wahlen organisieren ließen wissen wir alle. Nach Hussains sturz sprießen die Militanten jedoch aus jeder Ecke; ein Muktada al-Sadr beispielsweise findet hunderttausende Anhänger, und die Besatzer haben keine andere Wahl, als mit solchen Menschen (und schlimmeren!) zu verhandeln und zu paktieren, um den sunnitischen Extremisten zumindest ansatzweise Einhalt gebieten zu können (was offensichtlich trotzdem nicht funktioniert), denn dort machen die ehemaligen Baathisten mitunter gemeinsame Sache mit Gruppen wie der Al-Qaida.
Und die demokratischen Wahlen konnten kein anderes Ergebnis haben, als dass der Irak aufgrund seiner schiitischen Bevölkerungsmehrheit die selbe Staatsform wie der Nachbar Iran annehmen würde - de facto eine islamische Republik mit der Scharia als hauptsächlicher Rechtsnorm, was sogar aus dem von dir erwähnten Interview mit einem Minister der Übergangsregierung, Othman, eindeutig hervor ging.

Also? Wo und was sind die Erfolge bei der Errichtung einer freiheitlichen, konstitutionellen Demokratie im Irak, die obendrein funktionieren würde? Nenne doch wenigsten einige Dinge, die deiner Ansicht nach positiv zu vermerken wären.

Zitat:
Zitat von Grant
Wenn es deine Terroristen (Welche du als legitimen Widerstand bezeichnet hast) nicht gäbe, gäbe es überhaupt keine Bomben und Zivile Opfer.
Ist klar, denn die us-amerikanischen und britischen Soldaten sind in Wirklichkeit die Heilsarmee, demzufolge unbewaffnet, und angegriffen haben sie den Irak auch nicht, höchstens mit Flugzetteln, was?

Aus mindestens sechs weiteren Gründen läuft dein Einwand ins Leere:
  • Erstens hat die Invasion den Irak erst zu einem Herd eskalierender Gewalt gemacht.
  • Zweitens haben Widerstand und Bürgerkrieg mit Terrorismus wenig zu tun.
  • Drittens bestreitet nicht mal G. W. Bush selbst, dass die militärischen Aktionen der Besatzer auch zivile Opfer fordern, nur die tatsächliche Anzahl möchte er verständlicherweise möglichst niedrig ansetzen.
  • Viertens bilden die Besatzer Widerstandskämpfer aus, wenn sie irakische Truppen ausbilden. Die militärische Macht liegt nicht bei den Bundestruppen, sondern bei den Milizen, und die sind gegenüber den Irakern loyaler als gegenüber den Besatzungsoffizieren.
  • “Der Terrorismus ist kein Feind. Er kann nicht besiegt werden. Er ist eine Taktik. Wäre in etwa so sinnvoll zu sagen, wir erklären dem Nachtangriff den Krieg - und dabei zu glauben, wir könnten den Krieg gewinnen. Wir werden den Krieg gegen den Terrorismus nicht gewinnen. Er peitscht die Angst hoch. Terrorakte haben noch nie eine liberale Demokratie zu Fall gebracht, Parlamentsgesetze hingegen schon einige”. (W. E. Odom)
  • "Ich glaube nicht, dass man den Aufstand niederschlagen kann. Wir haben eine wachsende und heranreifende Gruppe von Aufständischen vor uns. Wir sehen größere und besser koordinierte militärische Anschläge. Sie werden besser, und sie können sich regenerieren. Die Vorstellung, es gäbe eine Zahl X von Aufständischen, und wenn die alle tot sind, können wir abziehen, ist falsch. Der Aufstand hat seine Fähigkeit bewiesen, sich zu regenerieren, und zwar weil es Menschen gibt, die willig sind, die Reihen der Getöteten zu füllen. Das politische Klima wird den USA gegenüber immer feindseliger. Und je länger wir bleiben, desto mehr werden sie in dieser Sichtweise bestärkt." (W. A. Terrel, Professor am Institut für strategische Studien der Armeeschule)
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