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Zitat von MorningGlory
Das ist halt eine Frage der Lebenseinstellung.
Diese Mönche wissen alles, was sie wissen müssen, um leben und überleben zu können. Sie konzentrieren sich auf das, was sie unmittelbar umgibt und das unmittelbaren Einfluss auf sie und ihr Leben hat. Das ist das Wetter, die Ernte, das Kloster selbst, das imstand gehalten werden muss, all das. Dinge, die weiter weg sind, sind nicht relevant für ihr Leben, sie sind also nicht interessant. Wenn Du sie fragen könntest, würden sie bestimmt antworten, dass sie alles wissen, was sie wissen müssen.
Diese Einstellung hat was für sich, finde ich. Wie oft belaste ich mich mit Dingen, die eigentlich gar keinen Einfluss auf mein Leben haben. Wie oft rege ich mich über Dinge auf, die in der Welt passieren, die ich ja doch nicht ändern kann, die mich aber so aus der Bahn bringen, dass ich daran verzweifeln könnte. Ein Kartäusermönch würde sagen, es ist traurig, dass im Irak Menschen umkommen. Aber ich kann daran nichts ändern, in meinem mich umgebenden Hier und Jetzt finden andere Dinge statt, um die ich mich kümmern werde.
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Das könnte man als "aufgeben" beschreiben. Aber das wäre etwas anderes.
Ja, sie wissen alles, was sie wissen müssen. Aber obwohl Dinge dich nerven, die du nicht ändern oder kontrollieren kannst, wovon du aber weißt, könntest du so leben, daß du nie wieder etwas über die Welt außerhalb deiner Umgebung lernst? Sicher weißt du von vielem, was dich nicht ärgert, dich nicht betrifft, aber dich interessiert. Sicher hört dein Interesse an andere Menschen und an die Welt nicht auf, weil du nicht betroffen bist. Das ist es, was ich bräuchte, so isoliert könnte ich nicht sein.