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Alt 31.05.2001, 03:52  
Hex
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Registriert seit: 12/1999
Ort: Paderborn
Beiträge: 11.467
Hmmmmm

Vieles was du schreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Warum, weißt du wohl. Auch meine Gedanken gehen oft noch in die gleiche Richtung, auch heute noch.

Auch ich mache mir "Sorgen" um die "Kiddies", welche nur auf Äußerlichkeiten achten. Zumindest oberflächlich betrachtet.
Ist dir schon einmal aufgefallen, daß jeder Mensch, der dich versteht, ähnliches erlebt hat? Wenn auch vielleicht nicht so krass?
Es ist doch anscheinend so, daß wir erst bewußt anfangen zu leben, wenn wir Leid erfahren. In welcher Intension auch immer.
Für ein junges Mädchen mag es Leid bedeuten, wenn sie nicht mit Freunden wegfahren darf. Andere lachen darüber, weil es nicht als "Problem" erscheint.

Liebeskummer durch das Internet. Viele lachen oder lächeln darüber. Und doch ist es doch real, was der Einzelne in sich erlebt.

Doch was die Kunst an all dem Leid ist: es zu akzeptieren, hindurchzugehen und weiterzugehen. Und trotzdem noch genießen können zu leben.
Trotz "dicksein" trotz "alleinsein" noch sehen, was schön ist.
Du lernst es langsam, merkst du das?
Du hast selber geschrieben: du siehst, was schön ist, wie es dir noch besser geht, als Jenen, die du betreust.
Du genießt die Gespräche im Chat.
Weiter so... immer weiter.

Durch Tränen hindurch die Sonne sehen... das ist die Kunst. Es ist mit Sicherheit nicht einfach, und es bedeutet auch nicht, immer zu lächeln, auch wenn man nicht lächeln will oder kann. Es bedeutet einfach nur das Wissen um das, was noch da ist. Das Schöne. Das Leben.

Eine Stelle in deinen Gedanken fiel mir ins Auge: wo du schriebst, daß du in einem Kreisel immer tiefer läufst und darauf hoffst, das jemand dich herausholt, der dich liebt.
Tu das nicht! Damit würdest du dich nur verlieren. Denn: wenn diejenige dich eines Tages verlassen würde, dann ständest du da und würdest noch tiefer fallen als du wolltest.
Nimm statt dessen die "Seile" der Freunde an, deren du dir sicher sein kannst. Sie werfen sie herunter, einige sehe ich bereits hängen. Und sie haben diese Seile gesichert, so das du nicht wieder fällst. Nur klettern mußt du alleine!
Nimm Hilfe wie die Seile an, aber erwarte nicht, das wer in dein Loch hinabsteigt und dich heraufträgt. Das tut nur doppelt so doll weh und würde nicht funktionieren.
(Und stell es dir jetzt nicht bildlich vor ich kann deinen Kommentar quasi hören)

Kletter weiter... oder segel weiter... es gibt genug, die Seile halten oder pusten. Ganz sicher.


Das waren jetzt mal meine Gedanken dazu

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