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Alt 28.06.2001, 10:27  
rawside
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Beiträge: 429
Akzeptanz

Hallo Bruce,

scheint ein recht einsames, vor Selbstmitleid triefendes Megaposting zu werden *das schlimmste befürchtet*

Zitat:
Geschrieben von TheBruce
Aber kommt es denn nicht nur dann nicht wieder hoch, wenn es akzeptiert wird? Verarbeiten kann man doch nur, was vorher akzeptiert wurde.
Vielleicht habe ich dich falsch verstanden. Habe eher in Richtung "Die Gefahr der Verdrängung akzeptieren" gedacht.

Zitat:

Soo weit ist es also mit der Akzeptanz nicht, es dreht sich irgendwie nach wie vor alles nur um sie. Ich komme vielleicht nur etwas besser damit klar, vordergründig.

Besser damit klar kommen. Das auf jedenfall - vielleicht auch 'nur' durch den Faktor Zeit und das damit verbundene Entwöhnen?
Das mit der Akzeptanz ist so eine Sache. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren, denn es gibt kein zurück, ganz sicher nicht. Selbst wenn sie durch ein Wunder zu mir zurück kommen würde und ich bereit dazu wäre, ihr alles zu verzeihen (eines unwahrscheinlicher als das andere) - es gäbe kein Zurück. Kein Zurück in das was einmal war. Das ist (für mich) der springende Punkt, der alle Eventualitäten ad absurdum führt. Es ist für immer verloren, die Umstände lassen sich durch nichts umkehren. Der Einzige Neuanfang für den ich bereit wäre mich zu demütigen, wäre einer in die Situation vor der Trennung. Das ist nicht möglich. Insofern bin ich gezwungen, es zu akzeptieren. Leichter wird es dadurch nicht. Es ist wie das Versinken eines Schiffes, während man selbst im Rettungsboot nebenhertreibt (blöder Vergleich, ich weiß): Man kann nichts machen, nur passiv zusehen und leiden - es ist nicht in der eigenen Macht...


Zitat:

Viel zu viel, viel zu gut, viel zu schön, viel zu perfekt.
Kann ja nicht perfekt gewesen sein, werden die Realisten sagen, war es aber...

Ohne das auf dich beziehen zu wollen (auch wenn es vielleicht einen Gedanken wert ist) stellt sich die Frage: Für wen?

Im Endeffekt war es letztendlich so, daß mein Traum ihre Hölle geworden ist. Das ist das "Lüge gelebt haben", von dem ich sprach. Ich kann mir nicht einmal sicher sein, wie lange es für sie nicht gut war. Diese Gedanken machen mich wahnsinnig. Die ganze Zeit schien es für beide so perfekt zu sein... es war so echt... Vielleicht ist es das, was ich nicht akzeptieren kann und es dennoch muß. Es ist einfach in keinster Weise nachvollziehbar. Gemeinsame Nächte, ihr Lächeln, die Sehnsucht nach dem anderen, die Wiedersehnsfreude jedes Wochenende, das ewige "Ich fahre noch einen Zug später heim", dieses große Gefühl der GEGENSEITIGEN Liebe - das alles kann doch keine Illusion gewesen sein. Das alles von heute auf morgen komplett negiert? Die Kälte, die Leichtigkeit mit der sie mich verletzen konnte (und das hat sie am letzten Wochenende getan - absichtlich), die fast totale Wandlung ihres Lebens und ihrer Persönlichkeit (soweit ich das beurteilen kann). Das alles verstehe ich nicht - es ist das große Paradoxon in meinem Kopf, daß mich noch immer jeden Tag aufs übelste quält. Das was am meisten weh tut. Ich kann weder die Realtität des einen noch die des anderen Extrems anzweifeln. Das macht mich wahnsinnig - wie um alles in der Welt soll man dieses große Unbekannte akzeptieren?


Zitat:

Narben sind ja in gewissem Sinne ganz interessant, schlimm ist nur, wenn sie ständig wieder aufplatzen. Irgendwie muß ich jetzt gerade grinsen.

Wegen dem Posting? *das nicht so ganz versteht*


Zitat:

Das falsche Gegenüber gewiß nicht. s.o.
Und genau, weil es sich richtig angefühlt hat (mit allen Abstrichen) kann es nicht falsch gewesen sein.

Meinst du, wenn du (mit dem Wissen von heute) die Zeit noch einmal zurück drehen könntest, daß es dann ein anderes Ende nehmen würde? Meinst du das du dich immer noch so erfüllt in dieser Beziehung fühlen würdest?

Wenn du es auf die harte Realität herunterreduzierst kommen sie deswegen nicht zurück zu uns, weil sie ohne uns glücklicher/zufriedener sind, oder? Ist es nicht genau diese Diskrepanz zwischen ihren und unseren Gefühlen, die es so schwer macht, so offensichtliche(?) Dinge zu akzeptieren? Die uns dazu bringt hier in philosophische Theorienstrickereien zu verfallen usw.?

Zitat:

Es mit einer anderen besser zu machen? Wie soll das gehen? Bei allem daran denken, wie war es damals, war das gut, dann mache ich es jetzt genau so, war es Mist, dann wird das jetzt geändert. Wo bleibt denn da das Natürliche, Spontane?

Es war bewußt provokant ausgedrückt. Ich frage mich halt, wie es werden wird, wenn ich irgendwann die nächste Beziehung habe. Werde ich dann vielleicht auf eine ganz andere Art und Weise glücklich sein - spontan und natürlich? Werde ich ich immer noch der Beziehung mit meiner Ex nachtrauern, sie als das nie wieder zu erreichende Optimum ansehen. In gewisser Weise schwingt eine ganze Menge Angst dabei mit.

Zitat:

Aufwachen im Sinne von, wach' auf und sieh die Dinge wie sie sind? Oder Aufwachen im Sinne von Augen auf und alles ist wieder gut bzw. besser?

Ich meinte eher das erste. Aufwachen im Sinne von Dingen erkennen, die mir zeigen, daß diese Beziehung nicht so großartig war (für mich), wie ich es immernoch denke und fühle. Einfach nur um mit der Sache besser umgehen zu können, den Schmerz des Verlustes geringer zu machen oder auch einen positiveren Blick in die Zukunft zu bekommen.

Wie oft habe ich hier schon diese "ihr hattet Recht, er/sie war nichts für mich, es geht mir besser ohne ihn/sie" Beiträge gelesen, nachdem sie zuvor - wie wir - von einem Scherbenhaufen, Ende des Traumes etc. gesprochen haben. In gewisser Weise würde ich mir wünschen, es auch so sehen zu können. Es würde sicherlich vieles einfacher machen...

ciao
rawside
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