seniler alter Zirkusaffe™
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"Hör endlich auf an Anetta rumzufingern und beweg Deinen faltigen Arsch in ihre Agentur! Der ganze Laden dient nur als Tarnung und..." - Horst lauschte am anderen Ende und wischte sich den Schweiß von der Stirn, während er sich von Bodo alles erklären ließ.
Nachdem Bodo aufgelegt hatte, drückte Horst wie benommen auf die Austaste seines Handys. "Horstilein, was ist denn los?" Anettas rot lackierte Fingernägel strichen von seinem Rücken vor auf seine Brust.
"Ich... muss nochmal zum Einsatz. Und Du... bleibst erst mal hier.", raunte der alte Tupper, zog sich die Hose hoch und sein Hemd an, verließ das Verhörzimmer und schloß es hinter sich ab.
Auf dem Weg warf er einen Blick in das Büro seines Teams "Richard, Du sorgst dafür, daß Frau Moser das Verhörzimmer nicht verlässt, und Du Michael kommst mit mir... wird Zeit, dass wir diese BBB-Agentur auseinander nehmen."
Wenige Minuten später trafen sie sich vor dem Agenturgebäude mit dem dort schon wartenden Bodo. Michael packte sein vom Staat gesponsertes Notebook aus und machte sich daran die Daten-CD, die er von Bodo bekam auszuwerten, seine beiden Kollegen stürmten unterdessen in die Agentur, die mehr als ein Team williger Damen beherbergte.
Oder besser beherbergen sollte... denn tatsächlich mussten die erwartungsvollen Beamten feststellen, daß das Gebäude komplett verwaist war, während Bodo gleichzeitig der Realität in's Auge blicken musste, daß sich auf der CD keine Personaldaten sondern nur ein russischer Rasierfetischporno befand.
Nur mit Mühe konnten sich die Herren des BKA von den bewegten Bildern lösen und die Jagd auf die Verbrecherbande aufnehmen.
Ungläubig betrat Bodo die Räume durch die von den Beamten aufgebrochene Tür.... doch nichts ... GAR NICHTS wies darauf hin, daß hier je eine Agentur war.
"Das können wir vergessen." bemerkte Tupper unnötig und fuhr sich nachdenklich in den Nacken "Bodo, welche Spuren haben wir abgesehen von der Moser noch?"
Bodo reagierte nicht... er war fassungslos, stürmte in ein Zimmer voller Kartons, die er wie ein Berserker durchwühlte und spie immer wieder Satzfetzen aus: "Es muss doch...! Irgendwo...! Gibt es doch nicht, daß...! Spinn ich?!"
"Bodo?" nachdenklich betrachtete Tupper das Treiben seiner rechten Hand "Was zum Teufel suchen sie?"
"Hinweise! Ich suche Hinweise! Ich...", Bodos Worte verstummten kurz, als er unter einem Karton ein surrendes Ding mit einem rhythmisch blinkenden Licht entdeckte, "Was ist das?! Eine Bo..Bobo..Bombe?!?"
"Reden sie keinen Unsinn!" Tupper zerrte den entsetzten Bodo auf die Beine "Das ist ein Anrufbeantworter."
"Raus hier!! Sofort raus hie... ein Anrufbeantworter? Natürlich. Ein Anrufbeantworter. Nur. Ein. Anrufbeantworter. Mal gucken, was er uns zu sagen hat.", sprach der völlig unter Strom stehende Bodo und und drückte auf den blinkenden Knopf.
"Wir sind aufgeflogen, Mädels." sagte eine Stimme, die Bodo heute schon einmal gehört hatte "Ich hab diesem Idioten von einem Bullen eine Story aufgetischt, um ihn zu verwirren, aber ich bin mir sicher, daß sie uns trotzdem besuchen werden." Bodo versuchte konzentriert die Stimme zuzuordnen.
"Kennen sie diese Frau?" Tupper drückte nocheinmal auf die Tasten des AB, um sich zu vergewissern, daß das alles war, und wie befürchtet blieb er stumm. "Ich denke ja, aber...", fing Bodo an, wartete ab bis Horst das Band nochmal abspielen ließ und schließlich fragte: "Und? Wer ist es nun?"
Bodo klatschte sich mit der Hand an die Stirn "Ich kann das einfach nicht glauben... Diese Frau hat mich sowas von auf den Arm genommen."
"Mann, Bodo... jetzt pack doch endlich aus, ehe ich hier noch festwachse!!", schimpfte Horst ungeduldig.
"Das ist doch die Moser..." ärgerte sich Bodo über die Begriffsstutzigkeit seines Vorgesetzten "Die hat doch praktisch schon gestanden, als ich losgefahren bin um ihren Laden zu checken... frag mich nur wie die telefonieren konnte, wir haben ihr doch das Handy abgenommen." kaum hatte er ausgesprochen, wusste er schon wer ihr diese Möglichkeit verschafft hatte - sein grandioser Chef.
"Kuck mich nicht so an.", entrüstete sich Horst, "Ich hab ihr... äh... keine Gelegenheit gegeben zu telefonieren. Wirklich nicht. Ich... äh... war die ganze Zeit bei ihr. Das macht doch alles keinen Sinn." rätselte er weiter und kratzte sich ratlos an seinem Kopf, worauf sein Toupet ein wenig hin- und herrutschte.
"Das können wir ein anderes mal klären!" winkte Bodo ab, er konnte sich schon denken was da gelaufen war - Horstilein wurde bei schönen Frauen immer schwach "Wichtiger ist jetzt, das wir wieder eine Spur finden."
"Nein, Bodo... sie hatte wirklich keine Zeit zu telefonieren, ich ... ähem ... hatte sie sogar an den Tisch gefesselt, während...", Horst wusste, das jedes weitere Wort unnötig war und setzte sich auf eine Kiste um nachzudenken.
Als ihm bewusst wurde, was das bedeuten musste, sprang er unvermittelt auf. "Schei*!" Horsts dümmlicher Gesichtsausdruck nötigte ihm noch eine Erklärung ab. "Sie ist entkommen... dieses Biest hat es irgendwie geschafft aus dem Polizeipräsidium zu fliehen, während wir durch die ganze Stadt hierher gegurkt sind." Prompt dödelte die Tatortmusik aus Bodos Jacke.
Eine SMS... und der Blick auf's Display war obligatorisch... "Frau Moser aus Zelle geflüchtet : - ( Greetz, Richard".
Lauter Diletanten, dachte Bodo verärgert "Horst, wir haben ein Problem!" Bodo schnappte sich den Anrufbeantworter und eilte zum Ausgang "Frau Tettagranda ist in Gefahr. Ich denke, so wie die hier aufgeräumt haben, werden sie auch keine Zeugen zurück lassen."
Horst war enttäuscht, meinte "Na gut... wollt grad vorschlagen, daß wir in's Puff gehen, aber wenn Du meinst...", rappelte sich auf und stieg in's Dienstauto.
In halsbrecherischem Tempo rasten sie durch die Stadt, ignorierten dabei diverse rote Ampeln, rammten ein Auto und lieferten mit einem tiefer gelegten Audi ein kleines Rennen.
"WEEEEEEEEEK!!!" - in der Hafenstrasse 7 kam das Auto schließlich zum stehen und ein zittriger Bodo, dessen Schultern an den Ohren hingen, blickte konsterniert starr gerade aus und stammelte: "Fä...fährst 'nen gaga... ganz schön heissen Reifen, Horst."
"War auch dringend nötig!" bemerkte der Hauptkommissar und zeigte auf das Mietshaus, in dem die Tettagranda wohnte, von dort drangen Schreie auf die Straße. "Hoffentlich kommen wir nicht zu spät."
Horst und Bodo rannten mit der Waffe in der Hand die Treppen hoch, brachen ohne Vorwarnung die Tür auf und vor ihnen standen ... Paul ... Angelina... der Penisköcher und zu ihrer Überraschung hielt die Schöne dem für die Polizisten Unbekannten eine Waffe an den Kopf: "Gebt mir sofort Eure Handys und Euren Wagenschlüssel oder ICH DRÜCK AB!!!"
Horst und Bodo wechselten einen verständnislosen Blick "Was soll das hier werden?" fragte Tupper die unberechenbare Frau.
"Ja, das rafft ihr nicht, ihr tumben Bullen. Den Kleinen hier hab ich heute morgen von der Strasse gelesen, falls ihr mir auf der Flucht mit dem Penisköcher in den Weg kommt. Dummerweise wurde er mir nach dem Diebstahl abgeluchst und ich musste ihn mir erst wieder besorgen. Und jetzt SCHIEB DIE SCHLÜSSEL RÜBER!! Am Flughafen wartet ein Flieger auf mich!!", zischte die entschlossene Italienerin.
In Gedanken darüber, was die Tettagranda wohl mit einem antiken Penisköcher anfangen wollte, händigte Bodo ihr sein Handy aus, sein Chef hingegen wollte nicht so kooperativ sein. "Frau Tettagranda, machen sie sich nicht unglücklich... Wir können über alles reden."
Aus dem Nebenzimmer platzte nun auch noch Anetta/Tajana in die Szenerie - vermutlich war sie über den Balkon der Nachbarwohnung eingestiegen und richtete ihre Waffe auf Angelina: "Das Spiel ist aus Schätzchen. Lass den Kerl los. Horst, Bodo... ich denke, ich schulde Euch eine Erklärung. Die Kleine hat's irgendwie geschafft meinen Ausweis auszutauschen und mir damit den Diebstahl anzuhängen und als ich mein Büro räumen musste, um die Identität meiner Mädels zu wahren, hat sie das Chaos genutzt und sich den Penisköcher wieder geschnappt, den wir ihr einen Tag zuvor abgenommen hatten."
Den beiden Polizeibeamten klappte baff der Kiefer runter, aber sie bekamen keine Zeit sich länger zu wundern, denn Angelina schubste den verstörten Paul auf Anetta und feuerte mit ihrer Waffe wild in die Luft, um den Schrecken der anderen auszunutzen und zu fliehen. Mit dem Köcher in der einen und der geladenen Waffe in der anderen rannte sie die Treppe hinunter und die Beamten und Anetta/Tatjana hinterher.
Ein Schuß fiel, Autoreifen quietschten und wieder ein Schuß, bis die drei Verfolger zur Haustür heraus gerannt kamen, leider sahen sie nur noch die Rücklichter eines Porsche GTI und auf dem Boden knieend einen eingenässten Zuhältertypen.
"Mein schöner neuer Fluchtwagen!", heulte der erst vor 10 Minuten aus Untersuchungshaft getürmte Bruno, "Heute ist einfach nicht mein Tag... verfluchte Angelina! Dieses gerissene Lu...! Und jetzt auch noch die Bullen! Und auch noch DIESE Bullen!".
Tupper platzte der Kragen wegen der Unfähigkeit der Kollegen im Vollzugsdienst "Geben diese Trottel den Häftlingen die Schlüssel in die Hand, bevor sie die Tür zumachen?" mit hochrotem Kopf wandte sich an Bodo "Du kümmerst Dich um ihn hier, und Du Anetta oder Tatjana oder wie auch immer du heißen magst, wirst mit mir diese Irre verfolgen." sagte es und stieg in seinen Dienstwagen. Bodo wunderte sich, wie Horst Anetta/Tatjana so schnell wieder vertrauen konnte, denn eigentlich wollte er sie noch fragen, wie ihr Anruf in der Agentur zu ihrer Geschichte passte..., aber die beiden waren schon davongebraust und Bodo war zu angepisst und zu sehr in seinem Stolz verletzt, weil er hier zum Strafdienst in Sachen Bruno abkommandiert wurde, um bei Horst deswegen über's Handy nochmal nachzuhaken.
Hauptommissar Tupper indes raste den schnell verschwindenden Rücklichtern des Porsche hinterher, während die Frau neben ihm wie am Spies ob seiner wahnsinnigen Fahrweise kreischte, er wusste, daß Bodo seine Entscheidung sie mitzunehmen nicht verstand, er verstand sie selbst nicht recht, doch er wollte so eine gefährliche Person nicht in den Händen Bodo Beutels lassen, sein Team hatte in dieser Nacht schon genug Fehler begangen.
Tupper holte rasch auf, er war ein verteufelt guter Fahrer, doch Angelina sah ihre Chance gekommen, als sie in der Querstrasse eine verschlossene Bahnschranke entdeckte... mit einem kreischenden Quietschen nahm sie die Kurve und bretterte mit Tempo 130 durch die Barriere, Holzsplitter prasselten links und rechts an die Scheiben und einen Sekundenbruchteil später brauste auch schon der protestierend tutende Güterzug hinter ihr vorbei - geschafft!
Geändert von Sam Hayne (12.01.2009 um 17:00 Uhr)
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