Zitat:
Zitat von misterwah
Ach Purple, erkenne doch endlich, das deine Beziehung ein Einzelfall ist. Die meisten Frauen und wahrscheinlich auch Männer sehen in diesem Verhalten extremes Klammern.
|
Ach, misterwah, erkenne doch, dass die meisten Frauen und Männer eben genau das nicht so sehen, wenn es sich um eine tragfähige und zukunftsträchtige Liebe handelt, die aus zwei sich gleichermaßen liebenden Menschen erwächst.
Mensch fühlt nämlich.
Und Liebe ist das Gefühl (und wird auch so definiert und verstanden), das an positiver Größe unübertroffen ist.
Immer da, wo Liebe beginnt eng zu werden, zu zwingen, zu schmerzen, verabschiedet sie sich oder ist nicht vorhanden.
Als Klammern wird das liebende Verhalten eines Partners nur dann empfunden, wenn er einem damit näher treten kann, als er uns nahe ist.
Da, wo ich Negativität empfinde, kann die entsprechende Positivität nicht anwesend sein.
Und genau dann beginnt nämlich deine scheinbare Logik sich selbst in ihrem Irrtum zu nähren.
Anstatt dann zu erkennen, dass das Gegenüber einem wohl doch nicht so nahe ist, wie man selbst es gerne hätte und zu erkennen, dass die gegenseitige Liebe nicht in einem ausgewogenen Verhältnis vorhanden ist, nicht in Ballance und Harmonie schwingt und die Beziehung so in einem Ungleichgewicht ist, wird sich lieber ein völlig widersinniger "Normalfall" von Liebe und Beziehung kreiert.
Da wird dann argumentativ eben Liebe zu einem unerschöpflichen Pool negativer Empfindungen und Gedanken und Beziehung führt man dann, weil man als Single nicht genug Probleme und Stress hat und alleine nicht unglücklich wäre.
Statt sich von einem unpassendem Partner, mit dem man nicht in Harmonie funktionieren kann, zu trennen, wird dann auf Gedeih und Verderb an dieser Beziehung festgehalten und auf eine bereits vorhandene Disballance nun auch noch mit noch mehr Negativität reagiert.
Natürlich mit dem Ergebnis, dann in einer mehr oder minder unzufriedenen Beziehung zu stecken und sich zu beschweren und all denen, die ihre Beziehung nach natürlichen und logischen Prinzipien leben und Liebe als LIEBE verstehen, zu bescheinigen, dass sie die absolute Ausnahme darstellen und quasi die "Unnormalen" wären.
Warum meinst du denn wohl, dass meine Beziehung ein Einzelfall ist?
Meinst du, dass sie das auch dann noch wäre, wenn ich mit ähnlich hirnrissigen Ideen und völlig desilliosniert ständig negative Energie in sie einfließen lassen würde?
Was meinst du wohl, was passiert, wenn mein Mann mich fünf Minuten nach einer liebevollen Verabschiedung noch aus dem Hausflur anruft, um mir nochmal zu sagen, dass er mich liebt und ich würde ihm daraufhin ins Ohr kreischen, dass ich mich eingeengt und geklammert fühlte?
Wäre das das Gefühl, das ich empfände, wenn mir mein Partner bedeutet, dass er an mich denkt und ich ihm wichtig bin, dann wüsste ich, dass ich ihn nicht genug liebe, um seine Liebe auch zulassen und genießen zu können.
Und würde mein Mann auf seine Liebesbekundungen hin mit einer solchen Reaktion konfrontiert sein, dann wüsste er das auch.
Sicherlich hätte ich dann keine Ausnahmebeziehung, sondern bestenfalls eine "normal bescheidene".
Schlimmstenfalls und wahrscheinlicher wäre ich verbitterter Single, würde mich seit Jahren durch kurzfristige und jedesmal ähnlich bescheidene Beziehungen hangeln und mich lauthals und bei jeder sich bietenden Gelegenheit lamentieren, wie schlecht doch die Welt ist.
Dann würde ich natürlich auch krakelen, dass Liebe so scheiße ist, Männer alle Schweine wären und sich der ganze Mist ja letzlich sowieso nicht lohnt.
Liebe nutzt sich übrigens nicht ab. Das darfst du mir glauben.
Das, was sich abnutzt und was du meinst und beschreibst ist etwas, was man irrtümlich für "die Liebe" halten will und wovon sich dann durch Abnutzung herausstellt, dass es keine Liebe ist.