Mir ist noch was eingefallen. Und zwar ist es ja sehr häufig so, daß viele Menschen die gerne und oft streiten im Grunde sich dann an Dingen hochziehen, die sie bei sich selber im Grunde nicht mögen und akzeptieren können. Die TE schreibt, daß sie in vorherigen Beziehungen mehr oder weniger ziemlich verletzt wurde bzw. viel Pech hatte und eigentlich froh über so jemanden wie ihrem jetzigen Freund ist.
Es könnte auch sein, daß die TE eigentlich im tiefsten Inneren ihrem Freund sehr ähnelt aber sie glaubt, vielleicht unbewußt, daß diese Eigenschaften dazu geführt haben, daß sie in vorherigen Beziehungen so verletzt wurde. Immer noch verletzt macht sie stellvertretend ihren Freund dafür verantwortlich, der ja immerhin die selben Eigenschaften besitzt. Und vielleicht steigert sich das noch, weil er "dann noch die Dreistigkeit besitzt" und mit sich selbst völlig zufrieden ist. In dem Zusammenhang wird da auch ein Schuh draus wenn die TE schreibt, daß sie sehr oft im Beisein seiner Eltern laut wird und zickt. "Sie sollen ruhig mitbekommen wie mißraten ihr Sohn ist, schließlich sind sie ja schuld daran wie ihr Sohn ist!"
Ist alles natürlich nur wilde Spekulation. Fest steht aber, daß Unzufriedenheit sehr häufig durch Projektion mittels Streit kompensiert wird. Das, was kritisiert wird, ist meistens das, was wir an uns selbst - ob gerechtfertigt oder nicht - nich mögen, nicht akzeptieren können. Aus welchen Gründen auch immer. Mit dem Gegenüber hat das aber in der Regel überhaupt nichts zu tun.
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