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Alt 22.04.2002, 21:37  
Kleines Mädchen
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Irgendwie Unglaublich oder ?

Ich habe in den letzten Tagen und an den letzten Abenden des Öfteren mal wieder ins Forum geschaut.
Viel gelesen, mir viel dabei gedacht... ich habe sogar teilweise an Menschen denken müssen, die ich nicht kannte, deren Problem mir aber sehr sehr sehr bekannt vorkommt.

Besonders Grüßen möchte ich an dieser Stelle APK und Ungeduldig.

Zum eigentlichen Unglaublichen:

Ich habe die letzten Wochen sehr gelitten...
Mein Ex-Freund hat die Beziehung nach 4 Monaten, nach sehr schönen 4 Monaten beendet,... und für mich kam alles sehr plötzlich.
An diesem Abend, als er vor mir saß, ich diese Kälte spürte, seine Gestik und Mimik eine ganz fremde war... brach eine Welt zusammen und noch heute bin ich dabei sie langsam wieder wiederaufzubauen zu versuchen.
Nach einem Schock der circa 30 Minuten andauerte, fing ich an zu weinen und ich konnte die nächsten 48 Stunden nichts anderes mehr tun als zu weinen. Ich hätte nie gedacht, wirklich nie gedacht, dass meine Kapazität an Tränenflüssigkeit so hoch ist. Ich bin fast daran erstickt,... und habe mich ganz schrecklich allein gefühlt.
Langsam habe ich mich versucht wieder zu regenerieren.
Ich hab den PC und den Fernseher stehen lassen, ich wollte schließlich nicht flüchten, ich wollte ausleben.
Ich habe Abends eine heiße Milch getrunken, gelesen und versucht irgendwie einzuschlafen. Tagsüber habe ich geredet, ... mit meiner Mutter, mit meinen Freunden, ich habe mir meinen ganzen Schmerz und meine Enttäuschung von der Seele geredet.

Bei mir spielten noch ein paar andere persönliche Faktoren eine Rolle und alles zusammen ließ mich zu dem Entschluss kommen eine Therapie zu machen....
Der Schritt dies wirklich zu tun ist aber groß, ich bin ihn bisher nicht gegangen...
Dann wollte ich es mit Johanniskraut-Kapseln probieren. Aber auch dort habe ich mir nach der zweiten Einnahme gedacht, dass es doch besser wäre, alles mit mir selbst, ohne medizinische Hilfe auszumachen.

Mit mir, meinen Gedanken, ... und meinen Freunden.
Er hat es mir nicht leicht gemacht,
ich weiß, dass ihm viel an mir liegt, er kann nur keine Beziehung mit mir führen... einfach weil zB die Verpflichtung zu groß ist... und das Gefühl nicht groß genug um diese für ihn große Aufgabe zu bewältigen. Bis ich das verstanden habe, hatte ich viele schlimme Momente, Tage, Nächte, Stunden...
Wir machten ab uns nicht voneinander zu distanzieren und wir wussten auch, dass wir uns weiterhin an jedem Wochenende begegnen würden.
Ich freue mich immernoch ihn wiederzusehen, lebe eigentlich nur noch von Wochenende zu Wochenende......
....und weiß, dass es ein Ende haben muss.

Gestern war das Ganze zwei Monate her.
Mittlerweile fehlt mir seine alltägliche Nähe immer weniger, das Verlangen nach ihm ist aber nach wie vor groß... und manchmal schon fast unerträglich.

UNGLAUBLICH finde ich, dass ich diese Gedanken, von denen ich nun sehr wenige versucht habe zu beschreiben hier schon sehr, sehr oft gelesen habe.
Da habe ich das gute Gefühl bekommen wirklich nicht allein mit diesem Problem zu sein.

Diese Übereinstimmungen.... diese Vorwürfe, die man sich selbst macht... genau die Gedanken die seit langen in meinem Kopf umher schwirren.... viele von Euch können diese Gedanken mit mir teilen und das finde ich unglaublich.
Denn auch, wenn mir viele Freunde sagten " So geht es jedem mal " dachte ich mir immer: ja, aber ich... ich habs doch so viel schlimmer, so ist es bei sonst niemandem, etwas ganz spezielles.
Und nun - musste ich feststellen: das was mich so fertig macht, ist etwas alltägliches, eine 0815-Story wenn man so will.... und dazu auch noch eine, die sich immer wieder wiederholen wird.

Es beruhigt, es macht aber auch Angst.

Es gibt trotz diesen Übereinstimmungen aber doch Unterschiede.
Was meint ihr, ist es schlimmer.... jemanden so zu verlieren, dass man ihn nur als guten Freund behält (soweit das möglich ist) oder ist es vielleicht noch blöder, sag ich mal so, wenn er/sie den Kontakt komplett abbricht ?

Das, vor dem ich am meisten Angst habe... ist, dass er jemand neues kennenlernt.
Das dieses Mädchen in seine Augen sehen darf, seine Hände spüren darf... seine Nähe bekommt,.... " meinen " Platz in seinem Bett einnimmt...
Ich bin mir sicher,... dass ich DANN so tief falle, dass ich nicht nach zwei Monaten zumindest so tun kann, als würden meine Gedanken von Tag zu Tag klarer werden.

Hm?

Wäre schön, wenn sich der ein oder andere von Euch dazu berufen fühlen würde mir etwas zu antworten.

Christin
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