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Alt 01.10.2011, 21:56  
Purpleswirl
abgemeldet
Du solltest tun, was DU tun willst.

Und wenn das bedeutet, dass du den Leistungssport verlässt und eben später dein Leben mit einem erlernten Beruf bestreitest und ein ganz "normales" Leben führen willst, dann ist das so.
Schließlich stirbt niemand, wenn du mit dem Sport aufhörst.

Dass das eine schwierige Situation für dich ist, weil du weder Trainer noch Eltern enttäuschen willst, ist klar.
Aber weder deine Eltern noch deine Trainer müssen dein Leben leben, das du selbst gerade nicht glücklich findest, und wenn du ihnen wirklich wichtig bist, dann wollen sie für dich das Beste.

Dass deine momentane Situation für dich nicht das Beste ist, bemerkst du bereits und wenn du auf diese Warnsignale nicht hörst, wirst du vielleicht mal eine erfolgreiche Sportlerin sein, die aber keine glückliche junge Frau ist und wohlmöglich hast du dann schwere psychische Probleme. (Du wärest nicht der erste Leistungssportler, dem das passieren würde -..., wenn du es bis dahin schaffst und nicht vorher in der Klinik landest.)

Ich würde sicher anders reagieren, wenn es hier um zwei, drei Trainingseinheiten pro Woche und ein bisschen Pipifax ginge, denn etwas Durchhaltevermögen und Engagement kann man durchaus von einem jungen Menschen verlangen.
Aber die Belastung, die dir da zugemutet wird, geht eindeutig über deine Kräfte und davon hast auch du keinen unbegrenzten Vorrat.
Wo fand deine Kindheit statt, wo findet deine Jugend statt?

Du bist jetzt 16 Jahre alt und durchaus in einem Alter, wo du gleichsam lernen solltest/musst, dich für deine eigenen Belange stark zu machen und besonders, wenn es an deine Gesundheit und dein Seelenheil geht, musst du für dich selbst kämpfen.
Also scheue dich nicht, zunächst deinen Eltern deutlich zu sagen, dass du leidest und dass du das nicht mehr länger möchtest.
Spiel das nicht herunter, sondern lass deine Eltern wissen, dass es dir wirklich schlecht damit geht.
Und wenn sie das verstehen, dann werden sie deinen Wunsch respektieren und dich in deiner Entscheidung auch unterstützen.

Keine Ahnung, ob du selbst vielleicht erstmal eine Pause möchtest, um es in ein paar Monaten eventuell wieder zu versuchen oder ob du ganz aussteigen willst (denn dir ist natürlich klar, dass dein Leben auch viele nächste Jahre nicht anders aussähe, wenn du diesen Weg weiter verfolgst),
aber DU solltest entscheiden, wie es für DICH weitergeht und niemand sonst.

Ich wünsche dir viel Kraft für deine Entscheidung - egal, wie sie auch immer aussehen mag.

Geändert von Purpleswirl (01.10.2011 um 22:08 Uhr)
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