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Alt 19.04.2012, 10:03  
Cremore
Junior Member
 
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Beiträge: 14
Hallo lilizoe,

tut mir leid, dass ich dir erst jetzt wieder antworte, aber die Zeit hat es leider nicht eher zugelassen.

Ich bin ehrlich, wenn ich sage, dass ich einige Beiträge zu deinem Thema gekonnt überlesen habe. Denn ich selber halte nicht viel davon, dass sich ein Kind in schlaf weint bzw. sogar schreit. Das ist nicht die Lösung, sicherlich sollte man konsequent sein, aber nicht auf diese Art und Weise.

Deine Geschichte liest sich fast wie meine. Da ich eigentlich keine Kinder bekommten konnte, halte ich unsere Maus für ein kleines Wunder und möchte sie gut es geht beschützen, sie verstehen und ihr helfen. Deshalb habe ich anfangs immer an ihrem Bett gesessen wenn sie einschlafen sollte, habe sie gestreichelt und ihre Hand gehalten. Es hat mich echt manchmal an den Rande des Wahnsinns gebracht. Stunden über Stunden habe ich versucht sie ruhig zu bekommen. Sie hat geschriehen, sobald ich nur versucht habe mich von ihrem Bett zu entfernen. Ich habe versucht sie paar mal schreiben zu lassen, aber das half nix. Mir ging es dabei hunde elend und sie hat sich total in rage geschriehen, so dass ich sie komplett umziehen musste.
Dann hat sie eine Erkältung bekommen und war nachts sehr oft wach, also habe ich, damit mein Partner wenigstens schlafen konnte, meine Matratze mit in ihr Zimmer genommen. Weiterhin war ein Grund für mich, dass sie es nicht verlernen sollte in ihrem Bett zu schlafen. Das ganze ging gut 3 Monate. Nachdem das dann auch kein Zustand mehr war, habe ich für mich entschlossen von heute auf morgen was ändern zu müssen.
Meine Entscheidung war, dass sie alleine lernen muss einzuschlafen und dennoch keine Angst hat. Das sie Gewissheit hat, dass jemand da ist!

Um dir schon mal einen Lichtblick zu geben, mit der Krippe wird vieles besser. Zumindest wenn man kompetente Erzieher hat.
Nach einem langen Gespräch mit unser Bezugsbetreuerin habe ich erfahren, dass ihr in der Krippe zum einschlafen nicht mehr die Hand gehalten wird und sie es dennoch schafft alleine einzuschlafen. Das war für mich der Tag, an dem ich versuchen musste konsequent durch zu ziehen, was ich mir vorgenommen habe!
Also bin ich nach Hause mit ihr und habe meine Matratze wieder in Schlafzimmer geräumt. Wir haben ihr Zimmer wieder hergerichtet und gegen Abend begannen wir mit unserem Abendritual. Das heißt, ich habe die Rollos runter gemacht und nur ein kleines Licht an. Dann habe ich sie umgezogen und dann durfte sie sich wie immer ein Buch raus suchen. Man merkte ihr an, dass sie sehr wohl verstand, das heute etwas anders ist.

So haben wir also das Buch angeschaut und ich habe sie in ihr Bett gelegt. Dann habe ich lange mit ihr geredet, habe ich gesagt, dass sie ihr Bett hat und Mama und Papa ihr eigenes Bett. Das sie keine Angst haben braucht, weil wir immer da sind und nie zulassen würden, dass ihr was passiert. Sie uns rufen kann wenn sie Angst hat oder etwas brauch. Das sie schon ein großes Mädchen ist und die Mama sich wünscht, dass sie schön schläft in ihrem Bett.
Und so weiter.. Ich habe ihr versucht alles zu erklären. Dann bin ich raus gegangen und habe ihr auf dem Weg immer wieder gesagt, dass alles gut ist und die Mama da ist. Dann habe ich das Licht im Flur angelassen und die Tür richtig weit auf. Danach bin ich in die Küche und habe abgewaschen, etwas aufgeräumt und so weiter. So, dass sie mich entweder ab und zu sah, bzw. zumindestens hörte. (Habe ich mal gelesen, dass Kinder dann eher glauben das noch jemand da ist). Und was soll ich sagen, es hat funktioniert. Wenn sie mich gerufen hat, dann bin ich nochmal hin und habe sie gestreichelt.

Es gibt sicherlich den einen oder anderen Tag, an dem sie von selber raus kommt. An dem sie 20 mal nach uns ruft oder sich andere Dinge einfallen lässt, aber gerade dann ist es für mich wichtig mir die Zeit für sie zu nehmen. Sie will ja nicht spielen oder sonst was, sie will einfach nur, dass ich ihre Hand halte. Manchmal, wenn sie noch total aufgekratzt ist, dann legen ich mich zu ihr und streichel sie. So das sie zur Ruhe kommt. Wichtig ist es dann nur, noch bevor sie einschläft wieder raus zu gehen. So das sie das bewusst mitbekommt. Sonst wird sie wach und sucht dich!

Und ehrlich gesagt, es kommt auch bis heute noch vor, dass sie ab und zu bei uns im Bett schläft. Warum auch nicht? Sicher sind es vom Platzmangel her für mich nicht die schönsten Nächte, aber wenn sie so energisch meine Nähe sucht, weil vielleicht über den Tag hinweg was passiert ist oder wir zu wenig Zeit für einander haben, warum sollte ich sie ihr dann verwehren??

Kinder sind was einzigartiges und das du dein Kind liebst, merkt man, denn sonst würdest du dir nicht so viele Gedanken machen sie besser verstehen zu können. Du würdest sie wohl auch einfach schreien lassen, damit du deine Ruhe hast.

Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Anregungen geben! Und es kehrt etwas Ruhe ein.

LG
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