zu Blaine #2
Erlösung
Träumt er nur, was er da sieht?
Ist es Zufall, dass er hier steht?
Dichte Rauchschwaden und kaltes Metall
Weinende Mütter und Kinder überall
Die Waffen der Männer gegen ihn gerichtet
Zum Schutze ihrer Familien verpflichtet
Zielen sie auf den, der alles zerstörte
Ein Land, das einst dem König gehörte
Sie sehen ihn, verhüllt in hellem Feuer
Brüllen ihm zu, er sei ein Ungeheuer
Sie sind versucht, ihn zu verjagen
Kannten sie ihn nur aus Mythen und Sagen
Doch war er wirklich, aus Fleisch und Blut
Sein Geist geknechtet, von weißer Glut
Gefieder so rot wie die Abendsonne
Sein Schicksal nahm ihm alle Wonne
Inmitten der Menschen sah er sie
Ihr Anblick war es, der ihm letzte Kraft verlieh
Kaum erhob er sich und schlug die Flügel auf
Nahm sein Schicksal seinen letzten Lauf
Pfeile durchstießen seinen Rumpf
War sein Tod der Männer größter Trumpf
Doch nicht nur ihn hatten sie getroffen
Auch sie, deren Arme sich um ihn geschlossen
Rot wie Blut, das aus ihren Wunden lief
Loderte das Feuer, das ihrer beider Namen rief
Sie waren füreinander zu sterben bereit
War es doch wahre Liebe für die Ewigkeit
Die Männer legten ihre Waffen nieder
Als zu Asche wurde das Gefieder
Und das Mädchen, verlassend jene Welt
Ihren Geliebten in den Armen hält
In der bleichen Asche des verbrannten Reichs
Verstanden die Menschen, was es zu lieben heißt
Nicht sein Feuer war es, das ihnen ihr Heim genommen
Sondern die Liebe, die sie verwehrt und nie bekommen
Nach und nach erlosch das Feuer
Doch sah niemand mehr ein Ungeheuer
Dort saß ein Mann, durchbohrt von Pfeilen
So schrie er mit aller Kraft die letzten Zeilen
Seht, ich habe euer Reich zerstört
Doch auch ihr nahmt mir, was euch nicht gehört
Brecht über mich herein wie Donnergrollen
Doch ich hab‘ euch nur erlösen wollen
Von diesem dunklen, bösen Reich
Das des Königs schwarzem Herzen gleicht
Tötet mich, doch ihr werdet sehen
Euer Reich wird wieder auferstehen
Wie ein Phönix aus der Asche, jung und voller Leben
Wird das neu gebor‘ne Reich euch ein erfülltes Leben geben
© by Calla Bryn Sturgis
Edit: bitte nicht davon beirren lassen, dass dieses "Gedicht" und auch das davor keinen Sinn ergibt, die Haupthandlung ist ohnehin eine völlig andere. Die sind so ziemlich aus dem eigentlichen Kontext gerissen. Und ja... "reim dich oder ich fress dich". Grundregeln der Metrik habe ich nicht berücksichtigt.