Thema: ich und ich
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Alt 18.08.2014, 14:15  
Bond.James
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Hallo Parabell,

Was in deinem Kopf vorgeht, wenn du an Essen denkst, ist für uns schwer zu sagen.

Ich kann dir nur sagen, was es bei mir evtl. gewesen sein könnte und du kannst ja mal gucken, ob du was für dich da rausziehen kannst.
Zu der Zeit, als ich dauernd am Essen war, war ich doch eine andere Person.

Ich hab selten ausgesprochen, was ich will und was ich denke (vielleicht stopft man sich ja deshalb immer das Maul), es war falsch zu meinen Bedürfnissen zu stehen und es soll erst mal allen anderen gut gehen. Ich hab mich immer für alles schuldig gefühlt (mit dem ständigen Essen will man sich wohl beweisen, dass man sogar in den einfachsten Lebensbereichen versagt; Fressen um sich anschließend noch schlechter zu fühlen, sozusagen eine Art Selbstsabotage).
Im Großen und Ganzen war es wohl einfach die fehlende Selbstakzeptanz und die ständigen Schuldgefühle, die zum Essen verführten.

Wenn man zum Kühlschrank läuft, ist einem das alles natürlich nicht bewusst. Man denkt, dass es nur die Lust auf Essen ist. Dabei spielen sich im Hintergrund ganz andere Filme ab.

Mit der Trennung von meinem damaligen Partner kam dann der Umbruch. Die persönliche Veränderung leitete eine gewollte Veränderung im Essverhalten ein. Wahrscheinlich um mir zu beweisen, dass ich mehr drauf habe. Seitdem muss ich eigentlich über Essen nicht mehr nachdenken. Der Verzicht ist mir sehr leicht gefallen und das ist auch heute noch so.
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