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Alt 12.04.2016, 17:30  
Stan90
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Zitat von PIcasso1989 Beitrag anzeigen
Die SPD war eine Arbeiterpartei.
Es gibt immer weniger (Fabrik) Arbeiter.
Es gibt immer weniger SPD-Wähler.
Das ist mit Sicherheit EIN Faktor. Merkel hat es als Politikerin die letzten 11 Jahre wahnsinnig gut geschafft, das Versagen ihrer Partei auf den Juniorpartner abzuwälzen (FDP) und den Erfolg der Regierung für sich selbst in Anspruch zu nehmen - Der erfolgreiche Mindestlohn - hat die SPD dafür an Stimmen gewonnen? Nö.

Dazu kommt, dass Gabriel ungefähr gar nicht sympathisch ist. Er spricht geradeaus, wirkt aber trotzdem arrogant. Eine sehr unglückliche Kombination. Mit Steinbrück als Kanzlerkandidaten hatte man damals eine der letzten seriösen Personen in der Parteiführung verbrannt, das habe ich damals sehr schade gefunden.

Die SPD muss sich dringend neu erfinden. Ich denke eine Legislaturperiode Opposition und eine komplettes Austauschen der Führung würde da sehr gut tun. Die zweite Reihe bei der SPD, in meinen Augen zumindest mal Oppermann und Kraft, sind immerhin mal nicht solche Unsympathen wie Gabriel und Nahles. Bei den beiden konnte selbst ich das Kreuz nicht mehr über mich bringen.

Auch die langfristige Entwicklung, dass die CDU stärker ins Zentrum gerückt ist und den rechten Flügel aufgegeben (bzw. in Bayern gelassen) hat, führte dazu, dass in der politischen Mitte stärkerer Konkurrenzdruck herrscht. Die SPD hat es leider verpasst, sich klar zu positionieren. So ist das linke politische Spektrum absolut fern der SPD, welche aber gleichzeitig auch in der Mitte gegen eine moderate CDU verliert. Eine sehr unglückliche Situation. Ich sehe eigentlich nur zwei Möglichkeiten, beide mit einem großen personellen Umbruch. Entweder, die SPD rückt wieder nach links und drängt die Linkspartei aus dem Bundestag bzw. knapp an die 5%-Grenze. Das würde auch viele "Protestwähler" (Linke, die aus Frust gegen sich wählen zB. AfD) wieder zurückgewinnen.

Oder man will im halb-linken Zentrum bleiben - dann muss man einen harten Kurs gegen die CDU fahren und darf sich eigentlich nicht mehr als Juniorpartner verkaufen. Diese Option ist eigentlich nur denkbar, wenn Merkel nicht mehr ist. Denn dann würde auch die CDU wieder etwas mehr "Platz" machen in der Mitte.

Aber dieser Wischi-Waschi kurs, nicht links und auch nicht Mitte, das ist für die SPD auf lange Sicht der Untergang. Die Partei muss sich nur endlich aufraffen. Sonst ist es bald um die wichtigste Partei der Deutschen Geschichte geschehen.

Geändert von Stan90 (12.04.2016 um 17:35 Uhr)
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