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Alt 02.01.2017, 16:56  
Sailcat
lass das!
 
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Beiträge: 35.596
Zitat:
Zitat von 0815Nick Beitrag anzeigen
Also von sofort kann ja keine Rede sein, denn meist ist es genau umgekehrt gelaufen.
Ich hab's tatsächlich schon so erlebt, daß jemand mir aus dem Blauen heraus seine Probleme auf die Nase gebunden hat.
Das fand ich dann schon schwierig, denn prinzipiell bin ich so gestrickt, daß ich da nicht brüsk reagiere und auch nicht mit bla bla antworten möchte, also den Anderen ernst nehmen möchte.
Aber so ohne Vorwarnung ist das quasi eien Überrumpelung.
Vergleichbar mit dem Beispiel, das Silvana mit der alten Frau gebracht hat.
Das sind Situationen, die ich auch unangenehm finde.

Zitat:
Irgendwann fragt jemand was ist.
Und man lehnt es ab darüber zu sprechen.
Diejenigen lassen aber nicht locker und bohren weiter, wollen es unbedingt wissen und versprechen oft vorab ihre Hilfe.
Sich dann zu öffnen war bis jetzt immer ein Fehler.
Ja, da bin ich ganz bei dir. Sowas finde ich auch beknackt. Wenn jemand nicht drüber reden möchte, finde ich nachbohren ätzend. Da braucht man, neben der Bereitschaft sich überhaupt darauf einzulassen, auch ein bißchen Fingerspitzengefühl.
Wer aber gar nicht wirklich wissen will, was los ist, sollte nicht fragen.
Andererseits gibt es aber auch diejenigen, die alles abblocken und es dem Anderen unendlich schwer machen, und am Ende dann doch beleidigt sind, wenn der dann aufgibt, weil er auernd vor die Wand läuft.
Es gibt, wie schon gesagt, so viele verschiedene Situationen.

Zitat:
Wer natürlich mit seichtem "Buhuu!" rechnet und dann hört wie mies es jemandem wirklich geht, ist es nicht wirklich überraschend das sofort Reißaus genommen wird.
Oder man öffnet sich und hört dann nach 10 Sekunden und für die nächste Stunde, wie schlecht es dem Anderen doch geht.
Auch sehr hilfreich.

Zitat:
Zitat:
Das hab ich so noch nicht gelesen, sondern vielmehr so, dass oft gemeint wird durch eine positive Grundeinstellung wäre alles gleich viel erträglicher.
Das mag manchmal schon stimmen, es gibt ja auch Menschen, die aus jeder Mücke eine Mammut und es sich so selbst schwer machen.
Ich meinte aber jene, die meinen, nur weil jemand nicht über seine Probleme spricht, hätte er keine und wäre quasi ein Glückskind.
Das habe ich hier schon öfter gelesen und jedes Mal den Kopf geschüttelt.
Vielleicht, weil ich selbst ein Typ bin, der eher selten einfach so über seine Befindlichkeiten (Probleme, Schwächen, Traurigkeit) Auskunft gibt, was aber nicht heißt, das mir die Sonne aus allen Poren scheint.
Ich finde das schon ziemlich anmaßend, wenn jemand meint, andere hätten es so viel leichter, nur, weil sie nichts darüber sagen.
Das ist für mich die gleiche Kategorie wie diejenigen, die dich fragen, wei es dir geht, nur um möglichst schnell dann wieder über sich selbst zu quatschen.

Zitat:
Jemanden der z.B. Depressiv ist zu sagen er solle einfach das Positive sehen ist ein Vorschlag der an stumpfer Absurdität kaum zu überbieten ist.
Da gebe ich dir recht. Aber das ist dann auch eine ernstzunehmende Krankheit und ganz anders zu bewerten.

Zitat:
Was mich angeht, ich erwarte inzwischen gar nichts mehr von meinen Mitmenschen.
Na, von Fremden nicht, da geht's mir genauso. Aber von denen, die ich als Freund bezeichne schon. Ich finde, von denen darf ich auch etwas erwarten, und zwar genau das, was sie von mir auch erwarten dürfen.

Zitat:
Oh ja, die meisten Menschen sind total überfordert.
Meistens damit sich Gedanken um belanglosen Schrott zu machen und dabei nicht zu vergessen weiter zu atmen.
Das einerseits.
Andererseits, ich gebe ehrlich zu, ich bin mit jemandem, der sehr depressiv ist auch überfordert. Aber nicht, weil ich kein Mitgefühl habe oder meine Ruhe haben will, sondern weil ich weiß, daß ich gar nicht helfen kann und mich das sehr traurig macht.
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