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Alt 12.02.2017, 23:00  
Yunia
Junior Member
 
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2 Jahre Freundschaft+ / Beziehung?! Was denn nun?

Hey ihr Lieben,

ich habe schon lange überlegt, hier nach Tipps zu meiner aktuellen Situation zu fragen, aber irgendwie kam ich mir dabei immer etwas doof vor

Grundlegend geht es um Folgendes: Ich bin 22 Jahre alt und studiere etwas Technisches mit hohem Männeranteil, wohne jedoch noch mit meinen 2 Hunden zuhause. Seit nunmehr fast 2 Jahren habe ich etwas mit einem Mann (24) aus meinem Studiengang am Laufen, bin vermutlich hilflos in ihn verliebt und weiß einfach nicht mehr weiter! Nun von vorne:

Das 4. Semester begann. Wir hatten nun wirklich alle Kurse ausnahmslos zusammengelegt, verbrachten viel Zeit zusammen und zu 2. An der Uni. Ich kam zum Lernen zu ihm, wir machten ein Referat bei mir. Gingen zusammen mit ein paar anderen oder alleine in die Stadt, redeten dabei unglaublich viel zusammen und hingen besonders nach Alkoholkonsum aneinander. Wir teilten immer intimere Dinge unseres Privatlebens miteinander und redeten bis spät in die Nacht, obwohl wir am nächsten Tag früh raus mussten. Nach einer langen Nacht in der Stadt, bot er mir an, dass ich bei ihm schlafen könne, damit ich meine Mum nicht mehr aufwecken müsste, da ich außerhalb der Stadt wohnte. Wir gingen zusammen zu ihm, redeten glaub ich noch ein, zwei Stunden bevor wir in seinem Bett einschliefen.
An diesem Punkt dachte ich mir: „Wenn er bis dahin nicht unternommen hatte, selbst nach Alkohol und ich in seinem Bett... Na dann wird er ja nie was machen“.
Ich bekam ein Auto, wurde flexibler und er brachte mich nach jedem Tag mit seinem Fahrrad bis zum Auto. Wir redeten dort, umarmten uns und verabschiedeten uns. In den Freistunden saßen wir in der Sonne und massierten uns gegenseitig.
Eines Tages verabredeten wir uns an seinem Sportplatz: er wollte seine Sportart, welcher er wirklich extrem nachgeht und großen Spaß daran hat, näherbringen. Wir spielten zusammen und zwar nur wir beide, bis es dunkel war. Es war Mai und er sagte, er habe noch nie solange gespielt. Wir hatten großen Spaß, er fragte mich über meinen Ex-Freund aus, ich erfuhr, dass er schon seit einigen Jahren Single ist und seitdem nur ein paar One-Night-Stands hatte.
Ich wollte nicht, dass der Tag hier endet und so fragte ich ihn, ob wir bei ihm nicht noch die erste Folge einer Serie, welche er mir zeigen wollte, sehen wollen. Er kannte schon die ersten Staffeln, schaut sie jedoch trotzdem mit mir und nachdem es schon spät war und ich extrem müde, bot er mir an, bei ihm zu schlafen. Wir redeten, machten Fotos und hatten Spaß. Als das Licht schon aus war, wollte er mir eine Hand-Massage geben, was darin endete, dass wir Händchen haltend einschliefen. Mein Herz schlug zu diesem Zeitpunkt extrem und ich konnte mein Glück kaum fassen. Am Morgen kuschelten wir noch etwas und ich fuhr nachhause.
Die Zeit schritt voran und wir trafen uns öfter in der Woche bei ihm. Jedes Mal schlief ich bei ihm, wir schauten die Serie, kochten zusammen. In dieser Zeit küssten wir uns zum erstem Mal. Seine Worte: „Wenn ich das jetzt tue, dann wird es nie wieder so sein wie vorher.“ Zum ersten Mal war ich mir unsicher, ob ich das wollte, da ich bisher immer nur an Kuscheln mit ihm gedacht hatte, nie mehr. Es geschah jedoch und nach ein paar Treffen hatten wir auch das erste Mal Sex miteinander. Zum einen war ich der glücklichste Mensch, zum anderen machte ich mir Gedanken, was das zwischen uns war.
Nach einem Monat sprach ich ihn darauf an und er sagte, dass es schon mehr als nur reiner Sex sei, er steht auf mich, jedoch ist er noch nicht in mich verliebt. Für mich brach eine Welt zusammen, weil ich das so nicht kannte. Ich brach in Tränen aus und wollte nach Hause fahren. Ich habe ihm gesagt, dass ich schon weiter bin und mehr empfinde. Er bat mich jedoch zu bleiben, da es mir zuhause nur noch schlechter gehen würde und wenn ich jetzt gehen würde, wäre das doch das Ende zwischen uns. Ich blieb die Nacht, machte jedoch kein Auge zu und weinte, während er am anderen Ende des Bettes schlief.
Nachdem ich einen klaren Kopf hatte, sagte ich, dass ich darüber nachdenken musste, ob ich das noch will und er meinte ich soll es mir überlegen, küsste mich in der Öffentlichkeit und sagte „Es könnte wunderschön werden.“
Schlussendlich bat ich ihn darum, dass er es ehrlich sagen muss, wenn er sich sicher ist, dass da bei ihm nichts mehr kommt und nach weniger als einer Woche war wieder alles beim Alten. Wir verbrachten Wochenenden zusammen, kochten und frühstückten, küssten uns jedes Mal zum Abschied, er wollte mich seinen Freunden vorstellen und betitelte mich als seine Freundin. Er gab mir einen Kosenamen, wollte mich ständig sehen (selten sahen wir uns mehr als 3 Nächte nicht privat).
Wir lernten bei ihm für die Prüfungen, d.h. ich war für circa 3 Wochen fast permanent bei ihm, gingen zusammen einkaufen, machten Spaziergänge Arm in Arm, betrachteten den Sternenhimmel bei Nacht, gingen zusammen Baden, ich brachte meine Hunde mit, wir redeten darüber, wo wir uns (individuell) in 5 Jahren einmal sehen. Es war einfach perfekt! Ich wusste jedoch, dass nächstes Semester das Praxissemester anstand, welches er vermutlich in seiner Heimatstadt machen wollte (1 Stunden entfernt).
Am Ende der Prüfungszeit, Ende Juli, fuhren wir zusammen in den Europapark. Er wollte für mein Essen beim Restaurantbesuch zahlen und ich sah es in seinem Blick, wie er mich ansah... so können nur Verliebte gucken. Diesen Blick sah ich die nächsten 2 Tage immer wieder. Ich war so glücklich! Nur ich wusste, dass er bald weg sein würde.
Nach unserem Ausflug lud er mich noch einmal zu sich ein, bevor er dann weg sein würde. Ich hatte vor, mit ihm über alles zu reden, wie es weitergehen sollte etc.
Doch das Schicksal wollte es anders, er brach sich beim Sport die Hand, musste ins Krankenhaus und das Treffen viel aus.
Ich bekam Panik, wollte danach noch zum ihm kommen, er lehnte ab, da er morgen früh arbeiten musste. Am nächsten Tag wollte ich ihn nach der Arbeit sehen, er sagte jedoch, er würde gleich nach Hause fahren wegen dem Praktikum und der Hand.
Unschlüssig wo das enden sollte, kam ich nach Absprache kurzerhand zu ihm in die Arbeit, wir redeten etwas, aber nicht richtig und ich fuhr ihn nach Hause. Ich wollte noch mit reinkommen, aber er wollte keine so traurige Verabschiedung, gab mir keinen Kuss, wollte einfach nur sehen wie es weitergeht, nichts planen. Er wollte nicht, dass ich unter der Woche mal zu ihm komme und war total anders, abweisend. Mit den Worten „Das hier ist ja nicht das Ende.“ stieg er aus meinem Auto und ich fuhr mit Tränen in den Augen nachhause.
Die nachfolgende Zeit war schlimm. Ich lag tagelang im Bett, weinte und konnte nichts essen. Ich schrieb ihm Nachrichten, verzweifelt, wollte ich wissen, wie er jetzt zu mir stand. Wie es bei ihm aussah und wie er fühlte. Er las sie, es kam jedoch keine Antwort. Ich entschuldigte mich, bat um eine Antwort und irgendwann kam sie: „Ich bin nicht wütend auf dich!“ Kurz angebunden erzählte er von seiner Hand und das war es. Ich wollte mich ablenken, Freunde waren keine da, also musste ein neues Hobby her, bei welchem ich mir kurzerhand auch die Hand brach.... Als ich ihm schrieb, dass ich operiert werden muss, kam zum ersten Mal seit 2 Wochen eine richtige Antwort zurück und eine kleine Konversation entstand.
Die Zeit verging und ich hatte ein Vorstellungsgespräch für ein Praktikum in seiner Stadt (nicht geplant!). Wir verbrachten seine Mittagspause zusammen und er fragte zum Abschied, wann ich denn mal wieder hier bin und sagte mir, wann er wieder in meiner Stadt sei.
Zu einem Treffen kam es jedoch nicht, da es dann von ihm aus doch nicht gepasst hat.
Als ich Ende August meine Wohnung dort bezog, sahen wir uns wieder. Er wollte mir eine Stadtführung geben, doch stattdessen landeten wir bei mir, er massierte mich und versuchte sich langsam anzunähern, was ihm auch gelang. Wir hatten wieder Sex. Die Zeit bis Weihnachten war wechselhaft. Ich war allein, schrieb ihm viel zu viel, fragte nach Treffen, war verzweifelt oder belangloses Zeug. Wir trafen uns dennoch oft, jedoch habe ich das Gefühl, dass er nur nach der Arbeit, schnellen Sex, etwas Warmes zu Essen und Entspannung vor dem Sport bei mir suchte. Er kam nur an den Tagen zu mir, wo er danach zum Sport ging. Wir trafen uns zwar auch am Wochenende, er schlief in meiner Wohnung oder kam mit zu mir in meine Heimatstadt, jedoch hatte das meist auch einen Nutzen für ihn. (Z.B. wenn er in der Stadt unterwegs war oder eine Bleibe für die Zeit in meiner Heimatstadt gebraucht hat). Es gab zwar auch nahe Momente, doch zurückblickend war die Zeit eher schmerzhaft für mich. Er schenkte mir nichts zu Weihnachten, ich fuhr über die „Ferien“ nach Hause und wir sahen uns erstmal fast 2 Wochen nicht. Diese Zeit lockte ihn ziemlich aus der Reserve. Wir schrieben wieder viel, er interessierte sich dafür, was ich gerade machte oder wo ich war. Ich schickte ihm auch etwas privatere Bilder und der Videochat war des Öfteren an, aber primär nicht zum sich unterhalten. Es war wirklich wieder fast so wie früher, nachdem ich mich zu Beginn der Ferien eher etwas zurückgezogen hatte. Silvester wollte er mit seinen Kumpels in meiner Heimatstadt verbringen, mich während der Zeit aber sehen und war interessiert mit wem ich unterwegs war. Am 1. Januar 2016 kam er also zu mir, konnte bei mir schlafen und fuhr dann am nächsten Tag abends nach Hause. Der Januar war der letzte Monat meines Praktikums, seines würde erst Mitte März enden. So lief der Januar wie immer ab, gegen Ende kam eine Prüfung, die wir zusammenschrieben und eigentlich wollten wir zusammen lernen, er versetzte mich jedoch und ich suchte mir anderweitig Hilfe. Denn es hieß bisher und heißt es auch immer noch: Entweder wir beide schrieben die Prüfung oder wir beide schrieben sie nicht!
Ende Januar löste ich meine Wohnung auf, er fragte, wann ich nochmal hier sei, aber es ergab sich nichts mehr. Meine Semesterferien kamen, wir beide waren getrennt, aber das unglaubliche an dieser Zeit war: Wir sahen uns trotzdem regelmäßig alle 2 Wochen am Wochenende bei mir und diese Zeit war schöner als die Zeit in seiner Stadt. Wir schrieben viel und spätestens wenn das letzte Treffen eine Woche alt war, wurden wieder Fotos ausgetauscht. Er zog in eine neue WG, war wegen dem Umzug und seiner Studentenverbindung öfter bei mir. Ich beschäftigte mich mehr mit mir selbst, hielt mich zurück. Im Februar hatten wir auch einen Ferienkurs zusammen. Während der 5 Tage war er bei mir, wir kochten wieder zusammen, gingen ins Kino, redeten viel und er nannte mich wieder bei meinem Kosenamen. Wir hatten wirklich intime Gespräche und kamen uns näher.
Als die Zeit Fortschritt gegen Ende der Semesterferien kam mein Geburtstag. Doch keine Nachricht von ihm. Zuerst war ich traurig, doch dann fragte er mich, ob ich vorbeikommen wolle, da er den ersten Tag wieder in meiner Heimatstadt war und mir persönlich gratulieren wollte. Ich kam zu ihm, er hatte ein Geschenk für mich und ich übernachtete dort.

Es kam das 6. Semester. Eine Zusammenfassung hierfür ist schwierig. Wir waren uns nicht so nahe wie vor dem Praktikum, leider keineswegs... Jedoch sahen wir uns trotzdem oft, ich übernachtete viel bei ihm, wir kochten wieder, gingen viel Spazieren. Aber er benahm sich anders. Vor seine neuen WG-Mitbewohnern verneinte er mich, sagte ich sei nicht seine Freundin und wenn sie mich einladen wollten, sagte er immer hinter meinem Rücken „Nein“.
Die Zeit war aber trotzdem schön, er bezog mich in Entscheidungen zu seinem neuen Zimmer mit ein, nahm mich mit auf die Theatervorstellung seiner WG-Mitbewohner.

Geändert von Yunia (12.02.2017 um 23:20 Uhr)
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