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Alt 22.05.2017, 08:21  
gastlovetalk
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Zitat von Paradigma Beitrag anzeigen
An ihrer Stelle würde ich mich keineswegs rechtfertigen für ihren "Ausrutscher". Es ist IHR Körper, sie entscheidet, mit wem sie ins Bett geht.
Mit dieser Einstellung habe ich ein Problem, denn, wie Du selbst schreibst:

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Zitat von Paradigma Beitrag anzeigen
Man kann in einer Beziehung vieles machen - solange Konsens besteht. Den gab es hier nicht.
Und dabei darf man sich bitte klar machen, dass es frauenverachtend ist, wenn man der Frau keine bewusste moralische entscheidung zutraut, wenn man sie als reine Sklavin ihrer Gelüste darstellt, wenn man (anders als Du, ich spitze es zur Verdeutlichung zu) schreiben würde:

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Zitat von Paradigma Beitrag anzeigen
Es ist IHR Körper, er entscheidet, mit wem sie ins Bett geht.
Um also von dieser Richtung loszukommen möchte ich konstatieren: selbstverständlich darf er von ihr eine Rechtfertigung verlangen - viel wichtiger ist aber herauszufinden, wie sie sich die Zukunft vorstellt ... ob es nach diesem Bruch der ungeschriebenen Vereinbarung zwischen Liebenden, sich nicht zu verletzen (und hier könnte man zum Gleichgewicht der beiden noch hinzufügen: sich nicht die Zukunft zu verhunzen, sich nicht der Selbverwirklichung des Anderen in den Weg zu stellen, nicht den Kindern Schaden zuzufügen) noch einen für beide gangbaren Weg in eine gemeinsame Zukunft gibt, in der die wesentliche Werte der Gemeinsamkeit Bestand haben.

Oder ob sie die plumpe Erpressung "wenn Du nicht hier ist, geh ich mit Anderen ins Bett" durchziehen will (die allerdings zum Glück noch ein bisschen rücksichtsvoller ist als das ebenfalls manchmal anzutreffende "wenn Du nicht hier bist, füge ich unseren Kindern Schaden zu"), unvermindert kompromisslos, bis sie exakt ihren Willen bekommen hat und er willen-, würde- und anspruchslos im Staube kriecht?

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Zitat von Paradigma Beitrag anzeigen
Stell dir mal vor, deine Frau beschließt mal eben so für ein, zwei Jahre am anderen Ende Deutschlands zu arbeiten, packt ihre Koffer und kommt nur am Samstag Abend vorbei um sich nett bekochen zu lassen, mit der Tochter zu spielen und sich von dir im Bett verwöhnen zu lassen. Sonntag mittag ist sie wieder weg. Wie lange würdest DU das mitmachen?
Fände ich ehrlich gesagt o.k.: wenn Konsens drüber herrscht, oder wenn sie keine andere Möglichkeit hat, beruflich tätig zu sein und zum Familienunterhalt beizutragen. (Letzterer Fall liegt für ihn vor und geht in Richtung "starkes Argument für einen fast erzwungenen Konsens").

Letztlich ist ja die Frage, was der größere Wert ist. Und ich verstehe nicht, warum heutzutage Frauen das Berufsengagement VOR den Zeitaufwand für die eigene Familie priorisieren dürfen, dafür sogar besondere gesellschaftliche Anerkennung extra erhalten, Männer aber nicht.

Geändert von gastlovetalk (22.05.2017 um 08:29 Uhr)