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Alt 24.09.2017, 19:57  
Durden
Platin Member
 
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Österreichischer Nationalratswahl-Abfuck

Am 15. Oktober 2017 finden in Österreich vorgezogene Nationalratswahlen statt.

Verdanken haben wir dies Sebastian Kurz: 31 Jahre alt, Außenminister, seit 7 Jahren Regierungsmitglied. Kurz hat seine Herkunftspartei ÖVP im Mai nach internen Konflikten übernommen und kurzerhand zur Ich-AG ummodelliert. Die ÖVP ist vergleichbar mit der deutschen CDU, nur noch konservativer.

Kurz hat das Rückgrat eines Geleefisches und den Machthunger und die Arroganz eines afrikanischen Diktators. Seine Methode ist es, das politische Programm der österreichischen Rechtspopulisten (FPÖ) zu kopieren und es als seine Ideen zu verkaufen. Klingt reichlich dämlich aber er hat damit Erfolg: Seine Partei wird vorraussichtlich einen Erdrutschsieg einheimsen. Koaliert wird höchstwahrscheinlich mit der FPÖ da ja die Inhalte nahezu deckungsgleich sind. Das Land hatte 2000 schon 6 Jahre eine derartige Koalition; das Land ist in dieser Zeit zur Bananenrepublik verkummen. Es gab Korruptionsskandale, um ein "Nulldefizit" herbeizuführen wurde Staatseigentum unter Wert verscherbelt.

Österreich ist ein schönes kleines Land mit einer hohen Lebensqualität. Es gibt gute Bildungschancen, wir haben Kollektivverträge, durch die verhindert wird, dass man mit einem Vollzeitjob auf 600 Euro netto sitzen bleibt. Die Leute sind trotzdem unzufrieden. Zuviele Ausländer, zu hohe Steuern und überhaupt sei alles scheisse.
Und nun habe ich ehrlich gesagt Angst, dass uns eine Regierung droht, die diese Verhältnisse gefährdet. Die Reden von Kurz bestehen zu ca. 80% daraus, dass einerseits das Land schlechtredet und andererseits gegen Ausländer wütet, die angeblich die Wurzeln allen Übels sind. Darüberhinaus redet er davon, Österreich wieder an die "Spitze zu führen" - welche Spitze denn? Österreich ist ein kleiner Binnenstaat der nie wirtschaftlicher oder politischer Weltstaat war und das ist auch durchaus gut so.

das alles ist einfach nur zum Kotzen. Vergessen bleibt da, dass er selbst in den letzten Jahren für Integration zuständig war und außer Eigenmarketing nichts auf die Reihe gebracht hat.

Und die Wählerschaft läuft diesem Blender trotzdem in Scharren zu. Und ich frage mich, wie sich das Land unter dieser rechtspopulistischen Regierung, die höchstwahrscheinlich auf uns zukommen wird, verändern wird.

Geändert von Durden (24.09.2017 um 20:03 Uhr)
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