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Alt 10.10.2017, 21:15  
Lilly 22
 
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Hallo lenii,

Zitat:
Zitat von lenii Beitrag anzeigen
...Ich bin mir sicher meine Tante, also die Mutter des Täters weiß insgeheim genau was Sache ist. Das macht die Sache für mich noch schlimmer. Die Wahrheit zu kennen und mir dennoch vorzuwerfen dass ich lüge ist einfach nur enttäuschend für mich. Kann ich nicht entschuldigen auch wenn sie seine Mutter ist.
es soll nicht als Entschuldigung des Verhaltens deiner Tante, sondern
lediglich zu deinem besseren Verständnis dienen, wenn ich sage: nimm
das bitte bloß und nimmer persönlich.

Da steckt so viel mehr dahinter. Zum einen ist sie nunmal seine Mutter,
die es einfach sicher nicht wahrhaben wollen wird, dass ausgerechnet
ihr Sohn zu so etwas fähig gewesen sein soll. Und würde man dies an-
erkennen, würden Fragen auftauchen, wie: was hab ich bloß falsch ge-
macht, dass er so etwas hat tun können, also verdrängt man das Gan-
ze lieber, weil damit gefühlt "besser überleben" kann. Für dich ist das
traurig, keine Frage. Nur, nimm das eben nicht persönlich. Das hat ab-
solut nichts mit dir zu tun, wenn die Angehörigen in diesem Fall lieber
feige bleiben.

Frag mal Leute, was diese unter Loyalität verstehen und wo diese, nach
deren Meinung, ihr Ende finden sollte. Und wie würdest du das, bei eige-
nen Kindern definieren wollen, wenn es um einen solchen Vorwurf geht,
dein Leben mitbetroffen davon ist und wie würdest du im Außenverhält-
nis dazu stehen? Würdest du dein Kind im Außenverhältnis ebenfalls an-
klagen oder lieber den Mund dazu halten, maximal im Innenverhältnis
mit diesem darüber reden wollen? Es geht mir dabei nicht darum, das,
was dieser Typ getan hat, gutheißen zu wollen, sondern dir nur die Kon-
fliktlage besser verständlich zu machen, damit du dich in deinen (wie ich
finde berechtigten) Erwartungen nicht enttäuscht fühlst.

Ich habe mal einen Brief an die Eltern eines "Täters" geschrieben, indem
ich diesen verzieh, dass sie aus meiner Sicht Unrecht pflegen würden, ich
das allerdings nachvollziehen und wohl mehr leider nicht von diesen er-
warten könne, da sie schließlich dessen Eltern sind usw. (oh nein, da ging
es nicht mal um solch harte Dinge, wie in deinem Fall, aber egal...). Dieser
Brief hat sie dann allerdings so beeindruckt, dass sie mir ihren Beistand ga-
ben, auch, wenn sie eben nicht illoyal ihrem eigenen Kind gegenüber sein
wollten. Ich habe es als gute Geste verzeichnet und die Sache für mich den-
noch abgehakt.
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