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Alt 22.10.2017, 17:57  
Greifer
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Beiträge: 148
Guten Abend,

an den TE:

Zitat:
-->Nun habe ich das Ganze mithilfe einer Therapeutin aufgearbeitet und mich dann selbst gezwungen durch den 2. Bildungsweg mein Abitur nachzuholen. Obwohl es wirklich Jahre wieder gedauert hat, verstand ich mich mit meinen Klassenkameraden immer besser und sah plötzlich "Licht am anderen Ende des Tunnels".
Was ist denn Grund für das Abitur gewesen? War der Wunsch, zu studieren, vorher da oder hast du das Abi (auch) als Kontaktmöglichkeit wahrnehmen wollen?

Zitat:
Jedoch haben plötzlich bei Abitur-Erhalt die meisten meiner Klasse entschieden, dass der Eine-Auf-Den-Anderen keine Lust mehr hat und es sind alle ihre eigenen Wege gegangen.
Meiner Beobachtung und Erfahrung nach ist das der Regelfall, nicht die Ausnahme. Nur kennen die meisten anderen genügend weitere Statisten, von denen nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit schon welche im Bekanntenkreis verweilen, sodass denen das nicht so auffällt. Oder (auch nicht unwahrscheinlich) es ist den meisten sogar eher egal. Dieser durch Filme geprägte "Highschool-Zusammenhalt" ist eine Mär. Die Realität zeigt eine überwiegende Anzahl an Extrem-Egoisten.

Zitat:
Nun gabs seit dem einen Cut mit einem Jahr Zwangs-Pause verbunden voller Selbstzweifel und Drum und Dran, aber habe seit vergangener Woche zum ersten Mal ein Studium aufgenommen.
Warum studierst du und vorallem, was? Je nach Fach, das du mir nennst, kann ich dir insbesondere in Kombination mit deinem nicht stark ausgeprägten Selbstbewusstsein nur davon abraten, denn damit erschaffst du dir eine weitere Sinnkrise, wenn du nach dem Studium in der Arbeitslosigkeit aufwachst.

Zitat:
fühle mich daher vom ganzen Studentenleben völlig isoliert. Brauche selber mit öffentlichen Verkehrsmitteln mindestens 1 Stunde.
Das "Studentenleben" ist wieder so eine Mär. Dieses ganze Gelaber von geilen Partys und Freundschaften/Liebschaften, die am Ende die Ewigkeit überdauern, habe ich so nie kennengelernt und es wird mir auch nicht glaubhaft von anderen so skizziert. Manche meinen das, wenn sie in Wahrheit einfach nur sporadische Besäufnisse veranstalten. Da wirst du nur eingeladen, wenn du in allen Belangen "bequem" bist.

Zitat:
Ich habe es bislang u.a. aus den genannten Gründen noch nicht schaffen können Kontakte zu knüpfen und fühle mich einfach nur "Down". Mittlerweile fühle ich mich dazu verdammt einfach nur einsam sein zu müssen, da es roundabout für mich auch nun ca. 5-6 Jahre ohne echte Freunde ist.
Wie alt bist du denn? Ich toppe das, bei mir sind's schon deutlich über 15 Jahre.

Zitat:
und wenn ich bedenke, was ich selbst versucht habe um Kontakte zu Knüpfen und Freunde zu finden aber letzten Endes immer NICHTS dabei herauskam, bin ich mittlerweile nur noch am resignieren und mir ist einfach nur nach aufgeben.
Wenn du aktiv auf andere zugehen musst, liegt schon was im Argen, das merken deine Mitmenschen und entsprechend meiden sie sich - es gibt genügend funktionierende Flachgeister, mit denen man sich auf persönlicher Ebene nicht auseinandersetzen muss, die man dir als "Freunde" vorzieht.

Falls du in meinen Zeilen einen "Leidensgenossen" zu erkennen glaubst: Nein, leiden tue ich nicht (mehr) darunter, da ich weiss, dass die anderen "Schuld" haben und nicht ich. Diese "Schuld" definiert sich in dem Fall durch denkbar unflexible Charaktere, die weder interessant, noch es wert sind, dass man sie erschließen will. Wenn du eine eloquentere Person bist und du Menschen grundsätzlich magst, dann musst du einfach auf die extrem seltenen Ausnahmen hoffen, die wirklich bereit sind, einen Menschen kennenzulernen, auch wenn nicht klar ist, ob er "schwierig" ist.

Ich rate dir aber dringend dazu, dir diesbezüglich gerade im universitären Umfeld, ein äußerst dickes Fell zuzulegen. Früher dachte ich, Studenten sind alles zielstrebige, kluge und reife Menschen, bei denen man von außen nur manchmal Freigeistigkeit mit Faulheit und Tatenlosigkeit verwechselt. Weit gefehlt. Die überwiegende Mehrzahl besteht aus äußerst ungebildeten, ja gar schlicht dummen Menschen, die weiter die Schulbank drücken wollen, weil sie keinen Bock auf die Autorität eines Betriebes haben. Oder die sich für das besseres halten.
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