Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 11.01.2018, 18:17  
Paradigma
Weisheit in Tüten
 
Registriert seit: 11/2010
Ort: östlich von Westfalen
Beiträge: 4.995
Ok, Input von einer Frau, die wirklich sehr viel online-Flirtereien hatte, incl. dirty Talk und jede Menge Dates - und vier Mal „spontanem“ Sex beim ersten Treffen und einigen Treffen mit mehr oder weniger gefummel.

Ich glaube nicht, das ich als prüde bezeichnet werden kann. ABER: wenn ich das so ins Verhältnis setze - die Male, die ich Online Dirty Talk oder Cyber Sex hatte + die realen Dates zu den 4 Malen, bei denen es zum Sex kam - dann steht das vermutlich so ungefähr 100:4.

Es ist also nur ungefähr jeder 25. Mann zum Zug gekommen - 96 Männer dürften also mit der Ansicht nach Hause gegangen sein, ich wäre prüde. Wahrscheinlich haben Sie ein ähnliches Bild von mir wie der TE von seinen Dates.

Die Männer, mit denen ich gleich beim ersten Treffen ins Bett gegangen bin, habe ich menschlich sehr interessant gefunden - die Wellenlänge hat gestimmt, wir hatten gute Gespräche - und die Körperchemie hat auch gepasst. Mit einem davon war ich 7,5 Jahre liiert, mit einem der anderen „Fälle“ bin jetzt seit 3,5 Jahren zusammen. (Mit einem war der Sex katastrophal schlecht, und der vierte wollte dann doch lieber zu seiner Frau zurückkehren ...)

Was könnte der TE daraus lernen? Frauen sind meist nur dann prüde, wenn der Typ sie nicht wirklich anmacht, wenn der Typ die richtigen Knöpfe drückt, dann wird auch das Höschen schnell feucht.

ABER:
Viele Frauen haben gelernt, das einige Männer, die eine Beziehung suchen, KEINE Frau wollen, die gleichsam ersten Abend mit Ihnen ins Bett geht.

Frauen sind außerdem was Sexualität betrifft, viel verletzlicher als Männer. Wir sind körperlich unterlegen, wir müssen zulassen, das jemand in uns eindringt, und darauf vertrauen, das dieser jemand rücksichtsvoll und geduldig ist und abwartet, bis unser Körper bereit ist, „erobert“ zu werden. Geilheit ist das eine, was es für spontanen Sex braucht. Vertrauen in den unbekannten Fremden ist das zweite - und weitaus schwieriger zu bekommen als ein feuchtes Höschen.

Frauen haben außerdem gelernt, das viele Männer was von Liebe und „Beziehung haben wollen“ faseln, um eine Frau ins Bett zu bekommen aber nach der ersten Nacht nichts mehr davon wissen wollen. (gut, vielleicht war der Sex einfach nur katastrophal, who knows). Also müssen Männer erst eine „Probezeit“ bestehen, und Zeit und Aufmerksamkeit investieren - eben die Zeit die es braucht, bis die Frau Vertrauen aufbauen kann. Sie wissen, das ein Mann, der sie als Person mag und interessant findet, wahrscheinlich auch geduldig ein paar Dates/Wochen abwartet, bis es Sex gibt.

—-

der TE hingegen drängelt und hat es eilig mit dem Sex. das ist genau das, was Frauen ABSCHRECKT und alle Warnsignale bimmeln lässt. Der will sofort Sex? dann hat er wahrscheinlich auch keine Geduld wenn es darum geht auf meinen Körper zu achten, kann mein „Nein“ nicht akzeptieren, wird vielleicht aggressiv, wenn mir im letzen Augenblick vor dem Akt doch noch mal Muffensausen kommen und ich doch noch Zeit brauche, bevor es zum Sex kommt. Oft reicht schon das ungenervte und entspannte akzeptieren eines „Nein“, das wenig später der Sex für die Frau doch „ok“ ist. weil genau dieses akzeptieren und diese Rücksicht den letzten Rest an Vertrauen geschaffen hat, den die Frau brauchte.

Geändert von Paradigma (11.01.2018 um 18:25 Uhr)
Paradigma ist offline   Mit Zitat antworten