Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 20.07.2018, 11:30  
current74
Golden Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 11/2017
Ort: Karlsruhe
Beiträge: 1.107
Zitat:
Zitat von Mikelinho Beitrag anzeigen
Nachholen kann man das nicht mehr, zumindest diese größere Unbefangenheit und damit leichtere Anbahnungen dieser Altersspanne nicht mehr so erleben.
Ganz genau. Ich habe Anbahnungen in ihren Anfängen erlebt, konnte sie aber nicht weiterführen bzw. ausleben, es blieb alles in den Ansätzen stecken. Mir war damals schon bewusst, dass ich etwas verpasse, wusste aber nicht, wo ansetzen, um diese Hemmung endlich aufzulösen und Unsicherheiten in den Griff zu bekommen.

Zitat:
In Deinem Alter haben die Meisten zwar schon mehr erlebt, was aber dennoch nicht zwingend nur vorteilhaft sein muss.
Außerdem ergibt sich daraus, dass nicht wenige Damen älteren Semesters offener, unkomplizierter sind weil sie mittlerweile genauer wissen was sie wollen und was nicht.
Das ist richtig. Ich habe seit ein paar Jahren immer wieder Beziehungsoptionen gehabt und war auch mehrfach in Beziehungen. Frauen, die mich kennen lernen, wollten entweder alles oder gar nichts bzw. nur Freundschaft. Ich scheute aber oft die Bindung, weil ich das Gefühl hatte, dass ich einfach viel zu wenig erlebt hätte.

Zitat:
Hast Du Dich in diesem Jahrzehnt dann quasi komplett von der Frauenwelt verabschiedet?
War dies allein aufgrund dieser vormaligen misslungenen Anläufe, des Gefühls als Person nicht anzukommen oder was waren die Gründe?
Und was für eine Hilfestellung meinst Du konkret?
Was Flirten und Sex angeht, ja. Woran das lag, ist mir bis heute nicht restlos klar. Es war wohl eine Mischung aus Übersensibilität (ich verstand neckische Anspielungen nicht), mangelnde Erfahrung und Planlosigkeit beim Flirten, zu hohe Erwartungshaltungen und im Endeffekt mangelnde Lockerheit.

Ansonsten war ich von Frauen regelrecht umgeben. Im Studium lag der Frauenanteil bei 80%, Hobbys und Interessen teilten auch eher Frauen, bei meinen Freunden hielt sich der Anteil von Frauen und Männern ungefähr die Waage. Ich war kein Stubenhocker, sondern ging ziemlich viel aus. Ich war allerdings auch nicht der asexuelle Kumpelfreund, dafür war ich viel zu sehr mit mir selber beschäftigt.

Mit Hilfestellung meine ich, dass mir damals keiner sagen konnte, was los war und wieso ich da scheiterte. Ich selber begriff es nicht. Das Internet steckte in den Kinderschuhen, Foren wie diese gab es nicht. Ich las ein paar Ratgeber, fand mich da aber nicht, und wandte mich an Freunde und Bekannte, die natürlich beruhigen wollten und meinten, das käme alles noch und ich solle mich nicht verrückt machen. War auch bei der psychosozialen Beratung, aber da kam man zu demselben Schluss. Also machte ich dicht und versuchte mit Studium, dann Arbeit, Weggehen usw. zu kompensieren, was natürlich kaum klappte. Sobald einer meiner Freunde wieder in Beziehung war oder Flirts hatte, merkte ich, was ich eben nicht hatte und nicht hinkriegte. Hilfe in Form von Erklärungsansätzen habe ich erst im Internet gefunden, da war ich Ende 20.

Geändert von current74 (20.07.2018 um 11:36 Uhr)
current74 ist offline   Mit Zitat antworten