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Alt 28.08.2018, 14:09  
Emyli
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Ort: Berlin
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Das kommt, glaube ich, ganz auf den Typ Mensch an und natürlich auch auf die Branche.
Theorie ist wichtig, klar, aber ich bin eigentlich schon eher bei dir, und finde auch das die Praxis im Studium viel zu kurz kommt.
Wenn man engagiert genug ist, kann man sich in den Semesterferien als studentische Hilfskraft / Werksstudent die praktischen Vorkenntnisse aneignen (aber welcher Studi hat da schon wirklich effektiv Lust und vor allem Zeit, neben Nebenjob um das Studium zu finanzieren, Lernpause, Hausarbeiten etc etc).

Aber mal so als Beispiel. Ich hab Jura studiert. War auch von den studentischen Leistungen her im oberen Drittel. Als ich dann das erste Mal in einer Kanzlei gejobt hab, kam das böse Erwachen. Ich war zu blöd einen Antrag auf Erlass eines Mahnbescheides auszufüllen. Das was jede ReNo-Auszubildende in der 4. Ausbildungswoche lernt, war ich nach 6 Semestern Studium nicht fähig auseinander zu nehmen. Warum? Weil mir die ganzen Vorschriften usw im Kopf herumgingen und das wirkliche "Handwerk" fehlte.

Klar, viele Arbeitgeber suchen das Examen / den Bachelor / Master etc etc. auf dem Lebenslauf. Aber was bringt mir als AG ein mit Wissen vollgestopfter Mensch, wenn er sein Wissen dann nicht ins Praktische umsetzen kann.
Für mich sind das immer noch 2 verschiedene Paar Schuhe.
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