Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 20.09.2018, 17:08  
Rilania
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 10/2016
Beiträge: 109
Hallo Lilly,

danke, dass du noch mal ausführlich auf das Thema eingegangen bist.

Ich weiß, dass ich generell zu passiv durchs Leben gehe. Vor Jahren war ich mal bei einem Psychotherapeuten, der sich ähnlich ausgedrückt hat wie du. Er hat mir gesagt, dass ich mir durch meine Ängste und vorgefertigten Meinungen, mögliche Chancen im Leben selbst verbaue. Er ging sogar soweit, bei mir von einer passiv-aggressiven Persönlichkeitsstörung zu sprechen.

Natürlich ist es anderen Frauen auch schon ergangen, dass sie sch verliebt und einen Korb bekommen haben. Damit müssen viele Menschen umgehen, sonst wäre ja alles so einfach bei der Partnersuche. Nur kann es in einer Blamage enden, wenn man am Arbeitsplatz oder wie bei mir einen Dozenten in einer Weiterbildung anhimmelt und andere dann Wind von der Sache bekommen. Wie sehr man sich darüber amüsiert, wenn es schief geht, kann ich mir bildlich vorstellen.

Mir ist bewusst, dass ich mich hier mit meinen Gedanken und Ängsten im Kreis drehe und euch nerve. Vielleicht sollte ich deswegen noch mal eine Therapie in Erwägung ziehen. Denn soweit gehen meine Befürchtungen auch schon: Ich stelle mir vor, dass ich ihm sage, dass er mir sehr sympathisch ist und ich ihn gern näher kennenlernen würde. Dass er mich ganz entsetzt ansieht und mich fragt, was nur in meinem Kopf vorgeht und welches Problem ich habe. Ob ich möglicherweise einen Vaterersatz suche. Dass er mich anschließend an den Psychologen im Haus des Maßnahmeträgers verweist!

Du magst mich jetzt verurteilen, aber ich bin froh, dass ich zu einer Entscheidung gekommen bin. Ich werde ihm NICHT gestehen, wie sehr ich ihn mag und mich zu ihm hingezogen fühle.
Das Ganze ist einfach zu unrealistisch! Ich habe mir überlegt, dass ein gestandener Mann von über 50 mit einem guten Job und zwei erwachsenen Kindern niemals an einer Beziehung mit einer Hartz-IV-Empfängerin interessiert sein könnte. Wahrscheinlich sieht er ein ängstliches Mäuschen vor sich, das sich nichts zutraut und deswegen ihr Leben nicht in den Griff bekommt. Ich male mir sogar aus, dass er denkt, wie sehr er mir in den Hintern treten würde, wenn ich seine Tochter wäre.
DAS ist für mich realistisch und nicht, dass er den Verstand verliert, weil er mich nett und süß findet.

Es ist schwer, aber ich möchte mich nicht mehr in mädchenhaften Schwärmereien verlieren. Wenn ich dort eine Umschulung machen würde, könnte ich das sicherlich auch nicht so leicht schreiben. Doch mit dem Gedanken, ihn ab übernächster Woche nie wiederzusehen, ist es - hoffentlich! - machbar.

Geändert von Rilania (20.09.2018 um 17:15 Uhr)
Rilania ist offline   Mit Zitat antworten