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Alt 12.10.2018, 20:00  
Anique
Quotenlesbe
Themenstarter
 
Registriert seit: 07/2018
Ort: Hinter den Bergen
Beiträge: 2.099
Zitat:
Zitat von Dexter Morgan Beitrag anzeigen
Ich finde diese Diskussion gut, weil sie herausbringt, woran es dir mangelt: Den humorvollen Blick auf dich selbst nämlich. Mit haarsträubender Ernsthaftigkeit analysierst Du dich selbst und findest die Luxusprobleme, nach denen Du suchst.
Du glaubst also, mir fehlt Humor?
Okay, dass kann sogar sein. Ich bin eigentlich ein fröhlicher und geselliger Mensch.
Aber meine Partnerin meint manchmal, ich verfalle dann eher ins kindlich-überdrehte.
Oder ins sexuell aufreizende, weil ich mit diesen Waffen meine Unsicherheit überspiele.
Das hilft mir weiter und ich muss mal überlegen, ob ich mich selbst zu ernst nehme!

Ich danke Dir und das sehr aufrichtig,


Zitat:
Zitat von Yella Beitrag anzeigen
Anique, wirst du in deiner Beziehung geliebt für das was und wie du bist oder für das was du sein könntest?
Frag dich das mal selbst (und nicht deine Freundin).

Ich bin ja beides.
Es ist ja nun nicht so das ich den ganzen Tag schwere Probleme wälze, oder eben nur versuche sexuelle Signale zu senden und damit Aufmerksamkeit zu erregen.
So ist es nicht. Ich glaube sogar, es wären hier viele überrascht wie normal ich mich i.d.R. benehme.
Ich bin durchaus vernünftig und umgänglich, aber es gibt eben immer wieder diese Phasen, wo ich in meine Extreme verfalle.
Und es ist auch so das mit das in letzter Zeit immer wieder auffällt und ich mich dann selbst bremse.
Und so bekomme ich das auch von meiner Umwelt gespiegelt. Von der Partnerin am meisten, aber auch von anderen.

Zitat:
Zitat von Lilly 22 Beitrag anzeigen
Hallo Anique,
korrekt. Und, willst du dich jetzt dafür "schämen"?
Ja, dass tue ich.
Und offen gesagt, korrigiere ich an meinen Posts oftmals ganz schön herum, damit sie nicht so abgehoben klingen.
Weil ich in der Schule und auch anderswo oft gehört habe, ich wolle mich wichtig machen und mich dann erklären musste.
Und diese ewigen Diskussionen, ob ich die Wörter überhaupt verstehe, mit denen ich um mich werfe usw.
Meine Eltern haben mir zudem auch immer geraten, mich zurückzuhalten.
Zumal sie dann auch oft gesagt haben, ich solle "deutsch" mit ihnen reden und brauche nicht meine abgehobenen Freunde zu imitieren, die sowieso alle geistig entrückt werden.
Weil wir auf der Erde leben und nicht in Romanen. Außerdem vertraten sie den Standpunkt, es wäre für das Leben irrelevant und setzt mir nur Flausen in den Kopf, die mit dem Alltag nichts zu tun haben.
Ich würde die Bodenhaftung verlieren und in einer Märchenwelt leben usw.

Und im Prinzip begegnet es mir hier ja auch wieder.
Ich möchte nichts besonderes sein, sondern das Gegenteil. Normal, wie alle anderen auch.
Aber es versteht keiner. Leider.

Zu der Therapeutin noch:
Sie hat ja nicht gesagt, ich habe das alles, sondern nur das ich Züge davon trage und für sie einiges darauf hindeutet, dass es so sein könnte.
Ich lese gerade ein Buch über BPS und versuche halt zu vergleichen. Von dieser HPS habe ich noch nie gehört.
Danke für Deine Ausführungen!

Zitat:
Immer, wenn ich lese oder höre, man müsse zusammen hier und da noch
jenes "gemeinsam ausarbeiten", hört sich das bei mir eher nach einem Er-
ziehungsauftrag, als nach einer Partnerschaft auf Augenhöhe an, ja!

Sag mir mal, was für dich hier den aus deiner Sicht erheblichen
Unterschied ausmacht, sieht man sein Gegenüber als Partner oder begeg-
net man diesem eher mit elterlichen Gefühlen. Wär auch gut, würdest du
dafür deine eigenen Worte finden und dir das nicht diktieren lassen müs-
sen.

Na ja, sie unterstützt mich halt bei meiner "Suche" und ich habe das eigentlich gerne.
Ich habe auch nicht das Gefühl, sie geht darin groß auf. Ein wenig genervt ist sie eher davon, weil sie mich eigentlich so in Ordnung findet und glaubt, der Rest findet sich, wenn ich ruhiger werde.

Der Unterschied ist wohl der Respekt.
Ich hatte eine Weile schon das Gefühl, ich bin für sie so eine Art Projekt, wo es ein Ziel gibt, ab den sie sich was festes vorstellen kann.
Aus meiner Sicht aber deswegen, weil ich vorher so sprunghaft und unzuverlässig war.
Immer auf dem Sprung und wenn es ernst wurde, habe ich die Flucht ergriffen, weil ich nicht bereit war für mehr.

Partnerschaft hat etwas mit Gegenseitigkeit zu tun. Mit Respekt und Achtung.
Es ist mehr als Spaß (haben), Sex und Vergnügen, sondern auch das Teilen der Schattenseiten, des Alltags.
Gemeinsame Ziele, wo die Vorstellungen beider Parteien einfließen. Gleichwertigkeit, Zusammenhalt...
Und ich verstehe in letzter Zeit auch besser was "Augenhöhe" meint, die mir immer egal war.

Ich hatte sogar eigentlich, was diese Frau angeht, immer den Eindruck, dass ich der Lenker bin.
Weil es immer nach meinen Wünschen und Bedürfnissen ging. Aber vielleicht lag ich falsch.

Hast Du das gemeint, oder habe ich es wieder falsch gedeutet?
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