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Alt 17.10.2018, 15:53  
gastlovetalk
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Gut am Münchener Ansatz finde ich allerdings die öffentliche Dokumentation welche Methode der ökologischen Inferenz zugrundegelegt wurde, wobei nachlesbar ist, dass einigermaßen amateurhaft an Modelldaten herumprobiert wurde, bis man eine Genauigkeit von zehn bis zwanzig Prozentpunkten erreicht zu haben glaubte (unter zusätzlichen Annahmen bzgl. der Kontinuität des Wählerverhaltens in teilweise neu zugeschnittenen Münchener Wahlbezirken):

https://www.muenchen.de/rathaus/dam/...laeuterung.pdf

Im Endeffekt modelliert man damit aber immer noch relativ nahe am österreichischen Modell der Wählerwanderung, das annimmt, die Wählerwanderung sei überall gleich gewesen, und diese Wanderung dann an wenigen besonders kleinen Wahlbezirken abzuschätzen versucht (wobei Wählerfluktuation, Zuzug, Versterben und Neuwählerschaft ebenso ausgeblendet werden wie der Stadt-/Landunterschied).

Den Ansatz der Meinungsforschungsinstitute, die sich lieber auf eine - natürlich ebenfalls mit Unsicherheiten belastete - Nachwahlumfrage stützen, finde ich da einfach naheliegender.