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Alt 28.03.2019, 17:37  
Talamaur
Inventar
 
Registriert seit: 07/2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
Zitat:
Zitat von tobiii Beitrag anzeigen
Ein Vermögenssteuer sehe ich nicht als Enteignung.
Je höher das private Vermögen/Eigentum, je höher die Steuer, das ganze sollte aber wirklich nicht ausufern und zu riesigen Summen auflaufen. Das mit Yacht usw. war nur ein Beispiel.
Okay, angenommen, dein Häuschen, das du ja hast, wenn ich mich richtig erinnere, hat einen Wert von 250.000€. Du lebst halt aufm Land.
Jetzt wird eine Vermögenssteuer von 10% eingeführt. Bedeutet, du musst plötzlich 25.000€ Steuern zahlen. Und zwar zusätzlich zu dem, was du eh bereits abdrückst.
Lass mich raten: Du müsstest dein Haus verkaufen, weil du diese Summe nicht tagtäglich aufbringen kannst? Herzlichen Glückwunsch, du bist enteignet worden.

Zitat:
Und ich habe gar nichts gegen Reiche, aber klar, die kommen ja nicht freiwillig und wollen mehr bezahlen. Ich denke die können, ohne auf etwas Großes verzichten zu müssen, etwas mehr bezahlen. Ich sage ja nicht, dass Sie nichts machen, aber meines erachtens dürfte es etwas mehr sein.
Du weißt aber schon, dass die oberen 10% ca. 50% des gesamtdeutschen Steueraufkommens aufbringen, nicht wahr? Aber klar, sie dürfen gerne noch mehr zahlen. Warum auch nicht?

Zitat:
Ich glaube du willst mich nicht verstehen.
Ich glaube, es ist genau andersrum.

Zitat:
Davon ab, Demokratie ist die Herrschaft des Volkes. Das Volk sind aber auch Dumme, Unfähige und sozial Schwache.
Das ist formal falsch. Demokratie, wie von Aristoteles erdacht, ist die Herrschaft der intelligenten. Ausgeschlossen vom Wahlrecht sollten Frauen, Sklaven und Staatsbedienstete sein.

Zitat:
Und du willst, dass Dumme einfach das Pech haben und im Alter schauen können wo Sie bleiben....
Ich will, dass Menschen endlich begreifen, dass es nur besser werden kann, wenn sie Verantwortung für ihr eigenes Leben übernehmen. Dass der Staat nicht besser weiß als sie selbst, was gut für sie ist. Abgesehen davon ist mit der Grundsicherung auch für die gesorgt, die nicht selbst zusätzlich vorgesorgt haben. Es muss niemand verhungern.

Zitat:
Toll... und du unterstellst mir Hass und willst mir was von Demokratie erzählen.

Wenn du aber Steuern als Enteignung siehst, dann brauchen wir echt nicht weiter diskutieren.
Steuern sehe ich nicht grundsätzlich als Enteignung. Steuern sehe ich als eine Leistung, für die man eine bestimmte Gegenleistung bekommt.
Nur Substanzsteuer sehe ich als Enteignung, weil sie faktisch nunmal ist.

Zitat:
Zitat von tobiii Beitrag anzeigen
Aber gut, das ist ein gutes Argument. Ich empfinde das nicht als Enteignung, aber meinetwegen, dann setzen wir den Spitzensteuersatz höher, und erhöhen Abgeltungsteueren/Finanztransaktionssteuer/Kapitalertragssteuer usw.
Wieso eigentlich immer nur mehr, mehr, mehr Steuern und Umverteilung? Wieso nicht mal wirklich kritisch über unser Sozialsystem nachdenken, schauen, was sinnvoll ist und was eben nicht und entsprechend weitreichende Reformen durchführen, damit es hinterher alles besser geht? Man stelle sich nur vor, es geht nicht nur den armen besser, sondern auch den reichen! Und trotzdem hat der Staat genug Geld um seine Ausgaben zu decken! Wie blasphemisch von mir!!

Zitat:
Klar muss auch an den Ausgaben was passieren, z.B. gibts endlos viele gesetzliche Krankenkassen, brauch kein Mensch. Eine KV für alle und dann noch dien Privaten KV. Kann man jede Menge einsparen, weil nicht jede Krankenkasse zig Leute in den oberen Ebenen brauch.
Und einmal mehr beweist du eindrücklich, dass du absolut keinen blassen Schimmer hast, wovon du überhaupt sprichst!
Erklär mir bitte mal, inwiefern es dem Gesundheitssystem hilft, wenn nicht nur 70.000.000 für den Arzt defizitäre Patienten zu ihm kommen, sondern plötzlich 80.000.000 defizitäre Patienten? Und dafür aber plötzlich null, die seine Kosten decken und ihm ein Einkommen bescheren? Hast du überhaupt auch nur den blassesten Dunst einer Ahnung, wie unser Gesundheitssystem finanziert wird? Ich befürchte nicht...

Zitat:
Vor ein paar Jahren gab es einige Überschüsse bei den Kassen, da haben sich die Vorstände erstmal die Bezüge erhöht.
Was ja nun mal der eigentliche Skandal im Gesundheitssystem ist, denn die gesetzlichen Krankenkassen dürfen als Körperschaften des öffentlichen Rechts überhaupt keine Gewinne erzielen.

Zitat:
Und das total marode Gesundheitssystem benötigt auch eine genaue Überprüfung
Dann mach das doch erstmal, bevor du plötzlich so hinrissige Ideen äußerst wie Abschaffung der PKV und Einführung einer RV-Pflicht für Selbständige und Beamte. Du willst hemmungslos Geld in ein von Grund auf falsch konzipiertes und chronisch systembedingt unterfinanziertes System pumpen...

Zitat:
Alle Menschen in eine Rentenversicherung einzahlen (Beamte, Arbeitnehmer usw.) Denn die Pensionen der Beamten wurden ja weitgehend eh verjubelt...Wer mehr will als die gesetzliche RV, soll sich privat versichern.
Du weißt schon, dass dieser Vorschlag genau eines bewirkt: Noch mehr Leistungsempfänger bei nach wie vor immer weniger Leistungserbringer.

Zitat:
Das würde sicherlich Sinn machen.
Wir reden nochmal darüber, wenn du dich mal wirklich intensiv und sachlich damit beschäftigt hast.

Zitat:
Zitat von Instant Classic Beitrag anzeigen
Weniger Staat, mehr eigene Vorsorge. Dann klappt es auch mit der Rente mit 60 und dreimal Urlaub im Jahr. Deswegen fand ich vor einigen Monaten auch den Vorschlag von Friedrich Merz gut, dass mehr Menschen in Aktien investieren sollen und das steuerlich begünstigt wird.

Ich würde sogar noch weiter gehen. Sobald ich Aktien, ETFs und Fonds mehr als 10 Jahre halte, sollten die Gewinne steuerfrei sein. Der Vorschlag kam meine ich von Christian Lindner.
Dann hätten wir fast die paradiesischen Zustände von vor einigen Jahren, als Kursgewinne noch steuerfrei waren, wenn die Anlagen länger als 2 Jahre gehalten wurden.

Zitat:
Und bevor jemand damit kommt, Aktien seien nur was für Reiche: Entsprechende Sparpläne gibt es schon ab 25 Euro im Monat. Und selbst damit kann man, wenn man diesen Sparplan das ganze Erwerbsleben ausführt, eine ganz nette Summe aufbauen.
Der deutsche hält halt nichts von Eigenverantwortung und verlässt sich lieber auf den allwissenden, allsehenden, allkönnenden Staat. Das war schon immer so. Und wird wohl leider auch immer so bleiben. Schließlich sind Aktien doch Teufelszeug, davon leben schließlich die ganzen superreichen.
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