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Alt 23.04.2020, 13:37  
Anique
Quotenlesbe
 
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Kein Land für alte Männer

von
Cormac McCarthy


Dem Hobbyjäger Llewellyn Moss bietet sich eines Tages ein schauriges Bild als er zufällig auf den Schauplatz eines grausigen Verbrechens stößt.
Scheinbar handelt es sich um einen schief gegangen Drogendeal, mit mehreren Toten, Heroin und über 2 Millionen Dollar.
Moss nimmt das Geld an sich und verschwindet. Später kommen ihm Zweifel und er kehrt noch einmal an den Schauplatz des Verbrechens zurück, um seine Spuren zu verwischen. Was sich als schrecklicher Fehler erweist, denn so gelingt des dem Profi Killer Chigurh seine Fährte aufzunehmen.




Ich bin lange um das Buch herumgeschlichen.
Einerseits bin ich zwar ein richtiges McCarthy Fangirl, aber leider hatte ich den Film bereits gesehen, der mir überhaupt nicht gefallen hat.
Das war natürlich ein großer Fehler, denn McCarthy ist so viel besser als es die Coen Brüder abbilden konnten.
Nur er schafft es, auf nicht einmal 200 Seiten, eine derart dichte Atmosphäre zu schaffen.
Jeder Satz sitzt punktgenau und er schreibt nicht ein überflüssiges Wort.
Oder gibt sich bei seinen Dialogen mit Kleinigkeiten wie Anführungszeichen, ab.
Dabei erschafft er eine interessante Mischung aus Western, Road Movie und wie immer hat er neben dem Offensichtlichen noch so viel mehr zu sagen.
Es ist ein Buch über Moral und Ethik, aber auch über das Altern und die rasenden gesellschaftlichen Veränderungen.
Cormac McCarthy ist für mich einer der größten Autoren unserer Zeit.
Auch wenn ich zugeben muss, dass sein Stil gewöhnungsbedürftig ist und wahrscheinlich nicht jede(r) Zugang findet.

Geändert von Anique (23.04.2020 um 13:48 Uhr)
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