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Alt 24.09.2020, 14:06  
Manati
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Zitat von 0815Nick Beitrag anzeigen
Ein weniger übertrieben dargestellt, aber grundsätzlich stimme ich dir zu.
Wer so unerfahren und stigmatisiert rüber kommt, für den ist es schon ein Erfolg mal Händchen zu halten.
Und vielleicht reicht es als erster Schritt auch. Und vielleicht sogar als letzter Schritt.
Vielleicht löst das aber auch eine Blockade, die sich über Jahre aufgebaut hat. Dann kann man ja immer noch forscher werden.

Zitat:
Aber es hat ihr doch auch keiner Empfohlen einfach mal raus zugehen und auszuprobieren ob "Dogging" etwas für sie wäre...
Ich musste das googlen!

Zitat:
Aber mal vom Scherz abgesehen, wäre ein wenig absichtliche, freiwillige Konfrontation vielleicht gar nicht mal schlecht.

Ich tue mich schwer ihr zu glauben dass ihre Ablehnung "echte" Asexualität ist.
Ich bin mir da auch unsicher, aber ich nehme erst einmal an, dass sie es für sich zum jetzigen Zeitpunkt so definiert und damit für sich am besten weiß, wie sie empfindet.

Zitat:
Das ist es ja was ich nicht verstehe.
Es gibt viele Möglichkeiten zusammen mit anderen zu Leben. Andere asexuelle Menschen zum kennenlernen oder zusammenleben in Wohngemeinschaften mit Freunden.

Nun hat sie ja Probleme überfordert zu sein usw., hab ich ja auch mitbekommen. Das macht das Zusammenleben auf jeden Fall schwierig.
Aus meiner eigenen Erfahrung: Wenn man psychisch in den Seilen hängt und sich schnell überfordert fühlt, kann man den Wunsch nach Nähe (auch freundschaftlich) nicht zulassen, weil er erst einmal zu noch mehr Komplikationen und Ängsten sorgt. Vielleicht sind daher andere Modelle noch nicht in Frage gekommen. Es gibt ja wirklich genug Möglichkeiten! (Ich kenne selbst eine Frau, von der ich lange Jahre dachte, sie sei lesbisch, weil sie immer mit der "besten Freundin" aufgetaucht ist, aber nie mit Mann. Aber sie hat Männer nur fürs Bett genommen, mit der Freundin jedoch ihr ganzes Leben geteilt, ganz ohne Sex. Es gibt ja alles Mögliche auf der Welt.)

Ich kann mir auch vorstellen, dass der Wunsch, abends zum Beispiel nicht alleine zu sein, mehr so ein romantischer Wunsch ist, den Yella nicht nur momentan nicht umsetzen kann, sondern gar nicht umsetzen mag, weil klar ist, dass aus Nähe noch mehr Stress für sie entsteht. Wenn man extrem viel Ruhe braucht, kann auch der netteste Mann Stress sein. (Als es mir vor ein paar Jahren mit der Erkrankung meiner Mutter sehr schlecht ging, bin ich, wenn ich heimkam, erst einmal ins Bett gegangen, dick eingemummelt, Licht aus, und wollte nicht gestört werden. Also wirklich gar nicht, weil einfach alles zu viel war. Es gibt Zeiten im Leben, da geht eben nichts. Und die können auch mal länger dauern.)

Dazu kann ich mir denken, dass wenn man eher ländlich aufwächst, die Rollenbilder so klar sind. Die Freundinnen sind schon lange unter der Haube, haben Kinder, gehen den "natürlichen" Weg. Und man selbst ist quasi das seltsame Überbleibsel. Ich denke, dass in der Hinsicht das Leben in der Stadt Vorteile hat, die das Landleben nicht hat. (Auch Nachteile, ich weiß.)

Zitat:
Trotzdem, kann ich mir nicht vorstellen, dass sich dafür keiner finden lässt der geduldig genug wäre dafür...
Wenn man selbst innerlich auf Abwehr geschaltet ist, findet man niemanden.

Zitat:
Es klingt alles einfach nicht stimmig was sie möchte. Und genau deswegen tue ich auch alles als vorgeschobene Ausrede ab, die für nichts weiter da ist ihre soziale Unfähigkeit zu decken, ergo sie vor weiterem Schaden zu bewahren.
Wie oben geschrieben: Ich halte das für möglich, gehe aber erst einmal von dem aus, was Yella schreibt.

Zitat:
Neeeein, die gibt es nicht...
Es gibt keine Fetische die sich langweiligem Sex auseinandersetzen...
Genauso wenig wie Ignorier-Spiele.
Na gut, im Fetisch-Bereich gibt es sicher alles Mögliche und Unmögliche. Aber die wenigsten Menschen werden den Fetisch haben, dann Sex zu wollen, wenn sie keinen Sex wollen.
Und dann hat man ja auch den Konsens, den du selbst ansprichst, im Sinne von "Bitte überrede / zwinge mich zum Sex, wenn ich gerade wirklich keine Lust habe."
Aber ich denke, das führt hier zu weit weg.

Zitat:
Oh die ist auf jeden Fall wahrnehmbar.

Mal ganz davon abgesehen ist es jetzt nicht so schwer sich vorzustellen, wie das Date wohl ausgehen mag, wenn man die ganze Zeit da sitzt und denkt:
"Oh nein, und wenn ich den jetzt mag und ich den mag, dann will der morgen Sex..."
Ich denke, dass ist ein Punkt, den hier auch andere immer wieder auf ihre Art einbringen: Dass man zu einem Date geht, und vor dem, was danach passiert eigentlich Angst hat (weil man die Lockerheit nicht gelernt hat). Das ist natürlich schwer. Ich habe jemanden im Bekanntenkreis, der sich zum Beispiel immer nur in vergebene und verheiratete Frauen verliebt hat bisher, damit er auch ja nicht in die Situation kommt, sich doch mal öffnen zu müssen. Aber was machste da?

Zitat:
Klingt für mich verdammt nach Schutzmechanismus.
Wenn man sich doch gar nicht interessiert, wieso will man dann eine Geschlechtsübergreifende gemeinsame Beziehung?
Kuscheln könnte man auch mit seiner besten Freundin.
Ich mein ich lese daraus einen versteckten Wunsch.
Da könnte schon das Rollenbild mitspielen: Eine Frau hat einen Mann und dann mal Kinder mit ihm (idealerweise zwei oder drei). Den Hund kann Yella ja schon abhaken, immerhin!
Sich von diesen Mustern zu lösen ist auch schwierig. Ich kenne das von mir. Für meine Mutter war ich recht schnell irgendwie total wahllos, weil ich mit mehr als einem Mann Sex hatte. Dieses Bild hat sie mir über Jahre eingeimpft, man soll sich gleich für den richtigen entscheiden und den dann heiraten und dann war's das. So dumm das klingt, mich hat es viel Überwindung gekostet, mich davon zu lösen.


Zitat:
Trauma können durch vieles entstehen, das muss nicht unbedingt Gewalt gewesen sein.
Trotzdem wäre es vielleicht ratsam das mal zu beleuchten.
Vielleicht sollte man auch zuerst mal ausschließen, dass sie nicht am Ende nur massive Hormonprobleme hat...
Sie wäre nicht die erste frigide Frau dank eines Hormonproblems und keiner hätte es gemerkt.
Ich kenne mich da nicht aus, aber vielleicht wäre so eine Untersuchung ein Ansatzpunkt, Yella?


Zitat:
Nur weil man keine Familie mehr möchte muss man aber doch nicht seine Sexualität begraben.
Nö. Aber wenn man eine Familie wollte und keine haben kann, kann man sich neue Lebensziele suchen. Vielleicht etwas, was auf Dauer viel toller ist, als Kinder zu haben (die ja auch viel Kraft und Zeit kosten). Ich denke, es ist bitter, wenn man seinen Kinderwunsch nicht erfüllen kann, aber es bietet eben die Chance, sich sehr viel freier neu zu orientieren.

Zitat:
Ich mein, Frauen haben zwar wenig Wert abseits davon Gebärmaschine zu sein, aber man kann's ja wenigstens mal versuchen...
Im Gegensatz zu mir ist Yella eine ordentliche und gute Hausfrau, das könnte ihr Glück sein.


Zitat:
Aber wenn er es doch gerne nochmal ausprobieren wollen würde?!
Das wäre ja was anderes.
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