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Alt 15.02.2022, 15:33  
MiaMarietta
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Zitat von Damien Thorn Beitrag anzeigen
Was genau hättest Du allein nicht geschafft? Die Idee, dass bei Sucht die Suchtstelle hilft? Musstest Du dafür allen Ernstes erst die Freundin aufsuchen? Freunde sind in aller Regel Laien und deswegen als Therapeuten vollständig ungeeignet. Sie können daher nur Freunde sein, weswegen sie auch geschätzt und geliebt werden. Zudem wird ein Betreffender niemals eine ernsthafte Entwicklung erfahren, wenn die Hauptmotivation nicht von ihm selbst ausgeht. Und letzten Endes ist ein Freund auch kein Mamiersatz und sollte sich auch nicht in anderer Leute Angelegenheiten einmischen. Das kann schnell penetrant werden. Hier in diesem Fall ist es zudem so, dass die Betreffende doch ihrer Ansage nach mit ihrem Freund die Kurve gekriegt hat und glücklich ist. Was soll die TE jetzt machen? Ihr etwas anderes einreden? Sie mit irgendwelchem Infomatierial nerven? Sie hat die Freundin doch meinungstechnisch noch nicht mal auf ihrer Seite. Es wäre etwas anderes, wenn diese explizit um Hilfe bitten und selbst den Wunsch hegen würde, sich von dem Typen loszureißen. DAbei kann man durchaus helfen. Aber auch da muss die Absicht eben von der betreffenden Seite aus erfolgen und sicher nicht eigenmächtig von Freundesseite.

Es ist ein schmaler Grand davon, ein guter Freund zu sein .....und ein wohlmeinender Idiot zu sein, der über den Kopf eines anderen hinweg entscheidet, was gut für diesen ist und eigentlich nichts anderes macht, als diesen zu entmündigen. Dazu kommt noch die Komponente, dass man nicht selten aufgrund der Freundschaft befangen ist oder weil man nur die eine Seite hört und überhaupt nicht mitbekommt, was intern wirklich abläuft. Da kann man sehr schnell zwischen die Fronten geraten, und am Ende hält die Freundin dann wieder zum Partner und beide (richtigererweise) fragen, weswegen man seine Nase in Dinge steckt, die einen nichts angehen.

Fazit: Man ist ein guter Freund, wenn man passive Hilfe und Stütze anbietet und sollte es sich lieber zehnmal überlegen, bevor man irgendeine aktive Aktion startet, noch dazu in einer bestehenden Partnerschaft.
Ich hatte so viele Dinge überhaupt nicht gewusst, teilweise noch nicht mal von ihnen gehört. Und, du wirst es nicht glauben: ich bin ganz ländlich in einem Dorf mit nichtmal 1700 Einwohnern aufgewachsen und bin da, weil wir damals sehr arm waren, auch gar nicht groß herausgekommen. Ich wusste nichtmal, dass es so-etwas wie eine Suchtberatungsstelle gibt. Und nochmal: ich bin sehr froh, dass nicht alle Menschen eine solch hämische Haltung einnehmen.

Und „Nein!“ sie soll nicht für die Freundin Entscheidungen treffen, aber wenn sie sich mit der Materie auseinandersetzt, wird sie sich an vielen Stellen eine andere Meinung bilden. Denn dazu ist Wissen zum Thema notwendig. Und damit würde sie der Freundin ganz anders beistehen können.
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