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Alt 24.08.2003, 22:30  
Tobster
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Hi,

das nennst du streiten? Ich nenn es diskutieren...

Jemand der am sterben ist, hat nur einen Wunsch - Tod. Die Angehörige haben einen ähnlichen Wunsch, den sie aber anders ausdrücken - Ihm Leid zu ersparen.

Und da liegt das Manko. Unser Gesundheitssystem ist auf das Leben ausgelegt. Die Ärtze sind auf Heilung geschult. Aber was machen wir, wenn jemand unheilbar krank ist? Er und seine Familie wird alleine gelassen.

Er bekommt Tabletten damit er keine körperlichen Schmerzen hat, aber was ist mit den seelischen? Mit diesen werd er alleine gelassen.

Meiner Mutter wurde ganz beiläufig erzählt, wie lange er noch zu leben hat und dann wurden wir alleine damit gelassen. Und da sollten wir alle ansetzen.

Stichwort: Passive Sterbehilfe. Warum wird nicht vom Krankenhaus direkt angeboten, denjenigen auf seinen letzten Weg zu begleiten? Mit ihm über das was kommt zu reden.

Sowas gibt es zwar von der Kirche, aber das ist doch sehr auf das kirchliche bezogen und das ist ein anderes System.

Was das seelische Gedankengut ausmachen kann, habe ich bei meinem Stiefvater gesehen. Er kam aus der Intensiv auf die normale und war fast am Ende. Er ist mitten im Satz erschöpft zusammen gebrochen. Nachdem er gehört hat, dass er nach Hause kann, war er innerhalb weniger Tage wieder fast normal. Er wollte sogar fast wieder zur Arbeit kommen.

Auf der anderen Seite ist er in drei Tagen zum Pflegefall geworden, weil er irgendwann natürlich mitbekommen hat, dass was nicht stimmt. Eine nähere Beschreibung erspar ich euch.

Körperlich kann der Arzt einen Sterbenden vorbereiten. Es gibt ja genug Medikamente dafür. Wir haben zwar versucht ihn zu begleiten, aber mußten auch wir passen. Wir waren damit ja auch überfordert.


Für mich hört Liebe nicht mit dem Tod auf. Ich liebe ihn noch heute, als wäre er bei mir. Aber halt auf einer anderen Ebene. Ich denke an ihn, also lebt er. Er wenn man ein einen Menschen nicht mehr denkt und er in Vergessenheit gerät, dann ist er tot. Sonst lebt er in einen weiter.

Wenn ich eines Tages sterben muß und an mich wird gedacht, wird auch an ihn gedacht und somit kann man fast ewig leben.

Ob erfüllt oder vollkommend, die Bezeichnung ist doch egal. Hauptsache man ist glücklich!