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Alt 13.08.2004, 18:33  
tobsen79
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Hi Schokokuchen. Ich denke auch, dass es hauptsächlich unsere demographische Struktur ist, mit der wir zu kämpfen haben. Nach dem 2. Weltkrieg gab es eine Phase wo erst ganz viele Kinder gezeugt wurden (wird als Baby-Boomer bezeichnent) In den 60er Jahren jedoch änderte sich dies schlagartig, wegen neuen ideologischen Ansichten und vor allem wegen der Einführung der Pille. (Wenn dich das Thema interessiert... http://www.wams.de/data/2003/08/17/154643.html ganz interessanter Artikel.) Jetzt brauch man nur noch nachzurechnen. Die Leute, die zu der Zeit aufs Kinder kriegen vezichtet haben, sind jetzt ca im Rentenalter. Damit haben die Ausländer wirklich gar nichts zu tun. Das sind hohle Schlagwörter von frustrierten Mensche, die einen Sündenbock suchen. Doch die meißten Sündenböcke die das verschlafen haben, dürften schon tot sein.

Auch was du da so über die Osterweiterung aufgeschnappt hast, ist mit Vorsicht zu genießen. Das die Löhne dort verhältnismäßig niedrig sind und dagegen die Qualifikationen der Arbeiter immer weiter steigen, ist fakt und kann natürlich eine Bedrohung darstellen. Doch das ist nicht alles. Wir erschließen dort auch neue Märkte für unsere Produkte. Sparten wie die Automobil- und Elektronikindustrie wären teilw. gar nicht mehr konkurrenzfähig gegenüber Firmen aus anderen Ländern, wenn sie nicht Teile der Produktion in solche Länder verlagern würden. Und was ich so in den Wirtschaftsnachrichten mitbekommen habe, ist es echt eine Vielzahl von Unternehmen die erkannt haben, dass die Nachteile sich dort niederzulassen deutlich höher als die Vorteile wären. Jetzt kann man noch mit verschieden logistischen Faktoren kommen und dann kommt noch das Thema Qualität und für alles gibt es ein für und wieder... blabla. Obwohl ich Industriekaufmann bin und VWL studiere finde ich das Thema sehr unüberschaubar und kompliziert. Der Punkt auf den es mir ankommt ist: "Durch die Osterweiterung gehen noch mehr Arbeitsplätze weg" ist zu einfach.

Für mich liegen übrigens die größten (beiinflußbaren) Probleme in unserem maroden Bildungssystem und in unserer enormen Bürokratie. Das haben unsere Politiker auch schon lange erkannt, doch da hat leider keiner den Mut einfach mal auf die Meinungen sämtlicher Interessensgruppen zu scheißen, und zügig das umzusetzen, was für die Allgemeinheit am besten ist. LG. Tobsen
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