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Alt 20.01.2005, 21:24  
KleinBelita
Entlein mit Englein
Themenstarter
 
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darf ich es mir erlauben einen kleinen sprung nach hinten zu machen?
laßt uns in den ca 3ten monat meiner schwangerschaft hüpfen ....
ich hatte endlich den wohnort meines ältesten bruders herausbekommen , er lebte zu der zeit nahe des ammersee´s mit seiner freundin und deren mutter.

ich stieg das erste mal in münchen in eine s-bahn in richtung starnberg und wußte mein bruder wartet dort ....mein zittern nahm mit jedem kilometer zu und dann stand ich vor ihm
mein geliebter renè , wie hatte ich ihn vermisst .....auf dem ersten blick schien es ihm gut zu gehen , er hatte eine neue familie gefunden , wurde geliebt und fand auch ein stück sich zurecht in seinem leben ....doch darunter ...tiefes leid sah man , wenn man genau hinblickte , doch nun hatten wir uns und hielten einander fest .)
2 wahnsinnig schöne wochen verbrachten wir ....fast jeden tag auf dem ammersee , nach den 2 wochen war ich rot wie ein krebs und ich hatte mehr als einmal die fische gefüttert vom boot aus ....aber ich lernte stückchen um stückchen meinen bruder kennen und musste begreifen , daß ich die einzigste war , welche von den geschwistern die ich kennenlernen durfte , noch am aufrechtesten stand ...ich hatte noch kraft und hatte noch mut , meine brüder waren bei weitem fertiger .....nicht lange bevor ich renè besucht hatte , überstand er gerade den xten selbstmordversuch ....
Renè ist ein künster ...nicht das er gerne zeichnet , nein seine verse sind gigantisch , leider konnte er sein talent nie weiter ausbilden und so dichtet er für sich alleine ......
das was mir an ihm auffiel und sich auch in mir wiederspiegelte ....das schnelle vertrauen , schrei nach gefühlen , suche nach heimat , suche nach liebe und sie doch nicht finden .
auch er hat noch nie wirklich lieben können ....ich wünschte irgendwann kann er es ...ich hoffe es so für ihn.
was mir bei ihm auffiel ...seine rastlosigkeit ...sein hass gegen unsre mutter ....doch verständlich ...er war der älteste , hatte alles am genausten mitbekommen , hatte am meißten versagt in seinen augen
oh was wünschte ich , all dies leid , welches meine brüder tragen , könnte ich tragen , wie sehr wünschte ich , daß ihnen solches erspart bliebe , so sehr wünschte ich , sie wären heute hier und ich wüßte wie es ihnen geht , doch das leben , so wie wir es kennenlernten trennte uns erneut .....
zu tief die gräben zwischen uns und zu schwach , ja zu schwach wurden wir als das wir sie schließen könnten .
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