Hasenauge

Es ist zwar etwas schade, aber ich denke, dass mein Thema „Strafen im Vergleich“ doch sinnloser war als ich dachte. Es war eben am Anfang eine Idee, welche sich dann weiter entwickelte. Sicher, es gibt interessantere Themen als meins. Und sicher, denkt dies jeder, wenn er ein Thema postet. Ich bin schließlich auch nicht an allen interessiert, aber ich habe mir auch bei anderen Themen schon die Frage gestellt: Wie sinnlos ist das denn? Aber ich les dann einfach nicht weiter. Denn man wird ja dazu nicht gezwungen. Nichts desto trotz danke ich allen, welche sich an diesem Thema beteiligten. Dankeschön! Und vielleicht fallen mir in Zukunft bessere Themen, als dieses ein. Wenn jedoch Interesse an der Fortsetzung hier besteht, denke ich, es ist besser einen neuen Thread zu eröffnen. Dieser hier bringt uns zu sehr vom eigentlichen ab.

poor but loud

Ein Post ist mir erst jetzt aufgefallen. Da sich der Thread vom eigentlichen Thema entfernt hat und die TE ohnehin eher daran denkt, für die Fortsetzung des Eingangsthemas einen neuen zu eröffnen, hier noch ein paar Worte zu Don Quichottes Post:


Dem kann ich zustimmen, habe so etwas schon erlebt.


Das finde ich allerdings nicht. Typischer Bild- oder RTL-Beitrag, einseitige Berichterstattung, bei der irgendeine Giggeltante mit krampfhaft belustigtem Tonfall alles ins Lächerliche zieht. Ich wünschte, mein Berufsschulunterricht hätte dieses Ausmaß an Praxisnähe erreicht. Das hat er leider nicht, und die Maßnahmen vom Jobcenter erst recht nicht.

Ich habe auch schon eine Einzelhandelsschulung mitgemacht. Der praktische Teil war zwar in einem echten Betrieb mit echter Ware, aber dafür gingen die Theoriestunden auf keine Kuhhaut. Allenfalls 10 % der Unterrichtszeit hatten mit dem Schulungsthema etwas zu tun. Der Löwenanteil entfiel auf Bewerbertraining und Bewerbungen schreiben unter Aufsicht (die wohl dreisteste Methode, die Arbeitslosenstatistik zu frisieren, indem man die Arbeitslosen das, was sie zu Hause oder auf'm Amt machen sollen, bei einem Bildungsdiscounter machen lässt). Hinzu kamen noch Vorträge und Erfahrungsberichte über den Arbeitsmarkt an sich, über Mobbing am Arbeitsplatz und über den Komplex Hartz IV und Finanzen. Alles ganz nett, aber wo bleibt der Bezug zum Kursthema?

Der Gipfel war eine völlig idiotische gruppendynamische Übung, bei der eine größere Gruppe ihre Motorik unter einen Hut bringen sollte, ohne zu kommunizieren, was allen Teilnehmern ein gewisses Reaktionsvermögen abverlangt. Offiziell sollte das eine Teamgeist-Übung sein. Ich frage mich, was dieser völlig an den Haaren herbeigezogene Quatsch mit Teamgeist zu tun hat. Solche Abläufe kommen in keinem Beruf, der volle Körperbeherrschung verlangt, vor, weder im Showtanz noch im Zirkus, und erst recht nicht im Verkauf, wo ganz andere Qualitäten gefragt sind. Offenbar sitzen sich in irgendeiner Berliner Problemschule ein schüchternes Mädchen ohne einen einzigen Brocken Deutsch, ein Schläger und ein Vergewaltigungsopfer gegenüber, und weil man nicht mehr wusste, wie man einer solchen Gruppe, in der niemand mehr zu normaler Interaktion mit seinen Mitmenschen fähig ist, zu etwas Gemeinschaftssinn verhilft, hat man Psychologiestudenten im ersten Semester mit der Entwicklung einer geeigneten Übung beauftragt. Man geht aber nicht zu einem Lehrgang, weil man gehemmt oder verhaltensauffällig ist, sondern weil man seine beruflichen Kenntnisse verbessern möchte.

In der Berufsschule habe ich natürlich alles gelernt, was man so braucht, gerade was die Buchhaltung angeht: Ein Vortrag darüber, wie die Leute vor 50 Jahren gearbeitet haben (Abschreibebuchführung und Durchschreibebuchführung), und praktische Übungen mit irgendeiner billigen Übungssoftware, der man (völlig praxisfern) jeden Buchungssatz in 2 Schritten eingeben muss. Von Datev, Automatikkonten, Abschlussgliederungsprinzig usw. hatte man an dieser Berufsschule ohnehin noch nichts gehört. Und der EDV-Unterricht fand selbstredend mit veralteten Schulbüchern statt.

la_manie

Im GG steht auch "Die Würde des Menschen ist unantastbar"
Und dann liest du sowas in der Zeitung: http://www.tlz.de/web/zgt/wirtschaft...nde-2132976789
Im übrigen auch durch die ARGE vermittelt. Eine Freundin von mi hat auch da arbeiten sollen als Bürokauffrau, sie hat aber abgelehnt.

la_manie

Kenn ich noch aus der Schule. Einen PC gabs damals in der ganzen Schule nicht, aber uralte Bücher, wo man auswendig lernen sollte wie man Pfade anlegt. Ohne praktische Übung.

poor but loud

Genau, Du sagst es: Die ARGE macht die Verträge nicht; sie vermittelt nur. Also kann man ihr das nicht in die Schuhe schieben. Es ist sehr bequem, die ARGE für alles verantwortlich zu machen, was schief läuft.

äpfelchen

Ich kann es nicht verstehen wie man eine Arbeit ablehnen kann, ich wäre als arbeitsloser froh um jeden Job und mehr als das wenige Geld von der ARGE zu bekommen.

Ich sehe das so:

Jede Arbeit kann man annehmen, man muss ja nicht für immer einen Job machen der keinen Spass macht.

Personen die Arbeit ablehnen sollten gar kein Geld mehr erhalten.

Gruss

la_manie

Aber ist es Ziel der ARGE Menschen in unwürdige Arbeit zu vermitteln? Aus meiner Sicht hat die ARGE eine Fürsorgepflicht, und hat gefälligst die Jobangebote grob zu prüfen die sie anbieten.

Luthor

Was waere fuer dich unwuerdig?

la_manie

21 Cent Stundenlohn, 5 Euro Stundenlohn. Bringt nichts, die Leute können mit dem Lohn nicht von der Arbeit leben. Bereinigt nur die Statistik der Behörde.

Luthor

Das gibt es? Fuer welche Arbeit?