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Du befindest dich im Forum: Aktuelles. Tagesaktuelle Ereignisse aus Politik und Gesellschaft gehören hier hinein. In diesem Forum kannst du dich über tagesaktuelle Ereignisse aus Politik und Gesellschaft austauschen, zum Beispiel über neue Gesetze, politische Skandale oder bekanntgewordene Verbrechen, anstehende Wahlen - kurz: alles, was erst kürzlich geschehen ist oder in naher Zukunft ein Thema sein wird. Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
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24.09.2010, 22:08 | #31 | ||||
Quoten-, äh, -dings
Registriert seit: 03/2006
Beiträge: 4.916
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Zitat:
Die Arbeitsagentur bzw. ARGE verlangt für die von ihr erbrachte Leistung die eine oder andere Gegenleistung, was ja irgendwie nachvollziehbar ist. Es steht Dir frei, unter der Brücke zu schlafen und Dich von Gras und Würmern zu ernähren. Dann lässt sie Dich in Ruhe und reagiert auf jedwedes Bewerbungsverhalten deinerseits identisch. Zitat:
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26.09.2010, 12:03 | #32 | ||
Member
Themenstarter
Registriert seit: 05/2010
Beiträge: 99
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Okay, ich gebe zu das mein Beispiel nicht ganz ausgereift ist. Deshalb versuche ich es etwas zu verbessern.
Der Flohmarktplatz stellt die ARGE dar. Der Händler den Arbeitgeber und der Kunde den Arbeitssuchenden. Du gehst also über den Flohmarkt und der, dem dieser gehört, verlangt von dir das du bei dem Händler etwas kaufst, was er dir noch vorschreibt. Du sagst dem, dass du dass nicht brauchst, weil es bei dir eh nicht den nutzen bringt, den es zugedacht ist. Dafür verlangt der Besitzer des Flohmarktes von dir eine Strafe. Klar, das Beispiel kann man nur in „Bildern“ vergleichen. Aber ich bekomme das Gefühl nicht los, dass es ähnlich auf dem Arbeitsmarkt zugeht. Also: Du wirst gegen Sanktion gezwungen, eine Arbeit zu verrichten, welche aus Gründen auch immer in irgendeiner Form nicht deinen Vorstellungen entspricht. Du musst die Arbeit für 5,20 €/h annehmen, sonst drohen dir über 300 € Strafe. Und das ist mit meinen, etwas weit hergeholten, Flohmarkt Beispiel gemeint. Sollte ich mich so unglücklich ausgedrückt haben? Ich habe mal kurz in einer Zeitklitsche für 5,20 €/h gearbeitet. Musste jeden Tag 90 km mit dem Auto zum Entleihbetrieb fahren. Habe 10 Cent / km bekommen und dann noch 3 € am Tag Verpflegung. Jetzt sagt sicher wieder einer das ist doch viel! Aber genau ausgerechnet kam ich unter dem, was ich ALG1 hatte. Und das war wenig! Ich bekam damals 516 €. Jetzt kommt sicher der nächste, der behauptet, das kannst du dir doch von der Einkommenssteuererklärung wieder holen. Und jetzt muss ich euch aber sagen, dass bei dem Lohn keine Lohnsteuer anfällt und du somit dir gar nichts holen kannst. Auch wenn du noch so viele km zurück legst. Aber wir kommen vom Ursprungspunkt ab. Soll ja hier um überteuerte Strafen gehen.
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26.09.2010, 13:29 | #33 | ||
Member
Registriert seit: 02/2009
Beiträge: 113
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Achtung, Sarkasmus: Man könnte auch einfach denken, die Strafen im Straßenverkehr sind zu niedrig.
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26.09.2010, 14:11 | #34 | |||
abgemeldet
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Zitat:
Die Absicherung Deiner Existenz gilt für den Fall, daß Du sie nicht selbst bestreiten kannst, nicht dafür, daß Du nicht willst, oder nicht dazu beitragen willst. Kann doch nicht soooo schwer zu verstehen sein, oder?
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26.09.2010, 14:24 | #35 | ||
Member
Themenstarter
Registriert seit: 05/2010
Beiträge: 99
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Ob du nun das Geld abgzogen bekommst oder zahlen musst kommt doch auf eins raus.
Und dass ich nicht will oder gar verweigere davon war gar nicht die Rede. Ich habe schon genug für NICHTS gearbeitet! Irgendwann reicht es einfach! Ich glaube kaum, dass jemand hier eine Trainingsmaßnahme nach der anderen in irgendwelchen Firmen absolvieren würde ohne dafür Geld zu bekommen! Und wenn du sowas ablehnst und dich nicht auskennst, bist du schneller über 300 Euro los als es dir lieb ist! Das vergessen manche hier.
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26.09.2010, 14:39 | #36 | |||
abgemeldet
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Zitat:
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26.09.2010, 14:56 | #37 | ||
Member
Themenstarter
Registriert seit: 05/2010
Beiträge: 99
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Nein! Da verwechselst du was. Wenn du eine Trainingsmaßnahme ablehnst, bekommst du 321€ weniger. Das heißt dein Geld wird nicht mehr, wenn du diese absolvierst.
Also du erhältst 359+Miete weiterhin, obwohl du arbeitest!
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26.09.2010, 15:13 | #38 | ||
abgemeldet
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Wenn Du sie nicht ablehnst, bekommst Du 321€ mehr, als wenn Du sie ablehnst. Wenn Du auf das Geld nicht verzichten kannst, lehn' sie halt nicht ab.
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27.09.2010, 11:53 | #39 | ||||
Senior Member
Registriert seit: 03/2008
Ort: Berlin
Beiträge: 616
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Zitat:
Hallo Hasenauge, Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen drei Jahre im Sozialamt ( vor der Hartz-Reform ) zu arbeiten; insofern bezieht sich mein Statement weniger aus den Medien ( wobei ich jetzt nicht weiß, welche Medien negativ über Hilfeempfänger berichten. Die Schlagzeilen von heute zeigen sogar bei der Springerpresse, dass 5,- Euro mehr im Monat ein Witz sind ). Allerdings hast Du wieder mit deinen genannten Beispielen einfach gezeigt, dass mein von Dir aufgegriffener Beitrag durchaus berechtigt ist. Ich bezweifel jetzt nicht Deine Zuverdienst-Berechnungen an ( dafür bin ich zulange draußen aus diesem Rechtsgebiet ). Aber der Satz: Zitat:
Ich kenne die Kosten für den öffentlichen Personennahverkehr in anderen Bundesländern nicht, mir ist auch nicht bekannt, ob es noch das Sozial-Ticket gibt ( gabs ''damals'' in Berlin ) oder Fahrkostenzuschüsse, aber so richtig erkennen kann ich nicht, warum dieses Geld nicht reichen sollte. Okay, für einen PKW wirds nicht reichen. Aber der gehört nach meinem Empfinden nicht zum lebensnotwendigen Bedarf. Ich bestreite nicht, dass es unmotivierend sein, für einen Appel und ein Ei malochen zu müssen, ohne dass sich an der Lebenssituation viel verändert. Aber man ist in Arbeit. Man hat eine Beschäftigung. Man hat eine Alternative zu der tagtäglichen ''Rumgammelei'' daheim. Weißt Du, ich habe in der Familie jemanden, der AlG 2 bezieht und keine Frage, es ist wenig. Aber dort höre ich sowas wie Zufriedenheit für jeden vermittelten ( und meist befristeten ) Job. Nämlich zufrieden deshalb, nicht einzurosten und völlig aus dem gesellschaftlichen Leben aussen vor sein zu müssen.
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27.09.2010, 12:05 | #40 | |||
abgemeldet
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Zitat:
Bei solchen Sätzen wird immer ganz anders. Auch du stößt da in ein ähnliches Horn. Es gibt zig Beschäftigungen, denen man nachgehen kann und die sinnvoll sind. Und die nicht Arbeit heißen. Nicht jeder, der nicht arbeitet, gammelt sinnlos rum und wartet auf seinen Tod oder entzieht sich der angeblichen biologischen Tatsache, der Mensch sei geboren um zu arbeiten und erfahre nur dadurch höchstes Glück. Wir brauchen nicht darüber zu streiten, daß der Idealfall so aussieht, für seinen Lebensunterhalt selbst zu sorgen. Sprich zu arbeiten. Aber arbeiten um der Arbeit willen, als quasi aufgezwungene Beschäftigungstherapie um obigen Behauptungen, die dabei auch gänzlich unbewiesen sind (Glück definiert jeder anders und die Geburt eines Menschen verfolgt erst einmal sicher kein Ziel und schon gar nicht, daß Ziel irgendwann mal zu arbeiten), über die Natur des Menschen gerecht zu werden, sind doch sehr zweifelhaft. Was für ein Armer Mensch muß man sein, wenn man nur in Arbeit glücklich ist und sich sonst nicht sinnvoll beschäftigen kann? Arbeit muß Mittel zum Zweck sein und nicht alleiniger Zweck.
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